In diesem Artikel erfahren sie von einem Biologen alles Wissenswerte über die verschiedenen Honigsorten. Zudem finden sie in diesem Artikel eine Übersicht über alle bekannten Honigsorten (leckeren Honig in BIO Qualität gibt es hier) die es gegenwärtig gibt.
Die Welt des Honigs könnte so einfach sein, würde man ihn nur in Blütenhonig und Honigtauhonig unterteilen. Bienen sammeln in der freien Natur alles, was Zucker in gelöster Form enthält. Das haben sich Pflanzen zunutze gemacht, indem sie mit süßem Nektar die fleißigen Bestäuber anlocken und ihre Bestäubung sichern. Bienen gewinnen aus der zuckerhaltigen Lösung in einem aufwändigen Prozess Blütenhonig.
Bienen sind blütenstet: Da sie eine bestimmte Pflanzenart während ihrer Blütezeit bevorzugt anfliegen, entsteht ein relativ einheitlicher Honig. Imker bezeichnen eine solche spezielle Honigsorte als Tracht.
Honigbienen verschmähen ebenso wenig die zuckerreichen Säfte von Bäumen. Diese entstehen bei Verletzungen oder stammen von saugenden Insekten. Was Blattläuse, Tannenläuse oder Fichtenläuse mit ihren Mundwerkzeugen aufnehmen, geben sie an ihrem Hinterteil teilweise wieder ab. Nicht ohne Grund: Ameisen lieben dieses Zuckerkonzentrat. Die flinken Krabbler beschützen ihre freigiebige Läuseherde vor Feinden und werden im Gegenzug mit Honigtau belohnt. Den holen sich Bienen von unbewachten Läusen und gewinnen daraus Honigtauhonig. Auch hier spricht man beim Überwiegen einer Ursprungspflanze von einer Tracht.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Honigsorte?
Auf dem Etikett findet man hierzu diverse Angaben. Nach der Lebensmittelverordnung reicht die Bezeichnung Honig aus, wobei Blütenhonig oder Waldhonig etwas genauer sind. Noch darüber hinaus geht die Benennung einer eigenen Honigsorte.
Sortenhonig muss gemäß Honigverordnung vollständig oder überwiegend den Nektar oder Honigtau einer bestimmten Pflanze enthalten. Für den Verbraucher ist das wichtig zu wissen, denn jede Honigsorte hat ihre Eigenheiten und vor allem einen definierten, unverwechselbaren Geschmack. Mit der Deklaration auf dem Etikett ist sichergestellt, dass der Inhalt diesen Kriterien entspricht und man keine sensorischen Überraschungen erlebt.
Schummeln ist kaum möglich, da Experten den Ursprung des Honigs anhand der darin enthaltenen Pollen feststellen können. Unter dem Mikroskop offenbart sich der Lieferant – jede Pflanze produziert Pollenkörner mit einer typischen, unverwechselbaren Gestalt.
Presshonig ist keine spezielle Sorte, sondern bezeichnet das Herstellungsverfahren. Bevor es Honigschleudern gab, musste man die Waben erhitzen oder auspressen, um Wachs und Honig voneinander zu trennen. Die erste, sehr rüde Methode findet heute nirgendwo mehr Anwendung. Wesentlich schonender ist die Gewinnung von Presshonig.
Ähnlich wie in einer Weinkelter packt man die Waben in Tücher verpackt in eine Presse, die den Honig aus den Wachszellen herausquetscht. Dieser sehr spezielle und heute nur noch selten anzutreffende Honig enthält große Mengen Pollen und Propolis. Neben dem antibakteriellen Kittharz der Bienen sind Wachsreste darin unvermeidlich. Insgesamt ist Presshonig sehr ursprünglich und bietet das volle Spektrum leckeren Honiggeschmackes.
Scheibenhonig oder Wabenhonig ist noch näher an der Natur, denn dieser besteht aus den kompletten Waben mitsamt Wachs und darin enthaltenem Honig. Davon kann man stückchenweise eine kleine Menge zum Verzehr abschneiden. Hier ist alles an Inhaltsstoffen rein und unverfälscht, ohne dass der Mensch daran etwas verändert hat. Wer sich an dem Bienenwachs nicht stört, erlebt ein höchst interessantes Geschmackserlebnis.
Wie viele Honigsorten gibt es?
