Honigsorten – Das Wichtigste auf einen Blick!

Dr. rer. medic. Harald Stephan

Autor: Dr. rer. medic. Harald Stephan

Über den Autor: Dr. rer. medic. Harald Stephan hat nach seinem Studium der Biologie an der Universität des Saarlandes als Wissenschaftler an den Universitäten Marburg, Bochum und Duisburg-Essen gearbeitet.

Letzte Aktualisierung: 16.11.2023

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In diesem Artikel erfahren sie von einem Biologen alles Wissenswerte über die verschiedenen Honigsorten. Zudem finden sie in diesem Artikel eine Übersicht über alle bekannten Honigsorten (leckeren Honig in BIO Qualität gibt es hier) die es gegenwärtig gibt.

Die Welt des Honigs könnte so einfach sein, würde man ihn nur in Blütenhonig und Honigtauhonig unterteilen. Bienen sammeln in der freien Natur alles, was Zucker in gelöster Form enthält. Das haben sich Pflanzen zunutze gemacht, indem sie mit süßem Nektar die fleißigen Bestäuber anlocken und ihre Bestäubung sichern. Bienen gewinnen aus der zuckerhaltigen Lösung in einem aufwändigen Prozess Blütenhonig.

Bienen sind blütenstet: Da sie eine bestimmte Pflanzenart während ihrer Blütezeit bevorzugt anfliegen, entsteht ein relativ einheitlicher Honig. Imker bezeichnen eine solche spezielle Honigsorte als Tracht.

Honigbienen verschmähen ebenso wenig die zuckerreichen Säfte von Bäumen. Diese entstehen bei Verletzungen oder stammen von saugenden Insekten. Was Blattläuse, Tannenläuse oder Fichtenläuse mit ihren Mundwerkzeugen aufnehmen, geben sie an ihrem Hinterteil teilweise wieder ab. Nicht ohne Grund: Ameisen lieben dieses Zuckerkonzentrat. Die flinken Krabbler beschützen ihre freigiebige Läuseherde vor Feinden und werden im Gegenzug mit Honigtau belohnt. Den holen sich Bienen von unbewachten Läusen und gewinnen daraus Honigtauhonig. Auch hier spricht man beim Überwiegen einer Ursprungspflanze von einer Tracht.

Was ist eine Honigsorte?

Auf dem Etikett findet man hierzu diverse Angaben. Nach der Lebensmittelverordnung reicht die Bezeichnung Honig aus, wobei Blütenhonig oder Waldhonig etwas genauer sind. Noch darüber hinaus geht die Benennung einer eigenen Honigsorte.

Sortenhonig muss gemäß Honigverordnung vollständig oder überwiegend den Nektar oder Honigtau einer bestimmten Pflanze enthalten. Für den Verbraucher ist das wichtig zu wissen, denn jede Honigsorte hat ihre Eigenheiten und vor allem einen definierten, unverwechselbaren Geschmack. Mit der Deklaration auf dem Etikett ist sichergestellt, dass der Inhalt diesen Kriterien entspricht und man keine sensorischen Überraschungen erlebt.

Schummeln ist kaum möglich, da Experten den Ursprung des Honigs anhand der darin enthaltenen Pollen feststellen können. Unter dem Mikroskop offenbart sich der Lieferant – jede Pflanze produziert Pollenkörner mit einer typischen, unverwechselbaren Gestalt.

Presshonig ist keine spezielle Sorte, sondern bezeichnet das Herstellungsverfahren. Bevor es Honigschleudern gab, musste man die Waben erhitzen oder auspressen, um Wachs und Honig voneinander zu trennen. Die erste, sehr rüde Methode findet heute nirgendwo mehr Anwendung. Wesentlich schonender ist die Gewinnung von Presshonig.

Ähnlich wie in einer Weinkelter packt man die Waben in Tücher verpackt in eine Presse, die den Honig aus den Wachszellen herausquetscht. Dieser sehr spezielle und heute nur noch selten anzutreffende Honig enthält große Mengen Pollen und Propolis. Neben dem antibakteriellen Kittharz der Bienen sind Wachsreste darin unvermeidlich. Insgesamt ist Presshonig sehr ursprünglich und bietet das volle Spektrum leckeren Honiggeschmackes.

