Manche sagen, Honig sei so ungesund wie Zucker. Andere preisen Honig regelrecht als Wundermittel gegen diverse Krankheiten. Was stimmt tatsächlich und was sollte beachtet werden? Spielt die Honigsorte dabei eine Rolle? Die Forschung liefert eine Reihe an Fakten, die bei der Beantwortung dieser Fragen helfen.
Eine promovierte Diplom-Biologin hat sich zahlreiche Studien zu dem Thema für uns angeschaut und gibt Einblicke in den gegenwärtigen Stand der Wissenschaft zum Thema Honig und Gesundheit.
Inhaltsverzeichnis
Was enthält Honig?
Honig besteht hauptsächlich aus Einfachzuckern (Monosaccharide), wobei Fruchtzucker (Fructose) mit ungefähr 32 bis 40 Prozent den größten Anteil ausmacht, dicht gefolgt von Traubenzucker (Glucose).
Zu kleineren Anteilen sind noch Zweifachzucker (Disaccharide) wie Saccharose („Haushaltszucker“) und Oligosaccharide („Wenigzucker“) enthalten.
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Hinzu kommen etwa 18 Prozent Wasser und ein kleiner Anteil an anderen Bestandteile wie organische Säuren, Mineralstoffe, Spurenelemente, Vitamine, Enzyme und andere Proteine sowie sekundäre Pflanzenstoffe.1, 2
Die genaue Zusammensetzung unterscheidet sich von Honig zu Honig. Schließlich ist sie direkt davon abhängig, von welchen Pflanzen der Honig abstammt. Das Gleiche gilt auch für mögliche gesundheitsfördernde Eigenschaften von Honig.
Die allgemeine Zusammensetzung von Honig ist in etwa:2-4
- 70-75 % Monosaccharide (v. a. Fructose und Glucose)
- 5-10 % Disaccharide und Oligosaccharide
- 16-20 % Wasser
- Verletzungen
- Organische Säuren
- Mineralstoffe
- Spurenelemente
- Vitamine
- Enzyme und andere Proteine
- Sekundäre Pflanzenstoffe (u. a. Phenolverbindungen, Terpene, Flavonoide)
- Wasserstoffperoxid
Honigsorten im Vergleich bezüglich Inhaltsstoffe
Wie unterschiedlich die Inhaltsstoffe verschiedener Honigsorten ausfallen können, veranschaulicht eine Analyse spanischer Wissenschaftler.5 Sie untersuchten mehrere französische Honigsorten, die von verschiedenen Pflanzen abstammten.
Die Honige unterschieden sich schon allein bei der Betrachtung der Flavonoide:
Honig Name: | Inhaltsstoffe |
---|---|
Heidehonig (Erica) | Myricetin, Quercetin, Luteolin, 8-Methoxykaempferol, Kaempferol, Apigenin, Isorhamnetin |
Rapshonig | Quercetin, Luteolin, 8-Methoxykaempferol, Kaempferol, Apigenin, Isorhamnetin |
Heidehonig (Calluna) | Ellagsäure, Quercetin, Luteolin, 8-Methoxykaempferol, Kaempferol, Apigenin, Isorhamnetin |
Sonnenblumenhonig | Quercetin, Luteolin, 8-Methoxykaempferol, Kaempferol, Apigenin, Isorhamnetin |
Rosmarinhonig | 8-Methoxykaempferol, Kaempferol, Apigenin, Isorhamnetin |
Tannenhonig | 8-Methoxykaempferol, Kaempferol, Apigenin, Isorhamnetin |
Faulbaumhonig | 8-Methoxykaempferol |
Lavendelhonig | Quercetin, Luteolin, 8-Methoxykaempferol, Kaempferol, Apigenin, Isorhamnetin |
Orangenhonig | Hesperetin, Quercetin, 8-Methoxykaempferol, Kaempferol, Apigenin, Isorhamnetin |
Rhododendronhonig | Luteolin, 8-Methoxykaempferol, Kaempferol |
Lindenblütenhonig | Quercetin, Luteolin, 8-Methoxykaempferol, Kaempferol, Apigenin, Isorhamnetin |
8-Methoxykaempferol war dabei das einzige Flavonoid, das in allen untersuchten Honigen vorkam. Zudem war der Gehalt der einzelnen Flavonoide in allen Honigen völlig unterschiedlich. Flavonoide gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Ihnen wird eine antibakterielle und antioxidative Wirkung zugesprochen. Sie sind vermutlich neben Phenolverbindungen und Proteinen für den gesunden Ruf von Honig hauptverantwortlich.