Die Frage lässt sich kaum befriedigend beantworten. Im Prinzip könnte es von jeder blühenden Pflanze und jedem Baum eine eigene Tracht geben. Limitierend ist nur die Menge des zur Verfügung stehenden Nektars und Honigtaus. Nicht jede Pflanzenart dominiert mit ihren Blüten ganze Landstriche wie der Raps, der Unmengen von Rapshonig liefert, oder ist so reich an Nektar wie die Robinie, deren Bienenprodukt man als Akazienhonig verkauft.
Prinzipiell möglich wären sogar Orchideenhonig von der Bienenragwurz oder Edelweißhonig – aber solche Delikatessen scheitern an einem Mengenproblem: Man muss bedenken, dass davon nur wenige Pflanzen zur Verfügung stehen und eine einzelne Honigbiene im Laufe ihres Lebens nur einen einzigen Esslöffel Honig produziert.
Apropos Mengenproblem: Einige Pflanzen haben mittlerweile Seltenheitswert. Kornblumen zierten früher als Ackerunkraut jedes Feld. Heutzutage beschränken sie sich zumeist auf speziell angelegte Blühstreifen. Immer mehr Landwirte legen diese an den Rändern ihrer Äcker an, um bestäubenden Insekten zusätzlich Nahrung und Lebensraum zu bieten. Der positive Effekt: Dafür benötigt man Saatmischungen, und zu deren Anbau Felder mit Kornblumen. Von diesen stammt der selten anzutreffende Kornblumenhonig. Ähnlich sieht es mit Himbeerhonig aus, bei dem Himbeerplantagen den Bienen die Sammelarbeit ungemein erleichtern.
Andere Honigsorten wird man bei uns selten finden, in fremden Ländern hingegen häufig. Thymianhonig stammt häufig aus Griechenland oder der Türkei, wo das beliebte Würzkraut auf wesentlich größeren Flächen wächst als in Deutschland. Einige seltene Trachtpflanzen wachsen endemisch, das heißt an nur wenigen Stellen der Erde. So kommt Lederbaumhonig hauptsächlich aus Tasmanien, Manukahonig aus Neuseeland. Umgekehrt ist Heidehonig eine recht deutsche Spezialität, die Bienen fast ausschließlich in der Lüneburger Heide produzieren. Leckeren und hochwertigen Honig aus aller Welt in BIO Qualität kann man hier kaufen.
Tabelle: Überblick über fast alle Honigsorten
Wir haben uns die Mühe gemacht, alle weit verbreiteten Honigsorten in einer übersichtlichen Tabelle aufzulisten.
Bezeichnung | Quelle | Trachtpflanze | Farbe | Konsistenz | Geschmack und Geruch | Besonderheiten & Wissenswertes |
---|---|---|---|---|---|---|
Eichenhonig | Honigtau | Eichenbäume (Quercus spec.) | sehr dunkel | flüssig | kräftig, malzig, leicht säuerlich, mit intensivem Geruch | neben Honigtau sehr viel Blattexkret enthalten relativ selten, häufig aus Spanien oder Griechenland |
Fichtenhonig | Honigtau | Fichte (Picea abies) | grünschwarz | sehr flüssig | kräftig, würzig, leicht herb | bleibt besonders lange flüssig |
Kiefernhonig | Honigtau | Kiefer (Pinus spec.) | dunkelbraun, leicht grünlich | sehr flüssig | kräftig, würzig, leicht herb | bleibt besonders lange flüssig |
Pinienhonig | Honigtau | Pinie (Pinus spec.) | dunkelbraun | flüssig | würzig-herb | oftmals aus Griechenland und der Türkei antibakteriell, bei Erkrankungen der Atemwege |
Regenwaldhonig | Honigtau | verschiedene Pflanzen | braun | halbfest | aromatisch, mild bis mittelkräftig | vor allem aus Mittel- und Südamerika stammend |
Schwarzwaldhonig | Honigtau | Nadelbäume | grünbraun bis schwarz | sehr flüssig | kräftig, würzig, leicht herb | der archetypische deutsche Waldhonig aus den großen Nadelholzbeständen des Schwarzwaldes mit wechselnden Anteilen von Edelkastanien-Nektar |
Tannenhonig | Honigtau | Weißtanne (Abies alba) | dunkelbraun, leicht grünlich bis tiefschwarz | sehr flüssig | kräftig, harzig, leicht herb | bleibt besonders lange flüssig reich an Mineralstoffen bebliebt bei Erkältungskrankheiten |