Scheibenhonig oder Wabenhonig ist noch näher an der Natur, denn dieser besteht aus den kompletten Waben mitsamt Wachs und darin enthaltenem Honig. Davon kann man stückchenweise eine kleine Menge zum Verzehr abschneiden. Hier ist alles an Inhaltsstoffen rein und unverfälscht, ohne dass der Mensch daran etwas verändert hat. Wer sich an dem Bienenwachs nicht stört, erlebt ein höchst interessantes Geschmackserlebnis.

Wie viele Honigsorten gibt es?

Die Frage lässt sich kaum befriedigend beantworten. Im Prinzip könnte es von jeder blühenden Pflanze und jedem Baum eine eigene Tracht geben. Limitierend ist nur die Menge des zur Verfügung stehenden Nektars und Honigtaus. Nicht jede Pflanzenart dominiert mit ihren Blüten ganze Landstriche wie der Raps, der Unmengen von Rapshonig liefert, oder ist so reich an Nektar wie die Robinie, deren Bienenprodukt man als Akazienhonig verkauft.

Prinzipiell möglich wären sogar Orchideenhonig von der Bienenragwurz oder Edelweißhonig – aber solche Delikatessen scheitern an einem Mengenproblem: Man muss bedenken, dass davon nur wenige Pflanzen zur Verfügung stehen und eine einzelne Honigbiene im Laufe ihres Lebens nur einen einzigen Esslöffel Honig produziert.

Apropos Mengenproblem: Einige Pflanzen haben mittlerweile Seltenheitswert. Kornblumen zierten früher als Ackerunkraut jedes Feld. Heutzutage beschränken sie sich zumeist auf speziell angelegte Blühstreifen. Immer mehr Landwirte legen diese an den Rändern ihrer Äcker an, um bestäubenden Insekten zusätzlich Nahrung und Lebensraum zu bieten. Der positive Effekt: Dafür benötigt man Saatmischungen, und zu deren Anbau Felder mit Kornblumen. Von diesen stammt der selten anzutreffende Kornblumenhonig. Ähnlich sieht es mit Himbeerhonig aus, bei dem Himbeerplantagen den Bienen die Sammelarbeit ungemein erleichtern.

Andere Honigsorten wird man bei uns selten finden, in fremden Ländern hingegen häufig. Thymianhonig stammt häufig aus Griechenland oder der Türkei, wo das beliebte Würzkraut auf wesentlich größeren Flächen wächst als in Deutschland. Einige seltene Trachtpflanzen wachsen endemisch, das heißt an nur wenigen Stellen der Erde. So kommt Lederbaumhonig hauptsächlich aus Tasmanien, Manukahonig aus Neuseeland. Umgekehrt ist Heidehonig eine recht deutsche Spezialität, die Bienen fast ausschließlich in der Lüneburger Heide produzieren. Leckeren und hochwertigen Honig aus aller Welt in BIO Qualität kann man hier kaufen.

Tabelle: Überblick über fast alle Honigsorten

Wir haben uns die Mühe gemacht, alle weit verbreiteten Honigsorten in einer übersichtlichen Tabelle aufzulisten.