Inhaltsstoffe von Manuka-Honig und Tualang-Honig
Die zwei medizinisch anerkanntesten Honigsorten sind neuseeländischer Manuka-Honig und Tualang-Honig. Allerdings wird Tualang-Honig von wild lebenden Bienen im malaysischen Regenwald geraubt. Aus Umweltwicht spricht dadurch mehr für Manuka-Honig.
Die Inhaltsstoffe unterscheiden sich von Ernte zu Ernte und von Bienenstock zu Bienenstock. Daher ist kein exakter Vergleich von Manuka- und Tualang-Honig möglich. Für Manuka-Honig ist vor allem das Methylglyoxal charakteristisch, das laut Wissenschaftlern für eine besonders antibakterielle Wirkung verantwortlich ist.6
Welche Honigarten gibt es?
Honigarten sind beinahe so vielfältig wie die nektarproduzierende Flora. Selbst innerhalb einer Honigart gibt es Unterschiede in Farbe, Geschmack und Inhaltsstoffen. Dennoch gibt es eine grobe Einteilung, nach der man sich richten kann. Beim Honig wird grundsätzlich zwischen Blütenhonig und Honigtauhonig unterschieden.
So entsteht Blütenhonig
Blütenhonig produzieren Bienen, indem sie Nektar von Blüten sammeln und im Bienenstock weiter zu Honig verarbeiten. Stammt der Nektar dabei hauptsächlich von einer Pflanzenart, entsteht ein monofloraler Honig. Für multifloralen Honig sammeln Bienen den Nektar von mehreren verschiedenen Pflanzenarten.
Monofloraler Honig
Monofloraler Honig stammt zu mindestens 51 Prozent von einer einzigen Pflanzenart. Deshalb wird er auch als sortenrein oder Sortenhonig bezeichnet. Für die Imker gibt es unterschiedliche Methoden, sortenreinen Honig zu erhalten. Sie können den Standort ihrer Bienenstöcke so wählen, dass im Umfeld die gewünschte Pflanze nahezu ausschließlich wächst. Wenn das Angebot einer Pflanzenart reichhaltig genug ist, neigen Bienen dazu, sich auf eine Blütenart festzulegen. Der Blütenhonig ist dann sogar zu weit mehr als 51 Prozent sortenrein. Das ist beispielsweise bei großen Rapsfeldern in Monokultur der Fall. Der Wunsch nach sortenreinem Rapshonig unterstützt somit häufig Monokulturen, die bekanntlich problematisch für die Umwelt sind. Unbedenklicher ist hingegen monofloraler Honig aus Pflanzen, die an bestimmten Standorten natürlicherweise gehäuft vorkommen.
Außerdem können Imker die unterschiedliche Blütezeit der jeweiligen Pflanzenarten nutzen. So wachsen Manuka- und Kanuka-Bäume in Neuseeland häufig in unmittelbarer Nähe zueinander. Da der Manuka-Baum früher blüht als der Kanuka-Baum, können die Imker den Honig einfach vor der Blütezeit des Kanuka-Baumes ernten. In vielen anderen Fällen ist ein multifloraler Honig aus verschiedenen Pflanzenarten jedoch ausdrücklich gewünscht.