Waldhonig | Honigtau | vor allem Fichte (Picea abies) und Eiche (Quercus spec.) | dunkelbraun, leicht grünlich | sehr flüssig | kräftig, würzig, leicht herb | bleibt besonders lange flüssig reich an Mineralstoffen bebliebt bei Erkältungskrankheiten |
Akazienhonig (Robinienhonig) | Nektar | Robinie, Scheinakazie (Robinia pseudacacia) | klar, farblos bis leicht gelblich | bleibt sehr lange flüssig | sehr mild mit wenig Eigengeschmack | beliebter Honig zum Süßen von Tee und zum Backen verbreitet in Bergbaugebieten: Robinien wurden als "Grubenholz" für Stollen angebaut |
Bergblütenhonig | Nektar | Gebirgspflanzen | hell | cremig | kräftig, süß | abhängig von der Vegetation |
Blühstreifenhonig | Nektar | Mischung von Nektar aus Pflanzen in Blühstreifen | hellbraun bis weiß | cremig | aromatisch, kräftig | von Blühstreifen um landwirtschaftlich genutzte Flächen häufig mit Klee, Senfblüten, Bienenweide und anderem "Bienenfutter" häufig von Herbstblühern, die den Bienen nach der Hauptblütezeit im Sommer zur Nektarsuche verbleiben |
Blütenhonig | Nektar | gemischt | hell, dunkelgelb bis ockerfarben | cremig | mild | allgemeine Bezeichnung für den Honig aus den unterschiedlichsten Blütenpflanzen Industriehonig wird oft einfach als Blütenhonig bezeichnet |
Brombeerhonig | Nektar | Brombeere (Rubus fruticosus) | hellgelb | dickflüssig bis fest | aromatisch, mild | typischer Sommerhonig |
Buchweizenhonig | Nektar | Buchweizen (Fagopyrum esculentum) | dunkelbraun bis rötlich | sirupartig bis cremig | sehr kräftiges, charakteristisches Aroma | früher der typische Honig für Lebkuchen, heute nur noch selten zu finden |
Esparsettenhonig | Nektar | Esparsette (Onobrychis spec.) | graubraun, hell | cremig | sehr aromatisch | Süßklee - sehr selten geworden, früher Futterpflanze für Pferde |
Fenchelblütenhonig | Nektar | Fenchel (Foeniculus sativus) | rotbraun | flüssig | würzig, leicht nussig, sehr intensiv | sehr selten |
Frühjahrsblütenhonig (Frühtrachthonig) | Nektar | in Frühjahr und Frühsommer blühende Pflanzen: Weiden, Rosskastanien, Löwenzahn, Raps und andere | je nach Pflanzen, meist hell | je nach Trachten, meist cremig | mild, aromatisch | abhängig von den in der Nähe des Bienenstocks im Frühjahr blühenden Pflanzen |
Götterbaumhonig | Nektar | Götterbaum (Ginkgo biloba) | grünlich bis bräunlich, mit dem Auskristallisieren zusehends graugrün | zähflüssig, fein auskristallisierend, dann fast schmalzartig | feinherb, würzig, an Muskateller erinnernd, mit leichter Säure | Geruch eher gewöhnungsbedürftig dafür aber sehr wohlschmeckend |
Heidehonig | Nektar | Besenheide (Calluna vulgaris) | rotbraun | fast geleeartig, schnell auskristallisierend | sehr charakteristisch, hocharomatisch, leicht herb | nur schwer zu gewinnen, da relativ fest - daher häufig auch als Presshonig oder Wabenhonig/Scheibenhonig Langes Rühren führt zu einer cremigeren Konsistenz hoher Eisengehalt, harntreibend |
Himbeerhonig | Nektar | Himbeere (Rubus idaeus) | hellgelb, bernsteinfarben | dickflüssig bis fest | aromatisch, mild | von Waldrändern, häufig auch von Himbeerplantagen |
Kleehonig | Nektar | Klee (Trifolium spec.) | hellgelb bis weiß | dickflüssig, schnell auskristallisierend | mild | schleimlösend, krampflösend |
Korianderhonig | Nektar | Koriander (Coriandrum sativum) | hellbraun bis beige, perlmuttartig schimmernd | feincremig | feinwürzig, aromatisch, erinnert an Minze oder Anis | häufig vom Balkan stammend |
