Neuseeländischer Honig ist beliebt und teuer. Abgesehen von Eukalyptushonig handelt es sich dabei fast immer um den seltenen Manuka-Honig, der mit seiner medizinischen Wirkung bei Wundheilung und Infektionen als Wundermittel gilt. Erfahre in diesem Artikel alles Wissenswerte über Honig aus Neuseeland von einem Biologen.
Inhaltsverzeichnis
Woher kommt der neuseeländische Honig?
Manuka-Honig hat seinen Namen vom Manuka-Strauch (Leptospermum scoparium). Er wird auch als Südseemyrthe oder Neuseeländischer Teebaum bezeichnet. Ursprünglich im Südosten Australiens beheimatet ist er nach Neuseeland eingewandert. Die Sträucher werden bis zu zehn Meter hoch und sind äußerst genügsam. Den europäischen Siedlern war das Unkraut ein Dorn im Auge, denn nach den Rodungen zur Landgewinnung kam es schnell wieder hoch und wurden von Schafen und Ziegen nicht abgefressen. Daher ist der Manuka-Strauch heute in Neuseeland weit verbreitet.
Der Neuseeländische Teebaum in der Heilkunde der Maori
Die einheimischen Maori verwenden den Kahikatoa in ihrer traditionellen Heilkunde auf vielfältige Weise: Als Tee zubereitet helfen die Blätter gegen Fieber und Schmerzen, seine Samen gegen Durchfall und Darminfektionen, die Rinde in Wasser gekocht gegen Erkältungen oder als Pulver gegen Juckreiz. Diese medizinischen Anwendungen beschrieb der Entdecker James Cook, der Neuseeland auf seiner ersten Südseereise im Jahre 1769 erreichte. Die Verwendung von Honig war den Maori bis zur Ankunft der Europäer unbekannt.
Psssssssss für dich haben wir einen exklusiven Gutscheincode. Einfach BIENENINFO im Bestellprozess eingeben und erhalte 5€ Rabatt!
Honig aus Neuseeland
In Neuseeland gibt es 28 Arten von Wildbienen, von denen 27 endemisch nur hier vorkommen. Erst europäische und asiatische Siedler brachten Honigbienen ins Land. Die weite Verbreitung des Manuka-Strauches sorgt dafür, dass diese auch den monofloralen Sortenhonig herstellen können, der mit seiner medizinischen Wirkung berühmt wurde. Er ist weltweit so beliebt, dass andere Honige aus Neuseeland im Export kaum eine Rolle spielen. Lediglich neuseeländischen Eukalyptushonig findet man bei uns öfters im Supermarktregal.
Medizinische Wirkung von Honig aus Neuseeland
Manuka-Honig wirkt antibakteriell, gegen Pilze und Viren, beugt Entzündungen vor und gilt als Wundermittel zur Wundheilung. Hierfür verantwortlich ist eine Substanz, die nur in dieser seltenen Honigsorte vorkommt: Methylglyoxal (MGO), ein Nebenprodukt der Glykolyse, das im Nektar der Blüten des Manuka-Strauches in großen Mengen vorhanden ist und so in den Manuka-Honig gelangt. Die Konzentration steht bei echtem neuseeländischem Honig als MGO-Gehalt oder als Unique Manuka Factor (UMF) auf dem Etikett. Je mehr, desto höher der Preis. Manuka-Honig gilt nach Honig aus Baschkortostan und türkischem Anzerhonig als teuerste Honigsorte der Welt. Hochwertigen Manuka-Honig gibt es hier zu kaufen.
Ich esse täglich Müsli mit Haferflocken, frischem Obst und 1 Teel. Blütenhonig. Seit einiger Zeit leide ich unter Neurodermitis und frage mich, ob der tägl. Löffel Honig vielleicht kontraproduktiv ist, da ich gehört habe, dass Honig auch ein Allergen sein kann. Für eine Antwort von Herrn Dr. Stephan wäre ich dankbar.
Freundliche Grüße
Karin Benicke
Liebe Frau Benicke,
bei Neurodermitis könnte – wenn überhaupt – der enthaltene Zucker im Honig ein möglicher Trigger sein. Der natürliche Zucker kann bei einigen empfindlichen Menschen Einfluss auf entzündliche Prozesse im Körper haben, was in seltenen Fällen Hautreaktionen verstärken könnte. Die anderen wertvollen Inhaltsstoffe des Honigs, wie Antioxidantien und Enzyme, sind in der Regel unproblematisch und können sogar positiv auf die Gesundheit wirken.
Wenn Zucker ein möglicher Auslöser für Ihre Neurodermitis ist, dann betrifft dies jedoch nicht nur den Zucker im Honig, sondern Zucker insgesamt. Ein hoher Zuckerkonsum kann Entzündungen im Körper begünstigen, da Zucker den Insulinspiegel beeinflusst und möglicherweise entzündliche Prozesse verstärkt.
Falls Sie eine Empfindlichkeit gegenüber Zucker vermuten, wäre es sinnvoll, den Zuckerkonsum insgesamt zu reduzieren und die Hautreaktionen im Auge zu behalten. Ein Versuch mit weniger Zucker kann Ihnen möglicherweise Aufschluss darüber geben, wie stark Zucker Ihre Neurodermitis beeinflusst.
Ich hoffe, dies hilft Ihnen weiter.
Freundliche Grüße,
Dr. Florian Wöll