Multifloraler Honig
Multifloraler Honig wird auch Mischhonig genannt, weil Bienen den Nektar verschiedener Pflanzenarten zu dessen Herstellung verwenden. Daher ist er oft umweltfreundlicher und kann aufgrund der vielfältigeren Inhaltsstoffe sogar gesünder sein. Diese Vielfalt macht den Geschmack des Honigs zudem spannender und interessanter. So unterscheiden sich im Grunde alle multifloralen Blütenhonige untereinander, was das Angebot an Honigen noch abwechslungsreicher gestaltet. Die Imker wissen in der Regel ziemlich genau, von welchen Pflanzenarten der Nektar ihres Honigs stammt. Sie kennen schließlich die Pflanzen ihres Standorts und deren Blütezeit. Wenn eine Pflanzenart besonders stark vertreten ist, weisen die Imker das meist auf ihrem Honig aus. Darüber hinaus sind Angaben wie „Frühtracht“ oder „Sommertracht“ zu finden, die den Blütezeitraum andeuten.
Was ist Honigtauhonig?
Honigtau entsteht, wenn Blattläuse und andere Insekten Pflanzensäfte fressen und verdauen. Die süßlichen Ausscheidungen der Blattläuse werden Honigtau genannt und von Bienen als Alternative zum Nektar eingesammelt. Wie Nektar verarbeiten die Bienen Honigtau weiter zu Honig. Häufig stammt der Honigtau aus Wäldern und oft von Nadelbäumen. Daher ist eine bekanntere Bezeichnung für Honigtauhonig auch Waldhonig. Genaugenommen beschreibt Waldhonig jedoch nur den Honig, den die Bienen aus Honigtau von Nadelbäumen herstellen. Eine dunkle Färbung und ein intensiv würziger Geschmack sind typisch für Waldhonig. Wenn der Honigtau hingegen von Laubbäumen stammt, wird der Honig als „Blatthonig“ bezeichnet. Darüber hinaus gibt es noch Tannenhonig, für dessen Herstellung Honigtau von der Weißtanne gesammelt wird. Für Tannenhonig ist charakteristisch, dass er besonders lange flüssig bleibt.
Honig von exotischen Bienenarten
Nicht nur die Pflanzenarten, von denen der Nektar stammt, können die Honigsorte bestimmen. Die Honigsorte kann auch von der Bienenart abhängen, die den Honig produziert. Der weltweit größte Anteil von Honig auf dem Markt wird von der Westlichen Honigbiene Apis mellifera hergestellt. Ursprünglich war sie in Europa, Afrika und Teilen Asiens heimisch. Aufgrund ihres hohen Wertes als Nutztier wurde sie in der restlichen Welt durch den Menschen verbreitet. Von asiatischen Imkern wird zudem die Östliche Honigbiene Apis cerana zur Honiggewinnung eingesetzt. Ebenso werden die Zwerghonigbiene Apis florea sowie einige Bienenarten der stachellosen Bienen wie Geniotrigona thoracica und Trigona irridipennis in manchen Ländern als Honigproduzenten genutzt.
Wilder Honig
Darüber hinaus gibt es noch einige wildlebende Honigbienenarten, die jedoch nicht als Nutztiere kultiviert wurden. Ihren Honig erhält man nur durch Raub aus dem wilden Bienenstock, was die entsprechende Honigbienenart ihrer Ausrottung näher bringt und nicht gefördert werden sollte. Außerdem ist diese Art, an Honig zu gelangen, nicht gerade ungefährlich für die Honigsammler. Es wird gelegentlich argumentiert, dass die Förderung des Honigsammelns zum Erhalt von Regenwald beitragen würde. Beispielsweise baut die Riesenhonigbiene Apis dorsata ihre Nester im sogenannten Tualang-Baum des malaysischen Regenwalds und produziert Tualang-Honig. Damit steht der Tualang-Honig wirtschaftlich in Konkurrenz zum Holz des Tualang-Baumes. Durch Förderung des Tualang-Honigs sollen angeblich die Bäume und somit Regenwald geschützt werden. Allerdings würde das wohl lediglich dann funktionieren, wenn nicht mehr Honig gesammelt würde, als die Bienen für ihren eigenen Bedarf benötigen. Bei einer gesteigerten Nachfrage und einem dementsprechend hohen Preis darf dies wohl stark bezweifelt werden. Gleiches gilt für den malaysischen Gelam-Honig, der ebenfalls von der Riesenhonigbiene hergestellt wird. Beim Gelam-Honig handelt es sich im Gegensatz zum Tualang-Honig um einen monofloralen Honig, der vom Gelam-Baum abstammt.