Kornblumenhonig | Nektar | Kornblume (Centaurea cyanus) | hell, gelb | cremig | herzhaft, aromatisch, kräftig | selten, da fast nur von Kornblumenfeldern zur Saatgewinnung zu bekommen antibakteriell, gegen Verbrennungen und bei Hauterkrankungen |
Lavendelhonig | Nektar | Lavendel (Lavandula spec.) | hellgelb bis klar | cremig | hocharomatisch, blumige Lavendelnote, leicht bitterlich | typischer Honig der französischen Provence beruhigend, krampflösend, schmerzlindernd |
Lederbaumhonig | Nektar | Lederbaum, Tasmanische Scheinulme (Eucryphia lucida) | beige bis hellbraun, mit der Zeit weiß | cremig bis flüssig | würzig, aromatisch, charakteristisch | fast ausschließlich in Tasmanien gewonnen |
Löwenzahnhonig | Nektar | Löwenzahn, Pusteblume (Taraxacum officinalis) | hell- bis dunkelgelb | dickflüssig bis fest, schnell kristallisierend | hocharomatisch, charakteristisch scharf-fruchtig, typischer Geruch | nicht zu verwechseln mit "Löwenzahnhonig" aus Löwenzahnblüten und Zucker häufig verwendet bei Erkrankungen von Leber, Galle und Nieren |
Majoranhonig | Nektar | Majoran (Origanum majorana) | hellgelb bis bernsteinfarben, perlmuttartig | cremig | feinwürzig, malzig, leicht säuerlich mit Zitronenaroma | selten auch in Deutschland geerntet |
Mandelblütenhonig | Nektar | Mandelbaum (Prunus dulcis) | rötlich hellbraun | dünnflüssig | nussig, würzig, charakteristisch | seltene Honigsorte, vorwiegend aus Mittelmeerländern |
Manuka-Honig | Nektar | Neuseeländischer Teebaum, Südseemyrthe (Leptospermum scoparium) | hellbraun | fest, schnell auskristallisierend | sehr aromatisch, charakteristisches Aroma | seltene Honigsorte aus Neuseeland bekannt durch seine medizinische Wirkung bakterizid durch hohen Gehalt an Methylglyoxal (MGO) MGO-Gehalt entscheidet über den Preis Kanuka-Honig ist Honig mit künstlich zugesetztem, synthetisch hergestelltem MGO |
Obstblütenhonig | Nektar | von blühenden Obstbäumen (Apfel, Birne, Pflaume, Kirschen) | gelb bis graugelb | cremig bis fest | angenehm mild, fruchtig | meist aus Obstplantagen, nur noch selten von Streuobstwiesen von einzelnen Obstsorten oder Mischung |
Orangenblütenhonig | Nektar | Orangenbaum (Citrus sinensis) | goldgelb, später weiß | cremig | feinwürzig, mit typischem Orangengeruch | häufig aus Spanien kommend |
Oreganohonig | Nektar | Oregano (Origanum vulgare) | goldfarben | flüssig | kräftig, leicht herb, mit nur dezentem Geruch | Rarität, da selten viele Oreganopflanzen zusammenstehen häufig aus Argentinien stammend |
Phaceliahonig | Nektar | Bienenweide (Phacelia spec.) | weiß bis beige, perlmuttartig | cremig, schnell auskristallisierend | mild, würzig, unverkennbar | sehr ertragreiche Pflanze, daher der deutsche Name |
Rapshonig | Nektar | Raps (Brassica napus) | hellgelb bis fast weiß, undurchsichtig, mit perlmuttartigem Glanz | cremig bis fest | mild bis mittelkräftig | Klassiker, der fast jedem zusagt einer der häufigsten Honigsorten stärkste antimikrobielle Wirkung unter allen europäischen Sorten In USA und einigen Nicht-EU-Ländern häufig von gentechnisch veränderten Pflanzen |
Rosmarinhonig | Nektar | Rosmarin (Rosmarinus vulgaris) | hellgelb | cremig | blumig-würzig | durchblutungsfördernd, bei Müdigkeit und Erschöpfung |
Salbeihonig | Nektar | Salbei (Salvia spec.) | bernsteinfarben | flüssig | aromatisch-fruchtig, sehr typisch | gerne gegen Erkältungskrankheiten eingesetzt |
Senfblütenhonig | Nektar | Ackersenf (Sinapis arvensis) | hellgelb | cremig | mittelkräftig, typisches Aroma | selten zu erntende Tracht aus der Nähe von Feldern mit Senfpflanzen |