BezeichnungQuelleTrachtpflanzeFarbeKonsistenzGeschmack und GeruchBesonderheiten & Wissenswertes
EichenhonigHonigtauEichenbäume (Quercus spec.)sehr dunkelflüssigkräftig, malzig, leicht säuerlich, mit intensivem Geruchneben Honigtau sehr viel Blattexkret enthalten
relativ selten, häufig aus Spanien oder Griechenland
FichtenhonigHonigtauFichte (Picea abies)grünschwarzsehr flüssigkräftig, würzig, leicht herbbleibt besonders lange flüssig
KiefernhonigHonigtauKiefer (Pinus spec.)dunkelbraun, leicht grünlichsehr flüssigkräftig, würzig, leicht herbbleibt besonders lange flüssig
PinienhonigHonigtauPinie (Pinus spec.)dunkelbraunflüssigwürzig-herboftmals aus Griechenland und der Türkei
antibakteriell, bei Erkrankungen der Atemwege
RegenwaldhonigHonigtauverschiedene Pflanzenbraunhalbfestaromatisch, mild bis mittelkräftigvor allem aus Mittel- und Südamerika stammend
SchwarzwaldhonigHonigtauNadelbäumegrünbraun bis schwarzsehr flüssigkräftig, würzig, leicht herbder archetypische deutsche Waldhonig aus den großen Nadelholzbeständen des Schwarzwaldes
mit wechselnden Anteilen von Edelkastanien-Nektar
TannenhonigHonigtauWeißtanne (Abies alba)dunkelbraun, leicht grünlich bis tiefschwarzsehr flüssigkräftig, harzig, leicht herbbleibt besonders lange flüssig
reich an Mineralstoffen
bebliebt bei Erkältungskrankheiten
WaldhonigHonigtauvor allem Fichte (Picea abies) und Eiche (Quercus spec.)dunkelbraun, leicht grünlichsehr flüssigkräftig, würzig, leicht herbbleibt besonders lange flüssig
reich an Mineralstoffen
bebliebt bei Erkältungskrankheiten
Akazienhonig (Robinienhonig)NektarRobinie, Scheinakazie (Robinia pseudacacia)klar, farblos bis leicht gelblichbleibt sehr lange flüssigsehr mild mit wenig Eigengeschmackbeliebter Honig zum Süßen von Tee und zum Backen
verbreitet in Bergbaugebieten: Robinien wurden als "Grubenholz" für Stollen angebaut
BergblütenhonigNektarGebirgspflanzenhellcremigkräftig, süßabhängig von der Vegetation
BlühstreifenhonigNektarMischung von Nektar aus Pflanzen in Blühstreifenhellbraun bis weißcremigaromatisch, kräftigvon Blühstreifen um landwirtschaftlich genutzte Flächen
häufig mit Klee, Senfblüten, Bienenweide und anderem "Bienenfutter"
häufig von Herbstblühern, die den Bienen nach der Hauptblütezeit im Sommer zur Nektarsuche verbleiben
BlütenhonigNektargemischthell, dunkelgelb bis ockerfarbencremigmildallgemeine Bezeichnung für den Honig aus den unterschiedlichsten Blütenpflanzen
Industriehonig wird oft einfach als Blütenhonig bezeichnet
BrombeerhonigNektarBrombeere (Rubus fruticosus)hellgelbdickflüssig bis festaromatisch, mildtypischer Sommerhonig
BuchweizenhonigNektarBuchweizen (Fagopyrum esculentum)dunkelbraun bis rötlichsirupartig bis cremigsehr kräftiges, charakteristisches Aromafrüher der typische Honig für Lebkuchen, heute nur noch selten zu finden
EsparsettenhonigNektarEsparsette (Onobrychis spec.)graubraun, hellcremigsehr aromatischSüßklee - sehr selten geworden, früher Futterpflanze für Pferde
FenchelblütenhonigNektarFenchel (Foeniculus sativus)rotbraunflüssigwürzig, leicht nussig, sehr intensivsehr selten
Frühjahrsblütenhonig (Frühtrachthonig)Nektarin Frühjahr und Frühsommer blühende Pflanzen: Weiden, Rosskastanien, Löwenzahn, Raps und andereje nach Pflanzen, meist hellje nach Trachten, meist cremigmild, aromatischabhängig von den in der Nähe des Bienenstocks im Frühjahr blühenden Pflanzen
GötterbaumhonigNektarGötterbaum (Ginkgo biloba)grünlich bis bräunlich, mit dem Auskristallisieren zusehends graugrünzähflüssig, fein auskristallisierend, dann fast schmalzartigfeinherb, würzig, an Muskateller erinnernd, mit leichter SäureGeruch eher gewöhnungsbedürftig