Scheibenhonig
Die Bezeichnung „Scheibenhonig“ bezieht sich auf die Art und Weise, wie der Honig angeboten wird. Beim Scheibenhonig wird der Honig nicht aus den Waben herausgeschleudert, sondern in den mit Wachs verdeckelten Waben belassen. Daher wird die Bezeichnung „Wabenhonig“ synonym verwendet. Stückchenweise kann der Scheibenhonig gekaut werden, wobei das Wachs nicht mitgegessen wird. Dabei wird der Scheibenhonig entweder als Süßigkeit genossen oder zur Linderung von Infektionen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum eingesetzt. Durch das Auskauen der Waben tritt der Honig nach und nach aus, wodurch es leichter fällt, den Honig möglichst lange im Mund zu behalten. Dazu eignet sich Manuka-Honig besonders gut, da dieser eine außergewöhnliche antibakterielle Aktivität besitzt. Zusätzlich zum Honig weisen Wachs und Propolis, die im Scheibenhonig noch enthalten sind, ebenfalls antimikrobielle und antivirale Eigenschaften auf. Scheibenhonig kann darüber hinaus auch einfach zum Süßen von heißen Getränken oder als Brotaufstrich genutzt werden. In jedem Fall muss jedoch berücksichtigt werden, dass das Bienenharz Propolis Allergien auslösen kann.
Medizinischer Honig
Medizinscher Honig ist als Medizinprodukt zugelassen und findet vor allem in der Wundbehandlung Anwendung. Der wichtigste Aspekt von medizinischem Honig ist seine Keimfreiheit. Damit sich Wunden nicht durch Keime infizieren, die in Honig enthalten sein können, wird medizinischer Honig mit Gamma-Strahlen sterilisiert. Zudem muss medizinischer Honig standardisiert sein, so dass der gewünschte Effekt mit einer möglichst hohen Wahrscheinlichkeit eintrifft. Manuka-Honig besitzt eine außergewöhnlich starke antibakterielle Aktivität und zeigt sogar heilungsfördernde Eigenschaften. Daher wird bevorzugt Manuka-Honig zu medizinischem Honig verarbeitet. Medizinischer Honig ist rezeptfrei in Apotheken erhältlich, kann aber auch von Ärzten verschrieben und dann von der Krankenkasse teilweise erstattet werden. Einige Kliniken nutzen medizinischen Honig zur Behandlung schwer heilender Wunden oder von Infektionen, bei denen Antibiotika nicht mehr anschlagen.
Veganer Honig?
Honig im eigentlichen Sinne ist nicht vegan. Schließlich wird er von Bienen hergestellt, die vom Menschen als Nutztiere gehalten werden. Nach dem deutschen Lebensmittelrecht darf nur Bienenhonig unter der Bezeichnung „Honig“ verkauft werden. Es gibt jedoch verschiedene vegane Alternativen zum Honig. Dazu gehören beispielsweise Agavendicksaft, Ahornsirup und Invertzuckercreme. Aber auch selbstgemachter „Löwenzahnhonig“ ist beliebt, für den Löwenzahnblüten einfach ausgekocht und mit Zucker versetzt werden. Es fehlen in den veganen Alternativen allerdings Inhaltsstoffe wie einige Enzyme, die von den Bienen selbst stammen.