Sommerblütenhonig | Nektar | viele verschiedene Sommerpflanzen (Klee, Brombeere, Obstbäume) | alle Farbschattierungen von dunkelgelb bis hellbraun | cremig bis fest | mild, abhängig von der Zusammensetzung | im Sommer blüten die meisten Nutzpflanzen und liefern eine Menge Nektar zur Honiggewinnung |
Sonnenblumenhonig | Nektar | Sonnenblume (Helianthus annuus) | hellgelb bis intensiv orange | cremig | kräftig, aromatisch, malzig | Geruch erinnert etwas an Marzipan |
Spargelblütenhonig | Nektar | Spargel (Asparagus officinalis) | goldgelb bis dunkelgelb | anfangs flüssig, später cremiger und fester | fruchtig, aromatisch | der seltene, aber typische Honig von Spargelfeldern im Frühjahr |
Thymianhonig | Nektar | Thymian (Thymus spec.) | goldfarben bis rotbraun | flüssig | kräftig, sehr würzig | in Mittelmeerländern wie Griechenland verbreitet ideal zum Süßen von griechischem Joghurt gegen Atemwegserkrankungen, schleimlösend, antibakteriell |
Tualang-Honig | Nektar | Tualang-Baum (Koompassia excelsa) | dunkelbraun bis schwarz | fest, schnell auskristallisierend | hocharomatisch | aus Wäldern in Südostasien, von Riesenhonigbienen (Apis dorsata) gesammelt sehr selten teils noch höherer MGO-Gehalt als Manuka-Honig |
Zitronenhonig | Nektar | Zitronenstrauch (Aloysia citrodora) | hellgelb | flüssig | aromatisch, fruchtig, zitronig | nicht von Zitronenbäumen, sondern vom Zitronenstrauch, den man auch als Zitronenverbene bezeichnet, einem Eisenkrautgewächs sehr seltene Tracht |
Ahornhonig | Nektar & Honigtau | Ahornbäume (Acer spec.) | hell bis goldfarben | feincremig, später fest | ausgeprägter, charakteristischer Geschmack | im Frühjahr einer der ersten Bäume, die Bienen Honigtau liefern nur selten zu ernten |
Eukalyptushonig | Nektar & Honigtau | Eukalyptus (Eucalyptus spec.) | goldfarben, dunkel | flüssig | kräftig-würzig mit Eukalyptusnote | konzentrationsfördernd, bei Erkrankungen der Atemwege |
Kastanienhonig (Edelkastanienhonig) | Nektar & Honigtau | Edelkastanie (Castanea sativa) | hellbraun | bleibt lange flüssig | charakteristisch, leicht bitterlich | |
Lindenhonig | Nektar & Honigtau | Linde (Tilia spec.) | hellgelb bis leicht grünlich bis zu dunkelbraun je nach Honigtau-Anteil | cremig | hocharomatisch, intensiv und charakteristisch mit leichter Mentholnote | schweisstreibend, beruhigend, gern benutzt bei Erkältungskrankheiten |
Spättrachthonig | Nektar & Honigtau | Mischung aus Nektar und Honigtau | hellgelb bis hellbraun | cremig | herzhaft, aromatisch | im Spätsommer blühen nur noch wenige landwirtschaftlich genutzte Pflanzen, daher erhöht sich der Anteil von Honigtau |
Wald- und Blütenhonig | Nektar & Honigtau | Mischung aus Nektar und Honigtau | dunkelbraun bis schwarz | flüssig | sehr kräftig und charakteristisch | Nektaranteile von vorwiegend im Sommer blühenden Pflanzen, Honigtau von Nadelbäumen und aus Eichenwäldern |
Presshonig | Nektar oder Honigtau | keine spezielle Tracht, sondern Gewinnungverfahren | je nach Trachten | je nach Trachten | sehr spezielles Aroma durch die zahlreichen Inhaltsstoffe und die ursprüngliche Verabeitung | Presshonig ist keine spezielle Tracht, sondern das Herstellungsverfahren: Die Waben werden nicht geschleudert, sondern ausgepresst. Daher enthält Presshonig viel Pollen, Propolis und Reste von Bienenwachs. |
Die Top Ten der bekanntesten Honigsorten
Einige Honigsorten stehen in jedem Supermarkt. Die zugehörigen Trachtpflanzen wachsen so zahlreich oder liefern so viel Nektar, dass es für industrielle Maßstäbe ausreicht. Andere sind so beliebt, dass der Lebensmittelhandel die Nachfrage zu bedienen sucht – natürlich mit entsprechenden Preisen.
