Rapshonig – Der milde Sortenhonig

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Letzte Aktualisierung: 16.11.2023

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Rapshonig ist der in Deutschland am häufigsten vorkommende Sortenhonig. Oft ist Rapshonig sogar besonders sortenrein. Schließlich blühen hierzulande im Frühling viele große Rapsfelder. Erfahren Sie in diesem Artikel von einer promovierten Biologin mehr über die Eigenschaften von Rapshonig und worauf Sie beim Kauf achten sollten.

Was ist Rapshonig und wie schmeckt er?

Rapshonig ist ein sogenannter monofloraler oder sortenreiner Blütenhonig. Das bedeutet, Honigbienen stellen ihn zum überwiegenden Teil aus dem Nektar von Rapsblüten her. Typischerweise ist Rapshonig von cremiger bis fester Konsistenz und hat eine sehr helle, fast weiße Farbe. Er schmeckt mild und leicht aromatisch. Da Rapshonig nur wenige Säuren enthält, gilt er als besonders magenfreundlich und gut verträglich.

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Wie erhalten Imker sortenreinen Rapshonig?

Rapsfeld

Imker können ihren Bienen nicht befehlen, ausschließlich den Nektar bestimmter Pflanzen zu sammeln. Aber sie können den Bienenstock mit leeren Honigwaben in unmittelbare Nähe zu einem blühenden Rapsfeld stellen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die Bienen Nektar und Pollen hauptsächlich von Rapsblüten sammeln. Honigbienen sind nämlich blütenstet. Sie legen sich also auf eine Pflanzenart fest, solange diese in ausreichender Anzahl vorhanden ist. Die meist sehr großen Rapsfelder bieten den Honigbienen eine Menge Nahrung, zumal jede einzelne Rapsblüte reich an süßem Nektar ist. Daher bezeichnen Imker Raps auch als Massentracht. Wenn die Blütezeit von Raps im Juni vorüber und der Honig gereift ist, ernten die Imker den Honig. Auf diese Weise können sie sogar einen nahezu reinen Rapshonig erhalten.

Warum ist Rapshonig so cremig?

Rapshonig besteht wie andere Honigsorten zu ungefähr 80 Prozent aus Zucker, im Wesentlichen aus Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose).1 Da etwas mehr Glukose als Fruktose enthalten ist und Glukose schneller Kristalle bildet als Fruktose, kristallisiert auch der Rapshonig schnell nach der Ernte aus. Dies geschieht jedoch keineswegs aufgrund einer mangelnden Qualität, sondern spricht für dessen Natürlichkeit und ist daher ein Qualitätsmerkmal. Damit der Rapshonig allerdings nicht richtig hart wird, rühren viele Imker ihn in den ersten Tagen nach der Ernte mehrmals kräftig um. Das Rühren zerschlägt die sich bildenden Kristalle, wodurch diese klein bleiben und sich im Honig gleichmäßig verteilen. So entsteht ein cremiger Rapshonig, der sich leicht aus dem Glas entnehmen lässt. Flüssig wird Rapshonig hingegen nur durch Erhitzen. Da aber Temperaturen von über 40 °C wertvolle Inhaltsstoffe zerstören, ist das Erhitzen von Honig laut deutscher Honigverordnung verboten und einem Qualitätsprodukt unwürdig.2

Wie lässt sich Rapshonig am besten verwenden?

Rapshonig im Tee

Rapshonig ist ideal als Brotaufstrich geeignet, weil er durch seine cremige Konsistenz auf dem Brot bleibt und nicht so leicht wie anderer Honig heruntertropft. Darüber hinaus ist Rapshonig sehr vielfältig und ganz nach Belieben verwendbar. Er hat keinen aufdringlichen Eigengeschmack, weshalb viele ihn gerne als natürliches Süßungsmittel in Tee, Joghurt, Müsli oder Ähnlichem nutzen. Aber auch beim Kochen und Backen verleiht Rapshonig eine milde Süße, die den Geschmack anderer Zutaten nicht überdeckt oder verfälscht.

Welche Wirkung hat Rapshonig auf die Gesundheit?

Honig gilt als ein gesundes Naturprodukt. Wie gesund der Verzehr von Honig tatsächlich ist, ist jedoch durch wissenschaftliche Studien nicht hinreichend belegt. Es gibt aber zumindest einige wissenschaftliche Hinweise dafür, dass Honig bei bestimmten Leiden wie etwa Husten und Halsschmerzen Linderung verschaffen kann sowie antibakteriell und antioxidativ wirkt. Die Wirksamkeit kann dabei von Honig zu Honig variieren. Schließlich hängen die Inhaltsstoffe von Honig unter anderem direkt von den Pflanzen ab, deren Nektar den Ausgangsstoff des Honigs darstellt. Rapshonig besitzt Wissenschaftlern zufolge geringere antibakterielle und vor allem geringere antioxidative Eigenschaften als andere Honigsorten.3, 4 Auch bezüglich anderer Eigenschaften schneidet Rapshonig ein wenig schlechter ab. So gehört er zu den Honigsorten mit vergleichsweise höherem glykämischen Index.5 Der glykämische Index gibt an, wie stark ein kohlenhydrathaltiges Lebensmittel den Blutzuckerspiegel erhöht. Wer also auf seinen Blutzuckerspiegel achten muss und nicht auf Honig verzichten möchte, sollte möglicherweise lieber zu einer anderen Honigsorte greifen. Allerdings scheint Rapshonig diesbezüglich dennoch vorteilhafter gegenüber raffiniertem Haushaltszucker zu sein, solange er nur in kleinen Mengen genossen wird.5

Welche Nachteile bringt Rapshonig mit sich?