- 70-75 % Monosaccharide (v. a. Fructose und Glucose)
- 5-10 % Disaccharide und Oligosaccharide
- 16-20 % Wasser
- Verletzungen
- Organische Säuren
- Mineralstoffe
- Spurenelemente
- Vitamine
- Enzyme und andere Proteine
- Sekundäre Pflanzenstoffe (u. a. Phenolverbindungen, Terpene, Flavonoide)
- Wasserstoffperoxid
Einige Honigarten im Überblick:
Blütenhonig: | monofloraler Honig: | Akazienhonig |
---|---|---|
Heidehonig | ||
Lindenblütenhonig | ||
Rapshonig | ||
Sonnenblumenhonig | ||
Kleehonig | ||
Ahornhonig | ||
Lavendelhonig | ||
Eukalyptushonig | ||
Edelkastanienhonig | ||
Rosmarinhonig | ||
Thymianhonig | ||
Fenchelhonig | ||
Löwenzahnhonig | ||
Buchweizenhonig | ||
Manuka-Honig | ||
Kanuka-Honig | ||
Jujube-Honig | ||
multifloraler Honig: | Frühtracht | |
Sommertracht | ||
Wiesenblüte | ||
Obstblütenhonig | ||
Honigtauhonig: | Waldhonig | |
Tannenhonig | ||
Blatthonig | ||
Lindenhonig | ||
Eichenhonig | ||
Fichtenhonig | ||
Honig exotischer Bienenarten: | Honig von Apis cerana | |
Honig von Apis florea | ||
Honig der stachellosen Bienen (z. B. Geniotrigona thoracica, Trigona irridipennis) | ||
wilder Gelam-Honig | ||
wilder Tualang-Honig | ||
Scheibenhonig | ||
medizinischer Honig: | Medihoney | |
steriler und standardisierter Manuka-Honig | ||
vegane Honigalternativen: | Agavendicksaft | |
Ahornsirup | ||
Invertzuckercreme/-sirup | ||
selbstgemachter Blütensirup, z.B. „Löwenzahnhonig“ |
Außerdem bietet so gut wie jedes Land oder jede Region Honigsorten, die aufgrund der dort vorherrschenden Flora einzigartig sind.
Das sagt die Wissenschaft über die Wirkung von Honig
Honig werden eine Vielzahl an Heilwirkungen nachgesagt. Nicht alle sind wissenschaftlich einwandfrei bewiesen. Das größte Problem von Forschern ist, dass sich jede Honigsorte von der anderen unterscheidet. Dennoch existieren zahlreiche Studien, die sich mit Honig und dessen Wirkung befassen. Von antibakteriellen und heilungsfördernden Eigenschaften des Honigs lassen sich inzwischen sogar Schulmediziner überzeugen. Die aktuelle Studienlage lässt zudem auf weitere wissenschaftlich fundierte Anwendungen hoffen.
Antibakterielle Eigenschaften
In wissenschaftlichen Studien zeigten mehrere Honigsorten eine antibakterielle Aktivität. Für den neuseeländischen Manuka-Honig ist die Lage am eindeutigsten und die antibakterielle Wirkung unumstritten. In zahlreichen Laborversuchen wirkte Manuka-Honig effektiv gegen verschiedenste Erreger.10 Wissenschaftler entdeckten Methylglyoxal als hauptsächlich antibakteriell wirksame Substanz in Manuka-Honig. Da Methylglyoxal in Manuka-Honig in wesentlich höheren Konzentrationen vorkommt als in anderem Honig, ist auch die antibakterielle Wirkung von Manuka-Honig meist dementsprechend höher.6
Besonders interessant ist Manuka-Honig für die Behandlung von Infektionen durch Keime, gegen die mehrere Antibiotika wirkungslos geworden sind. Forscher sammelten solche multi-resistenten Keime aus Wunden von Patienten und behandelten sie im Labor mit Manuka-Honig. Manuka-Honig konnte die multi-resistenten Keime erfolgreich abtöten.11, 12
Wodurch wirkt Honig antibakteriell?