dafür aber sehr wohlschmeckend
HeidehonigNektarBesenheide (Calluna vulgaris)rotbraunfast geleeartig, schnell auskristallisierendsehr charakteristisch, hocharomatisch, leicht herbnur schwer zu gewinnen, da relativ fest - daher häufig auch als Presshonig oder Wabenhonig/Scheibenhonig
Langes Rühren führt zu einer cremigeren Konsistenz
hoher Eisengehalt, harntreibend
HimbeerhonigNektarHimbeere (Rubus idaeus)hellgelb, bernsteinfarbendickflüssig bis festaromatisch, mildvon Waldrändern, häufig auch von Himbeerplantagen
KleehonigNektarKlee (Trifolium spec.)hellgelb bis weißdickflüssig, schnell auskristallisierendmildschleimlösend, krampflösend
KorianderhonigNektarKoriander (Coriandrum sativum)hellbraun bis beige, perlmuttartig schimmerndfeincremigfeinwürzig, aromatisch, erinnert an Minze oder Anishäufig vom Balkan stammend
KornblumenhonigNektarKornblume (Centaurea cyanus)hell, gelbcremigherzhaft, aromatisch, kräftigselten, da fast nur von Kornblumenfeldern zur Saatgewinnung zu bekommen
antibakteriell, gegen Verbrennungen und bei Hauterkrankungen
LavendelhonigNektarLavendel (Lavandula spec.)hellgelb bis klarcremighocharomatisch, blumige Lavendelnote, leicht bitterlichtypischer Honig der französischen Provence
beruhigend, krampflösend, schmerzlindernd
LederbaumhonigNektarLederbaum, Tasmanische Scheinulme (Eucryphia lucida)beige bis hellbraun, mit der Zeit weißcremig bis flüssigwürzig, aromatisch, charakteristisch fast ausschließlich in Tasmanien gewonnen
LöwenzahnhonigNektarLöwenzahn, Pusteblume (Taraxacum officinalis)hell- bis dunkelgelbdickflüssig bis fest, schnell kristallisierendhocharomatisch, charakteristisch scharf-fruchtig, typischer Geruchnicht zu verwechseln mit "Löwenzahnhonig" aus Löwenzahnblüten und Zucker
häufig verwendet bei Erkrankungen von Leber, Galle und Nieren
MajoranhonigNektarMajoran (Origanum majorana)hellgelb bis bernsteinfarben, perlmuttartigcremigfeinwürzig, malzig, leicht säuerlich mit Zitronenaromaselten auch in Deutschland geerntet
MandelblütenhonigNektarMandelbaum (Prunus dulcis)rötlich hellbraundünnflüssignussig, würzig, charakteristischseltene Honigsorte, vorwiegend aus Mittelmeerländern
Manuka-HonigNektarNeuseeländischer Teebaum, Südseemyrthe (Leptospermum scoparium)hellbraunfest, schnell auskristallisierendsehr aromatisch, charakteristisches Aromaseltene Honigsorte aus Neuseeland
bekannt durch seine medizinische Wirkung
bakterizid durch hohen Gehalt an Methylglyoxal (MGO)
MGO-Gehalt entscheidet über den Preis
Kanuka-Honig ist Honig mit künstlich zugesetztem, synthetisch hergestelltem MGO
ObstblütenhonigNektarvon blühenden Obstbäumen (Apfel, Birne, Pflaume, Kirschen)gelb bis graugelbcremig bis festangenehm mild, fruchtigmeist aus Obstplantagen, nur noch selten von Streuobstwiesen
von einzelnen Obstsorten oder Mischung
OrangenblütenhonigNektarOrangenbaum (Citrus sinensis)goldgelb, später weißcremigfeinwürzig, mit typischem Orangengeruchhäufig aus Spanien kommend
OreganohonigNektarOregano (Origanum vulgare)goldfarbenflüssigkräftig, leicht herb, mit nur dezentem GeruchRarität, da selten viele Oreganopflanzen zusammenstehen
häufig aus Argentinien stammend
PhaceliahonigNektarBienenweide (Phacelia spec.)weiß bis beige, perlmuttartigcremig, schnell auskristallisierendmild, würzig, unverkennbarsehr ertragreiche Pflanze, daher der deutsche Name
RapshonigNektarRaps (Brassica napus)hellgelb bis fast weiß, undurchsichtig, mit perlmuttartigem Glanzcremig bis festmild bis mittelkräftigKlassiker, der fast jedem zusagt
einer der häufigsten Honigsorten
stärkste antimikrobielle Wirkung unter allen europäischen Sorten