Umweltschützer sehen die großen Rapsfelder kritisch.6 Es handelt sich dabei zwar nicht um echte Monokulturen, weil Raps nicht jahrelang auf demselben Feld angebaut wird. Aber der Wechsel mit anderen angebauten Pflanzen, die sogenannte Fruchtfolge, verliert in der konventionellen Landwirtschaft immer mehr an Abwechslung.7 Dadurch entsteht wie bei echten Monokulturen ein Nachteil für die Fruchtbarkeit der Böden und für die Pflanzen, die vermehrt unter Schädlingen und der Konkurrenz von „Unkräutern“ leiden. Mit Dünger und Pestiziden lässt sich dem entgegenwirken, um einen hohen Ertrag zu sichern. Allerdings geschieht dies auf Kosten der Umwelt. Darüber hinaus ist die geringe Abwechslung der Ackerpflanzen ohnehin nicht gerade förderlich für die Artenvielfalt und das gesamte Ökosystem.

Sind Pestizide im Honig enthalten?

Je mehr Pestizide in der Landwirtschaft zum Einsatz kommen, desto mehr Pestizide können in den Honig gelangen. Verschiedene Untersuchungen haben Rückstände von Pestiziden in einigen Honigen bereits nachgewiesen.8, 9 Bei importiertem Rapshonig ist dies häufig, wenn auch längst nicht immer, ein noch größeres Problem als bei deutschem Honig. Zudem haben Wissenschaftler in Rapshonig aus Ländern wie beispielsweise aus Kanada Pollen von gentechnisch veränderten Pflanzen gefunden.10 Etwas mehr Sicherheit und eine bessere Verträglichkeit mit der Umwelt bietet Bio-Rapshonig. Da die ökologische Landwirtschaft nicht so viel Raps anbaut, gibt es Bio-Rapshonig selbstverständlich nur begrenzt. Honigliebhaber dürfte es jedoch kaum stören, öfter mal eine andere Honigsorte zu genießen.

Worauf sollten Sie beim Kauf von Rapshonig achten?
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Wenn Sie Rapshonig kaufen möchten, sollten Sie Bio-Rapshonig aus Deutschland bevorzugen (hier gibt es beispielsweise sehr hochwertigen BIO Rapshonig). Dieser ist zwar nicht garantiert frei von Pestiziden, da sich in der Nähe des Bienenstocks auch ein konventionelles Rapsfeld befinden kann und die Bienen womöglich einen Teil des Nektars dort sammeln. Aber die Chance ist höher, dass der Bio-Honig weniger oder gar nicht belastet ist. Außerdem unterstützen Sie auf diese Weise Imker und Landwirte, denen der Umweltschutz genauso am Herzen liegt wie Ihnen. Darüber hinaus ist es wichtig, beim Kauf von Rapshonig auf eine weiße Farbe und eine cremige bis feste Konsistenz zu achten. Nur dann handelt es sich um einen naturbelassenen Honig, der noch alle Inhaltsstoffe unbeschadet enthält. Wenn Sie flüssigen Rapshonig im Supermarkt sehen, war dieser höchstwahrscheinlich einer höheren Hitze ausgesetzt und ist nicht zu empfehlen.

Fazit zu Rapshonig

Rapshonig ist ein mild schmeckender Honig, der häufig besonders sortenrein ist. Als Süßungsmittel ist er sehr vielseitig verwendbar. Zur Anwendung als Hausmittel bei gesundheitlichen Problemen scheint er laut derzeitigem Wissensstand jedoch weniger geeignet zu sein als andere Honigsorten. Aus Umweltgründen ist es zudem empfehlenswert, beim Kauf von Rapshonig auf Bioqualität (BIO Rapshonig gibt es hier) zu achten und auch mal zwischen verschiedenen Honigsorten zu wechseln.

Quellen, Links und weiterführende Literatur
1. Oddo, et al. (2004) Main European unifloral honeys: descriptive sheets. Apidologie.35(Suppl. 1):S38-S81.
2. https://www.gesetze-im-internet.de/honigv_2004/BJNR009200004.html (abgerufen am 17.01.2020)
3. Grabek-Lejko, et al. (2013) Phenolic content, antioxidant and antibacterial activity of selected natural sweeteners available on the Polish market. J Environ Sci Health B.48(12):1089-1096. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24007486
4. Salonen, et al. (2017) Screening bioactivity and bioactive constituents of Nordic unifloral honeys. Food Chem.237:214-224. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/28763988
5. Berg, et al . (2008) Zum glykämischen Index von deutschen Honigsorten. Ernahrungs-Umschau.55(12):720.
6. https://www.spiegel.de/wirtschaft/monokulturen-umweltschuetzer-warnen-vor-energie-aus-biomasse-a-476654.html (abgerufen am 17.01.2020)
7. https://www.quarks.de/umwelt/landwirtschaft/darum-schaden-uns-monokulturen/ (abgerufen am 17.01.2020)
8. https://www.test.de/Honig-im-Test-1750427-0/ (abgerufen am 17.01.2020)
9 Woodcock, et al. (2018) Neonicotinoid residues in UK honey despite European Union moratorium. PLOS ONE 13(1): e0189681. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0189681
10. Waiblinger, et al. (2005) Die Untersuchung von transgenem Rapspollen in Honigen mittels Real-time PCR. Deutsche Lebensmittel Rundschau.101(12):543-548.
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