Allerdings ist Methylglyoxal nicht die einzige antibakteriell wirksame Substanz, die in Honig gefunden wurde. Daher werden die antibakteriellen Eigenschaften anderer Honigsorten ebenfalls untersucht. Aufgrund des niedrigen Wasser- und hohen Zuckergehalts ist Honig imstande, Keimen Wasser zu entziehen und somit abzutöten. Auch der niedrige pH-Wert von Honig erschwert Keimen das Überleben. Des Weiteren produziert das im Honig enthaltene Enzym Glucose-Oxidase Wasserstoffperoxid. Wasserstoffperoxid ist ein bekanntes keimtötendes Mittel. Wissenschaftler zweifeln jedoch an, ob diese drei Wege ausreichend sind, um in der medizinischen Praxis effektiv Erreger abzutöten. Nicht zu vernachlässigen, sind deswegen die antibakteriellen Eigenschaften von anderen Inhaltsstoffen. Dazu gehören Phenolsäuren und Flavonoide. Auf welche Weise Honig aber tatsächlich effektiv gegen Keime wirkt, ist nicht geklärt. Abgesehen von Manuka-Honig. Wissenschaftler vermuten, dass Honig auf mehreren Wegen antibakteriell wirken kann. Sie begründen das damit, dass viele verschiedene Honigsorten wirkungsvoll gegen Keime sind, die sich alle in ihrer Zusammensetzung unterscheiden.4
Welche Honige wirken antibakteriell?
Bisher zeigten beispielsweise folgende Honige zumindest in Versuchen an Bakterienkulturen eine antibakterielle Aktivität:
Name des Honigs: | Ursprungsland: |
---|---|
Manuka-Honig10 | Neuseeland |
Tualang-Honig13 | Malaysia |
Multifloraler Blütenhonig14 | Deutschland |
Diverse Honige15 | Pakistan |
Mehrere multiflorale Honige16 | Brasilien |
Multifloraler Blütenhonig17 | Neuseeland |
Zwei Honige18 | Äthiopien |
Drei Honige19 | Indien |
Buchweizenhonig und Sägepalmenhonig20 | USA |
Jujube-Honig21 | Jemen |
Sumra-Honig21 | Jemen* |
Dhahian-Honig21 | Saudi-Arabien* |
Talah-Honig21 | Saudi-Arabien* |
Honig gegen Viren?
Inwieweit Honig antiviral wirkt, ist noch umstritten. Dennoch liefern einige Studien Hinweise, dass Honig gegen Viren helfen kann. In Zellkulturversuchen fanden Forscher eine antivirale Wirkung von Honig gegenüber folgenden Viren:
- Herpes-Simplex-Virus22
- ein Influenzavirus23 (Grippe)
- Varizella-Zoster-Virus24 (Windpocken, Gürtelrose)
- Rötelnvirus25
Hilft Honig gegen Pilzinfektionen?
Manche Honigsorten scheinen gegen Pilze, also antifugal, zu wirken. So hemmt Jujube-Honig im Laborversuch den Pilz Candida albicans, der unter anderem auch als „Windelpilz“ bei Säuglingen bekannt ist.26 Manuka-Honig und ein weiterer Honig verhindern laut einer anderen Studie das Wachstum mehrerer Hautpilze.27 Manuka-Honig war dabei deutlich effektiver als der andere Honig.
Honig gegen Husten?