In USA und einigen Nicht-EU-Ländern häufig von gentechnisch veränderten Pflanzen
RosmarinhonigNektarRosmarin (Rosmarinus vulgaris)hellgelbcremigblumig-würzigdurchblutungsfördernd, bei Müdigkeit und Erschöpfung
SalbeihonigNektarSalbei (Salvia spec.)bernsteinfarbenflüssigaromatisch-fruchtig, sehr typischgerne gegen Erkältungskrankheiten eingesetzt
SenfblütenhonigNektarAckersenf (Sinapis arvensis)hellgelbcremigmittelkräftig, typisches Aromaselten zu erntende Tracht aus der Nähe von Feldern mit Senfpflanzen
SommerblütenhonigNektarviele verschiedene Sommerpflanzen (Klee, Brombeere, Obstbäume)alle Farbschattierungen von dunkelgelb bis hellbrauncremig bis festmild, abhängig von der Zusammensetzungim Sommer blüten die meisten Nutzpflanzen und liefern eine Menge Nektar zur Honiggewinnung
SonnenblumenhonigNektarSonnenblume (Helianthus annuus)hellgelb bis intensiv orangecremigkräftig, aromatisch, malzigGeruch erinnert etwas an Marzipan
SpargelblütenhonigNektarSpargel (Asparagus officinalis)goldgelb bis dunkelgelbanfangs flüssig, später cremiger und festerfruchtig, aromatischder seltene, aber typische Honig von Spargelfeldern im Frühjahr
ThymianhonigNektarThymian (Thymus spec.)goldfarben bis rotbraunflüssigkräftig, sehr würzigin Mittelmeerländern wie Griechenland verbreitet
ideal zum Süßen von griechischem Joghurt
gegen Atemwegserkrankungen, schleimlösend, antibakteriell
Tualang-HonigNektarTualang-Baum (Koompassia excelsa)dunkelbraun bis schwarzfest, schnell auskristallisierendhocharomatischaus Wäldern in Südostasien, von Riesenhonigbienen (Apis dorsata) gesammelt
sehr selten
teils noch höherer MGO-Gehalt als Manuka-Honig
ZitronenhonigNektarZitronenstrauch (Aloysia citrodora)hellgelbflüssigaromatisch, fruchtig, zitronignicht von Zitronenbäumen, sondern vom Zitronenstrauch, den man auch als Zitronenverbene bezeichnet, einem Eisenkrautgewächs
sehr seltene Tracht
AhornhonigNektar & HonigtauAhornbäume (Acer spec.)hell bis goldfarbenfeincremig, später festausgeprägter, charakteristischer Geschmackim Frühjahr einer der ersten Bäume, die Bienen Honigtau liefern
nur selten zu ernten
EukalyptushonigNektar & HonigtauEukalyptus (Eucalyptus spec.)goldfarben, dunkelflüssigkräftig-würzig mit Eukalyptusnotekonzentrationsfördernd, bei Erkrankungen der Atemwege
Kastanienhonig (Edelkastanienhonig)Nektar & HonigtauEdelkastanie (Castanea sativa)hellbraunbleibt lange flüssigcharakteristisch, leicht bitterlich
LindenhonigNektar & HonigtauLinde (Tilia spec.)hellgelb bis leicht grünlich bis zu dunkelbraun je nach Honigtau-Anteilcremighocharomatisch, intensiv und charakteristisch mit leichter Mentholnoteschweisstreibend, beruhigend, gern benutzt bei Erkältungskrankheiten
SpättrachthonigNektar & HonigtauMischung aus Nektar und Honigtauhellgelb bis hellbrauncremigherzhaft, aromatischim Spätsommer blühen nur noch wenige landwirtschaftlich genutzte Pflanzen, daher erhöht sich der Anteil von Honigtau
Wald- und BlütenhonigNektar & HonigtauMischung aus Nektar und Honigtaudunkelbraun bis schwarzflüssigsehr kräftig und charakteristischNektaranteile von vorwiegend im Sommer blühenden Pflanzen, Honigtau von Nadelbäumen und aus Eichenwäldern
PresshonigNektar oder Honigtaukeine spezielle Tracht, sondern Gewinnungverfahrenje nach Trachtenje nach Trachtensehr spezielles Aroma durch die zahlreichen Inhaltsstoffe und die ursprüngliche VerabeitungPresshonig ist keine spezielle Tracht, sondern das Herstellungsverfahren: Die Waben werden nicht geschleudert, sondern ausgepresst. Daher enthält Presshonig viel Pollen, Propolis und Reste von Bienenwachs.