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Blütenhonig
Blütenhonig gehört zu den beliebtesten Honigen überhaupt. Er ist dunkelgelb bis ockerfarben und hat einen herzhaften, aber milden Geschmack, der den meisten Menschen zusagt. Da sich unter dieser Bezeichnung so ziemlich alles zusammenmischen lässt, was Bienen sammeln, nennen sich industriell hergestellte Honigsorten meist Blütenhonig.
Er ist eine Mischung von Nektar unterschiedlichster Pflanzen, die vom Frühjahr bis in den Herbst blühen. Danach unterscheidet man bisweilen noch zwischen Frühjahrsblütenhonig und Sommerblütenhonig oder Frühtrachthonig und Spättrachthonig. Je später das Jahr, desto weniger Pflanzen liefern Nektar. Daher steigt der Anteil an Honigtau im Laufe des Jahres, was das Endprodukt zusehends dunkler und aromatischer werden lässt.
Sein hoher Pollenanteil macht Blütenhonig für Allergiker interessant: Kauft man ihn beim lokalen Imker und nimmt davon in Herbst und Winter ab und zu einen Löffel ein, sorgt der darin enthaltene Pollen für eine milde Desensibilisierung –gegenüber genau den Allergenen, die von Pflanzen aus der Umgebung stammen. Eine solche Vorbeugung macht den nächsten Heuschnupfen weniger schlimm.
Rapshonig
Rapshonig ist eine der häufigsten und meistverwendeten Honigsorten. E schmeckt sehr mild und hat ein feines Aroma. Seine Farbe ist fast weiß, wobei er perlmuttfarben schimmert. Bei längerem Stehen kristallisiert er allmählich aus und wird zusehends fester. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge enthält er die meisten antimikrobiellen Wirkstoffe unter allen europäischen Honigsorten.
Seine Ursprungspflanze wächst vielerorts in riesigen Monokulturen. Raps ist eine Ölpflanze und dominiert weite Landstriche in Kanada, China und Indien. Für den menschlichen Verzehr war Rapsöl erst geeignet, nachdem man schädliche Inhaltsstoffe herausgezüchtet hat – oder per Gentechnik beseitigt.
Daher sind die Rapsfelder in den USA, Kanada und Australien meist mit gentechnisch veränderten Pflanzen bewachsen. Darüber muss man sich beim Kauf von Rapshonig aus diesen Ländern im Klaren sein. Im Supermarkt erkennt man solche Sorten an der Bezeichnung „Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“. Rapshonig stammt meistens aus China, Osteuropa oder amerikanischen Staaten.
Akazienhonig
Akazienhonig müsste eigentlich Scheinakazienhonig heißen, denn sein Lieferant ist keine Akazie, sondern die Robinie. Der dekorativ blühende Baum stammt ursprünglich aus Nordamerika und hat sich bei uns erst in Parks verbreitet – und Bergbaugebieten. Das zähe, widerstandsfähige Holz wächst wesentlich schneller als das der Eiche und war ein beliebtes Material für Holzverstrebungen unter Tage.
Die Bienen werden es den Bergleuten danken, denn die großen, weißen Blütenstände des Hülsenfruchtgewächses liefern von Mai bis Juni Unmengen von Nektar. Er erfreut sich auch bei vielen anderen Insekten großer Beliebtheit. Mit dem reichlich vorhandenen Zuckersaft sind die Wintervorräte eines Bienenvolkes im Handumdrehen aufgefüllt.
Beim Menschen ist Akazienhonig ebenfalls sehr beliebt. Er ist hell, klar und hat einen goldenen Schimmer, oft mit einem leichten Stich ins Grünliche. Dank seines hohen Gehaltes an Fruchtzucker bleibt er lange Zeit flüssig. Sein Geschmack ist mild und süß, aber weniger ausgeprägt als bei vielen anderen Honigsorten. Das macht ihn zum Universaltalent für so ziemlich jede Anwendung. Man verwendet ihn gerne zum Süßen von Tee oder zum Backen.
Kleehonig
Kleehonig ist nicht mehr so häufig wie man denken könnte. Das liegt daran, dass Rotklee und Weißklee als ehemals weit verbreitete Futterpflanzen zusehends an Bedeutung verlieren. Inzwischen wird der meiste Kleehonig aus dem Ausland importiert, vor allem aus Dänemark und Neuseeland, wo man in den Küstenregionen Klee anbaut.