Im Rahmen einer aktuellen Übersichtsstudie bewerteten unabhängige Experten die Studienlage zu der Fragestellung, ob Honig gegen Husten bei Kindern hilft.28 Sie kamen zu dem Ergebnis, dass Honig Husten lindern kann und womöglich sogar besser oder zumindest gleich effizient wirkt wie einige gängige Hustenblocker. Für unerwünschte Nebenwirkungen konnten sie keine Anzeichen finden. Allerdings finden sie die Studienlage noch nicht eindeutig und umfangreich genug, um sich klar für oder gegen Honig als Hustenstiller auszusprechen.
Wer jedoch guten Honig ohnehin im Haus hat und akut unter Hustenanfällen leidet, wird Honig vor diesem Hintergrund berechtigterweise einfach ausprobieren wollen.
Viele Honigsorten sind antioxidativ
Für verschiedene Honigsorten wurden ihre antioxidativen Eigenschaften bereits chemisch nachgewiesen.29, 30 Laut Wissenschaftlern steht die Stärke der antioxidativen Wirkung im direkten Zusammenhang mit dem Gehalt an Phenolverbindungen im Honig.33 Einige biologische Studien bestätigen die antioxidative Wirkung von Honig. So fütterten Wissenschaftler Ratten über einen Zeitraum von 30 Tagen mit Manuka-Honig, wodurch DNA-Schäden gemindert werden konnten.31 Andere Forscher erreichten mit Manuka-Honig einen Schutz vor oxidativen Schädigungen der Leber in einem Tierversuch.32 Ebenso konnten menschliche Blutzellen im Laborversuch durch Manuka-Honig vor einer oxidativen Schädigung der DNA bewahrt werden.33
Honig in der Wundversorgung
Honig wird bereits in einigen Kliniken von Medizinern zur Behandlung von schlecht heilenden Wunden angewandt. Für die Wundversorgung wird steriler medizinischer Honig verwendet, um zusätzliche Infektionen wie Botulismus auszuschließen. Außerdem ist der medizinische Honig in gewisser Weise standardisiert, so dass die erhoffte Wirkung mit möglichst großer Wahrscheinlichkeit eintritt. Da medizinischer Honig aus Manuka-Honig besteht, wurden viele Studien zur Wundheilung auch direkt mit Manuka-Honig durchgeführt.
Die antimikrobiellen und antioxidativen Eigenschaften des Manuka-Honigs schaffen eine solide Grundlage zur erfolgreichen Behandlung von Wunden. Darüber hinaus konnte Manuka-Honig in Tierversuchen den Kollagen- und Bindegewebsaufbau verbessern, die Ausbildung von Blutgefäßen fördern sowie die Heilungsdauer verkürzen.34-36 Zudem gibt es einige Humanstudien, die die heilungsfördernde Wirkung von Manuka-Honig bestätigen. Der Heilungsprozess von schlecht heilende Wunden verlief mit Manuka-Honig erfolgreicher. Infolge der Versorgung mit Manuka-Honig schlossen sich sogar einige Wunden, die bis dahin erfolglos behandelt wurden.37-40 Außerdem verliefen Wundheilungsprozesse mit Manuka-Honig nach Aussagen von Patienten schmerzfreier.37, 41
Es ist nicht ausgeschlossen, dass auch anderer Honig eine fördernde Wirkung auf die Wundheilung hat. In Tierversuchen erreichten Wissenschaftler mit nicht näher beschriebenem Honig eine Förderung des Kollagenaufbaus.42, 43 Ebenso konnte indischer Honig den Kollagenaufbau bei Patienten mit schlecht heilenden Wunden verstärken.44
Wirkung von Honig auf das Immunsystem
Das Immunsystem ist für die Wundheilung verantwortlich. Es muss eingedrungene Erreger bekämpfen, beschädigtes Gewebe entfernen und den Aufbau von neuem Gewebe regulieren. Dazu reagiert das Immunsystem mit einer Entzündung und steuert die gerade benötigten Zellen zum richtigen Zeitpunkt über entzündungsfördernde und entzündungshemmende Signalstoffe an die passende Stelle. Bei schlecht heilenden Wunden sind die Abläufe des Immunsystems gestört. Wissenschaftler vermuten, dass insbesondere Manuka-Honig das Immunsystem bei der Auflösung der Störung unterstützten kann. Das würde erklären, warum Wissenschaftler sowohl entzündungshemmende als auch entzündungsfördernde Eigenschaften von Manuka-Honig fanden.9
Ist eine Behandlung von Krebs durch Honig möglich?