Die Top Ten der bekanntesten Honigsorten

Einige Honigsorten stehen in jedem Supermarkt. Die zugehörigen Trachtpflanzen wachsen so zahlreich oder liefern so viel Nektar, dass es für industrielle Maßstäbe ausreicht. Andere sind so beliebt, dass der Lebensmittelhandel die Nachfrage zu bedienen sucht – natürlich mit entsprechenden Preisen.

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Blütenhonig

Blütenhonig gehört zu den beliebtesten Honigen überhaupt. Er ist dunkelgelb bis ockerfarben und hat einen herzhaften, aber milden Geschmack, der den meisten Menschen zusagt. Da sich unter dieser Bezeichnung so ziemlich alles zusammenmischen lässt, was Bienen sammeln, nennen sich industriell hergestellte Honigsorten meist Blütenhonig.

Er ist eine Mischung von Nektar unterschiedlichster Pflanzen, die vom Frühjahr bis in den Herbst blühen. Danach unterscheidet man bisweilen noch zwischen Frühjahrsblütenhonig und Sommerblütenhonig oder Frühtrachthonig und Spättrachthonig. Je später das Jahr, desto weniger Pflanzen liefern Nektar. Daher steigt der Anteil an Honigtau im Laufe des Jahres, was das Endprodukt zusehends dunkler und aromatischer werden lässt.

Sein hoher Pollenanteil macht Blütenhonig für Allergiker interessant: Kauft man ihn beim lokalen Imker und nimmt davon in Herbst und Winter ab und zu einen Löffel ein, sorgt der darin enthaltene Pollen für eine milde Desensibilisierung –gegenüber genau den Allergenen, die von Pflanzen aus der Umgebung stammen. Eine solche Vorbeugung macht den nächsten Heuschnupfen weniger schlimm.

Rapshonig

Rapshonig im Tee

Rapshonig ist eine der häufigsten und meistverwendeten Honigsorten. E schmeckt sehr mild und hat ein feines Aroma. Seine Farbe ist fast weiß, wobei er perlmuttfarben schimmert. Bei längerem Stehen kristallisiert er allmählich aus und wird zusehends fester. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge enthält er die meisten antimikrobiellen Wirkstoffe unter allen europäischen Honigsorten.

Seine Ursprungspflanze wächst vielerorts in riesigen Monokulturen. Raps ist eine Ölpflanze und dominiert weite Landstriche in Kanada, China und Indien. Für den menschlichen Verzehr war Rapsöl erst geeignet, nachdem man schädliche Inhaltsstoffe herausgezüchtet hat – oder per Gentechnik beseitigt.

Daher sind die Rapsfelder in den USA, Kanada und Australien meist mit gentechnisch veränderten Pflanzen bewachsen. Darüber muss man sich beim Kauf von Rapshonig aus diesen Ländern im Klaren sein. Im Supermarkt erkennt man solche Sorten an der Bezeichnung „Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“. Rapshonig stammt meistens aus China, Osteuropa oder amerikanischen Staaten.

Akazienhonig

Akazienhonig als Süßungsmittel

Akazienhonig müsste eigentlich Scheinakazienhonig heißen, denn sein Lieferant ist keine Akazie, sondern die Robinie. Der dekorativ blühende Baum stammt ursprünglich aus Nordamerika und hat sich bei uns erst in Parks verbreitet – und Bergbaugebieten. Das zähe, widerstandsfähige Holz wächst wesentlich schneller als das der Eiche und war ein beliebtes Material für Holzverstrebungen unter Tage.

Die Bienen werden es den Bergleuten danken, denn die großen, weißen Blütenstände des Hülsenfruchtgewächses liefern von Mai bis Juni Unmengen von Nektar. Er erfreut sich auch bei vielen anderen Insekten großer Beliebtheit. Mit dem reichlich vorhandenen Zuckersaft sind die Wintervorräte eines Bienenvolkes im Handumdrehen aufgefüllt.

Beim Menschen ist Akazienhonig ebenfalls sehr beliebt. Er ist hell, klar und hat einen goldenen Schimmer, oft mit einem leichten Stich ins Grünliche. Dank seines hohen Gehaltes an Fruchtzucker bleibt er lange Zeit flüssig. Sein Geschmack ist mild und süß, aber weniger ausgeprägt als bei vielen anderen Honigsorten. Das macht ihn zum Universaltalent für so ziemlich jede Anwendung. Man verwendet ihn gerne zum Süßen von Tee oder zum Backen.

Kleehonig

Kleehonig

Kleehonig ist nicht mehr so häufig wie man denken könnte. Das liegt daran, dass Rotklee und Weißklee als ehemals weit verbreitete Futterpflanzen zusehends an Bedeutung verlieren. Inzwischen wird der meiste Kleehonig aus dem Ausland importiert, vor allem aus Dänemark und Neuseeland, wo man in den Küstenregionen Klee anbaut.

Die winzigen, röhrenförmigen Einzelblüten liefern eine Menge Nektar, über den sich Honigbienen, Wildbienen und Hummeln mit Begeisterung hermachen. Beim Rotklee müssen Bienen allerdings passen, denn für die langgestreckten Blütenkelche ist ein besonders großer Rüssel erforderlich. Hummeln und Schmetterlinge sind hier klar im Vorteil. Allerdings wissen sie sich zu behelfen und knabbern der Einfachheit halber schon mal den Blütengrund auf, um an den nahrhaften Saft zu gelangen.