Die winzigen, röhrenförmigen Einzelblüten liefern eine Menge Nektar, über den sich Honigbienen, Wildbienen und Hummeln mit Begeisterung hermachen. Beim Rotklee müssen Bienen allerdings passen, denn für die langgestreckten Blütenkelche ist ein besonders großer Rüssel erforderlich. Hummeln und Schmetterlinge sind hier klar im Vorteil. Allerdings wissen sie sich zu behelfen und knabbern der Einfachheit halber schon mal den Blütengrund auf, um an den nahrhaften Saft zu gelangen.
Kleehonig ist weiß bis hellbeige und kristallisiert wegen seines hohen Gehaltes an Traubenzucker schnell aus. Bis dahin ist er von dickflüssiger bis cremiger Konsistenz. Sein Geschmack ist mild und aromatisch.
Heidehonig
Heidehonig haben wir Raubbau an der Natur zu verdanken. Im Mittelalter war Einsalzen eine der wenigen Möglichkeiten, Fisch und Fleisch haltbar zu machen. Die Salzquellen Lüneburgs lieferten eine Sole, zu deren Einkochen die Wälder der Gegend verschwanden. An ihre Stelle trat eine karge, von Besenheide dominierte Landschaft. Was früher als Wüste galt, hat sich zu einem der beliebtesten Naturschutzgebiete Deutschlands gemausert.
Heidehonig war eine der wenigen Ertragsmöglichkeiten der „Heidjer“. Er ist rötlich-bernsteinfarben und gelartig – was die Gewinnung erschwert. Dafür muss der Imker die Waben möglichst schnell nach der Entnahme schleudern, damit der stockwarme Honig besser abläuft. „Stippen“ mit erwärmten Metallnadeln macht ihn kurzfristig flüssiger. Alternativ dazu verarbeitet man ihn zu Presshonig oder bietet ihn als Wabenhonig und Scheibenhonig an.
Wegen des hohen Glukoseanteils kristallisiert Heidehonig schnell aus. Mit stundenlangem Rühren lässt er sich cremiger machen. Honig aus der Lüneburger Heide hat einen einzigartigen Geschmack. Er enthält große Mengen Eisen, wirkt harntreibend und hilft bei Erkrankungen von Niere und Blase.
Lavendelhonig
Lavendelhonig aus deutschem Anbau wird man vergebens suchen – er ist der typische Honig der französischen Provençe und spanischer Gebiete. Die riesigen blauen Lavendelfelder zur Gewinnung ätherischen Öls liefern das Ausgangsmaterial für eine außergewöhnliche Honigsorte. Bienen verarbeiten den Nektar zu einem kräftig hellgelben, klaren Honig, der mit der Zeit zusehends weißlich wird und langsam auszukristallisieren beginnt. Richtig flüssig bleibt er nach dem Abfüllen nur für kurze Zeit.
Die im Nektar unvermeidlichen kleinen Beimengungen von Lavendelöl sorgen für den typischen Geruch und Geschmack. Lavendelhonig ist lieblich, schmeckt sehr aromatisch, würzig und hat eine leicht bittere Note. Als Faustregel gilt: Je dunkler er erscheint, desto intensiver ist er. Rein weiße Sorten sind ausgesprochen mild. Seine Bitterstoffe gelten als beruhigend, krampflösend und schmerzlindernd. Daher setzt man ihn gerne bei Erkältungskrankheiten ein. In der Küche sorgt er für eine spezielle, unverkennbare Note.
Lindenhonig
Lindenhonig bezeichnet man oft auch als Lindenblütenhonig – dabei ist die erstere Bezeichnung meist korrekter. Denn dieser spezielle Honig stammt nicht nur von den Blüten von Sommer-, Winter- oder Silberlinde, sondern auch von Honigtau, den Blattläuse auf ihren Blättern abgeben. Was parkende Autofahrer zur Verzweiflung treibt, sammeln Bienen zusammen mit Nektar und machen daraus Honig.
Wie das Verhältnis von Nektar zu Honigtau aussieht, erkennt man mit einem Blick: Je mehr von Ersterem im Lindenhonig steckt, desto heller ist er. Reiner Lindenblütenhonig ist dünnflüssig und hellgelb, bisweilen mit einem leichten Stich ins Grünliche. Mit zunehmender Menge Honigtau wird die Farbe zusehends dunkler bis zu einem tiefen Goldbraun. Das ist insbesondere nach Ende der Blütezeit im Juli oder August der Fall.
Geruch und Geschmack von Lindenhonig sind sehr charakteristisch, denn er enthält wie die Blüten geringe Mengen Menthol. Das ätherische Öl ist ein wesentlicher Wirkstoff bei der Bekämpfung von Erkältungskrankheiten, für die man die Blüten der Lindenbäume gerne verwendet. Sie wirken darüber hinaus schweißtreibend und beruhigend, sodass man den grippalen Infekt schneller übersteht. Lindenhonig ist bei dieser Behandlung die ideale Ergänzung zu Lindenblütentee.