Kleehonig ist weiß bis hellbeige und kristallisiert wegen seines hohen Gehaltes an Traubenzucker schnell aus. Bis dahin ist er von dickflüssiger bis cremiger Konsistenz. Sein Geschmack ist mild und aromatisch.

Heidehonig

Heidehonig

Heidehonig haben wir Raubbau an der Natur zu verdanken. Im Mittelalter war Einsalzen eine der wenigen Möglichkeiten, Fisch und Fleisch haltbar zu machen. Die Salzquellen Lüneburgs lieferten eine Sole, zu deren Einkochen die Wälder der Gegend verschwanden. An ihre Stelle trat eine karge, von Besenheide dominierte Landschaft. Was früher als Wüste galt, hat sich zu einem der beliebtesten Naturschutzgebiete Deutschlands gemausert.

Heidehonig war eine der wenigen Ertragsmöglichkeiten der „Heidjer“. Er ist rötlich-bernsteinfarben und gelartig – was die Gewinnung erschwert. Dafür muss der Imker die Waben möglichst schnell nach der Entnahme schleudern, damit der stockwarme Honig besser abläuft. „Stippen“ mit erwärmten Metallnadeln macht ihn kurzfristig flüssiger. Alternativ dazu verarbeitet man ihn zu Presshonig oder bietet ihn als Wabenhonig und Scheibenhonig an.

Wegen des hohen Glukoseanteils kristallisiert Heidehonig schnell aus. Mit stundenlangem Rühren lässt er sich cremiger machen. Honig aus der Lüneburger Heide hat einen einzigartigen Geschmack. Er enthält große Mengen Eisen, wirkt harntreibend und hilft bei Erkrankungen von Niere und Blase.

Lavendelhonig

Lavendelhonig

Lavendelhonig aus deutschem Anbau wird man vergebens suchen – er ist der typische Honig der französischen Provençe und spanischer Gebiete. Die riesigen blauen Lavendelfelder zur Gewinnung ätherischen Öls liefern das Ausgangsmaterial für eine außergewöhnliche Honigsorte. Bienen verarbeiten den Nektar zu einem kräftig hellgelben, klaren Honig, der mit der Zeit zusehends weißlich wird und langsam auszukristallisieren beginnt. Richtig flüssig bleibt er nach dem Abfüllen nur für kurze Zeit.

Die im Nektar unvermeidlichen kleinen Beimengungen von Lavendelöl sorgen für den typischen Geruch und Geschmack. Lavendelhonig ist lieblich, schmeckt sehr aromatisch, würzig und hat eine leicht bittere Note. Als Faustregel gilt: Je dunkler er erscheint, desto intensiver ist er. Rein weiße Sorten sind ausgesprochen mild. Seine Bitterstoffe gelten als beruhigend, krampflösend und schmerzlindernd. Daher setzt man ihn gerne bei Erkältungskrankheiten ein. In der Küche sorgt er für eine spezielle, unverkennbare Note.

Lindenhonig

Lindenhonig

Lindenhonig bezeichnet man oft auch als Lindenblütenhonig – dabei ist die erstere Bezeichnung meist korrekter. Denn dieser spezielle Honig stammt nicht nur von den Blüten von Sommer-, Winter- oder Silberlinde, sondern auch von Honigtau, den Blattläuse auf ihren Blättern abgeben. Was parkende Autofahrer zur Verzweiflung treibt, sammeln Bienen zusammen mit Nektar und machen daraus Honig.

Wie das Verhältnis von Nektar zu Honigtau aussieht, erkennt man mit einem Blick: Je mehr von Ersterem im Lindenhonig steckt, desto heller ist er. Reiner Lindenblütenhonig ist dünnflüssig und hellgelb, bisweilen mit einem leichten Stich ins Grünliche. Mit zunehmender Menge Honigtau wird die Farbe zusehends dunkler bis zu einem tiefen Goldbraun. Das ist insbesondere nach Ende der Blütezeit im Juli oder August der Fall.

Geruch und Geschmack von Lindenhonig sind sehr charakteristisch, denn er enthält wie die Blüten geringe Mengen Menthol. Das ätherische Öl ist ein wesentlicher Wirkstoff bei der Bekämpfung von Erkältungskrankheiten, für die man die Blüten der Lindenbäume gerne verwendet. Sie wirken darüber hinaus schweißtreibend und beruhigend, sodass man den grippalen Infekt schneller übersteht. Lindenhonig ist bei dieser Behandlung die ideale Ergänzung zu Lindenblütentee.