Kastanienhonig
Kastanienhonig, genauer Edelkastanienhonig stammt nicht von der in Parkanlagen verbreiteten Rosskastanie, sondern den Blüten der wesentlich selteneren Edelkastanie, welche die in Herbst und Winter beliebten Maronen liefert. Daher die selten benutzte Bezeichnung Maronenhonig.
Edelkastanien gehören zu den Buchengewächsen und sind im Mittelmeerraum beheimatet. Dementsprechend stammt Edelkastanienhonig meistens aus der Türkei oder Griechenland. In Deutschland gibt es kleine Ausbeuten aus Taunus, Pfalz, Oberrheinebene und Schwarzwald.
Die reiche Blütenpracht der schwanzartigen Blütenstände liefert dank der Bienen einen kräftigen, würzigen Honig mit leicht bitterer Note. Viel Zeit zum Sammeln haben die Tiere nicht, denn die Maronenbäume blühen nur kurz im Juni und Juli.
Ein reiner Blütenhonig ist er nicht, denn auf den Blättern der Edelkastanie tummeln sich im Sommer zahlreiche Blattläuse, deren Honigtau die Bienen bei ihren Besuchen gleich mitnehmen. Hinzu kommt der Saft, der aus den Blattachseln austritt.
Er ist bernsteinfarben bis rotbraun und bleibt wegen seines hohen Gehaltes an Fruchtzucker extrem lange flüssig. Kleine Mengen an Tannin und anderen Gerbstoffen sorgen für eine leicht bittere Note.
Waldhonig
Waldhonig ist geschmacklich der Kräftigste unter den Top Ten-Honigsorten. Das liegt daran, dass Nektar für seine Herstellung keine wesentliche Rolle spielt. Bienen haben es im Wald eher auf die süßen Säfte abgesehen, die Läuse saugen und am anderen Ende ihres Körpers abgeben. Ebenso tritt Pflanzensaft bei Verletzungen aus oder auf natürlichem Wege in Blattachseln oder an den Zapfen.
Für den Honigtau von Waldhonig kommen in erster Linie Nadelbäume infrage, wie Tanne, Fichte oder Kiefer. Aber auch Eichen, Edelkastanien und einige weitere Laubbäume bieten eine reichhaltige Nahrungsquelle für die fleißigen Bestäuber.
Der hohe Anteil von Honigtau sorgt dafür, dass Waldhonig eine einzigartige dunkle Farbe hat. Er ist dunkelbraun mit einem tiefen Grünton, oftmals fast schwarz. Sein Gehalt an Fruchtzucker liegt so hoch, dass er kaum auskristallisiert und mitunter über Jahre hinweg flüssig bleibt. Der Geschmack ist ebenso charakteristisch – Waldhonig schmeckt kräftig-würzig mit einer deutlich herben Note.
Manukahonig
Manukahonig ist etwas ganz Besonderes – was sich auch im Preis bemerkbar macht. Er stammt von den Blüten der Südseemyrthe. Dieser Strauch kommt endemisch auf Neuseeland vor und findet seit alters her in der Heilkunde der einheimischen Maori Anwendung. Seine Blüten liefern einen Honig, der in der modernen Medizin auf zunehmendes Interesse stößt.
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Während Honig generell wegen des Gehaltes an Zucker und Wasserstoffperoxid als keimtötend gilt, sticht Manukahonig mit seiner bakteriziden Wirkung deutlich heraus. Dafür verantwortlich ist Methylglyoxal (MGO), das die Blüten in unterschiedlichen Mengen mit auf den Weg geben. Es ist so wirksam, dass Manukahonig sogar chronische Wunden wie Unterschenkelgeschwüre oder Druckgeschwüre zu heilen vermag und selbst multiresistente Keime abtötet, bei denen alle Antibiotika versagen.
Manukahonig ist hellbraun, cremig und kristallisiert schnell aus. Für seine heilkräftige Wirkung ist das unerheblich: Er ist eher Medizin als Nahrungsmittel. Im Handel sind unterschiedliche Qualitäten erhältlich, die durch den auf dem Etikett ausgewiesenen MGO-Gehalt gekennzeichnet sind. Eine andere, ähnliche Bezeichnung ist der Unique Manuka Factor (UMF).