Kastanienhonig

Kastanienhonig

Kastanienhonig, genauer Edelkastanienhonig stammt nicht von der in Parkanlagen verbreiteten Rosskastanie, sondern den Blüten der wesentlich selteneren Edelkastanie, welche die in Herbst und Winter beliebten Maronen liefert. Daher die selten benutzte Bezeichnung Maronenhonig.

Edelkastanien gehören zu den Buchengewächsen und sind im Mittelmeerraum beheimatet. Dementsprechend stammt Edelkastanienhonig meistens aus der Türkei oder Griechenland. In Deutschland gibt es kleine Ausbeuten aus Taunus, Pfalz, Oberrheinebene und Schwarzwald.

Die reiche Blütenpracht der schwanzartigen Blütenstände liefert dank der Bienen einen kräftigen, würzigen Honig mit leicht bitterer Note. Viel Zeit zum Sammeln haben die Tiere nicht, denn die Maronenbäume blühen nur kurz im Juni und Juli.

Ein reiner Blütenhonig ist er nicht, denn auf den Blättern der Edelkastanie tummeln sich im Sommer zahlreiche Blattläuse, deren Honigtau die Bienen bei ihren Besuchen gleich mitnehmen. Hinzu kommt der Saft, der aus den Blattachseln austritt.
Er ist bernsteinfarben bis rotbraun und bleibt wegen seines hohen Gehaltes an Fruchtzucker extrem lange flüssig. Kleine Mengen an Tannin und anderen Gerbstoffen sorgen für eine leicht bittere Note.

Waldhonig

Waldhonig

Waldhonig ist geschmacklich der Kräftigste unter den Top Ten-Honigsorten. Das liegt daran, dass Nektar für seine Herstellung keine wesentliche Rolle spielt. Bienen haben es im Wald eher auf die süßen Säfte abgesehen, die Läuse saugen und am anderen Ende ihres Körpers abgeben. Ebenso tritt Pflanzensaft bei Verletzungen aus oder auf natürlichem Wege in Blattachseln oder an den Zapfen.

Für den Honigtau von Waldhonig kommen in erster Linie Nadelbäume infrage, wie Tanne, Fichte oder Kiefer. Aber auch Eichen, Edelkastanien und einige weitere Laubbäume bieten eine reichhaltige Nahrungsquelle für die fleißigen Bestäuber.

Der hohe Anteil von Honigtau sorgt dafür, dass Waldhonig eine einzigartige dunkle Farbe hat. Er ist dunkelbraun mit einem tiefen Grünton, oftmals fast schwarz. Sein Gehalt an Fruchtzucker liegt so hoch, dass er kaum auskristallisiert und mitunter über Jahre hinweg flüssig bleibt. Der Geschmack ist ebenso charakteristisch – Waldhonig schmeckt kräftig-würzig mit einer deutlich herben Note.

Manukahonig

Manuka Honig

Manukahonig ist etwas ganz Besonderes – was sich auch im Preis bemerkbar macht. Er stammt von den Blüten der Südseemyrthe. Dieser Strauch kommt endemisch auf Neuseeland vor und findet seit alters her in der Heilkunde der einheimischen Maori Anwendung. Seine Blüten liefern einen Honig, der in der modernen Medizin auf zunehmendes Interesse stößt.

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Während Honig generell wegen des Gehaltes an Zucker und Wasserstoffperoxid als keimtötend gilt, sticht Manukahonig mit seiner bakteriziden Wirkung deutlich heraus. Dafür verantwortlich ist Methylglyoxal (MGO), das die Blüten in unterschiedlichen Mengen mit auf den Weg geben. Es ist so wirksam, dass Manukahonig sogar chronische Wunden wie Unterschenkelgeschwüre oder Druckgeschwüre zu heilen vermag und selbst multiresistente Keime abtötet, bei denen alle Antibiotika versagen.

Manukahonig ist hellbraun, cremig und kristallisiert schnell aus. Für seine heilkräftige Wirkung ist das unerheblich: Er ist eher Medizin als Nahrungsmittel. Im Handel sind unterschiedliche Qualitäten erhältlich, die durch den auf dem Etikett ausgewiesenen MGO-Gehalt gekennzeichnet sind. Eine andere, ähnliche Bezeichnung ist der Unique Manuka Factor (UMF).

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