Es gibt sogar Anzeichen dafür, dass vor allem Manuka-Honig in der Krebstherapie eingesetzt werden könnte. Wissenschaftler entdeckten, dass Manuka-Honig das Wachstum von Krebszellen in Zellkultur- und Tierversuchen verlangsamen kann.45-49 Dabei soll Manuka-Honig gesunde Zellen verschont haben.45 Allerdings sollte Honig nicht ohne ärztliche Therapieanweisung und nicht zur Selbstmedikation bei einer vorliegenden Krebserkrankung eingesetzt werden. Zumal es wohl kaum ausreichen würde, den Honig zu essen oder irgendwie oberflächlich aufzutragen. Da aber auch andere Chemotherapeutika oft rein pflanzlich sind, wäre eine zukünftige schulmedizinische Verwendung von Manuka-Honig in der Krebstherapie nicht überraschend. Dazu muss jedoch noch einiges an Forschung betrieben werden.
Womöglich blutdrucksenkende Wirkung von Honig
Es gibt ein paar Studien, die Honig eine blutdrucksenkende Wirkung zusprechen. Eine Forschergruppe konnte mit Hilfe von Tualang-Honig den Blutdruck von Ratten mit spontanen Blutdruckspitzen senken, während sich der normale Blutdruck von Kontrollratten nicht veränderte.7, 50 Im Rahmen einer anderen tierexperimentellen Studie konnte der Blutdruck durch Honig auf einem Niveau gehalten werden, obwohl die Ratten hochkalorienreiches Futter erhielten und die Kontrollgruppe ohne Honig dadurch einen Blutdruckanstieg aufwiesen.51 Welchen Honig die Forscher verwendeten, gaben sie nicht genauer an.
In drei Humanstudien konnte die einmalige Gabe von Honig den Blutdruck senken.52-54 Allerdings waren die Ergebnisse keiner Studie eindeutig genug, um ein endgültiges Fazit daraus ziehen zu können.
Honig und Zucker im Vergleich
Honig und Zucker unterscheiden sich erheblich in ihren Inhaltsstoffen. Betrachtet man Mittelwerte von Blüten- und Honigtauhonig im Vergleich zu raffiniertem Haushaltszucker ergibt sich folgendes Bild:2
Bestandteil je 100 g | Honig | Zucker |
---|---|---|
Glykämischer Index | 58 | 60 |
Kalorien | 300 Kcal | 387 Kcal |
Zucker | 80,0 g (35-40 g Fructose, 30-35 g Glucose) | 99,9 g |
Fette | 0,02 g | - |
Proteine | 0,3 g | - |
Calcium | 6,0 mg | 1,0 mg |
Eisen | 0,42 mg | 0,01 mg |
Magnesium | 2,0 mg | - |
Phosphor | 4,0 mg | - |
Zink | 0,22 mg | - |
Kalium | 52,0 mg | 2,0 mg |
Vitamin C | 0,5 mg | - |
Riboflavin | 0,038 mg | 0,019 mg |
Vitamin B3 | 0,121 mg | - |
Vitamin B5 | 0,068 mg | - |
Vitamin B6 | 0,024 mg | - |
Folsäure | 0,002 mg | - |
Wasser | 17 g | 0,03 g |
Zudem enthält Honig noch organische Säuren, Proteine und sekundäre Pflanzenstoffe. |
Der glykämische Index ist ein Maß dafür, wie stark und schnell ein Lebensmittel den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. Der glykämische Index für Honig und Haushaltszucker liegt im mittleren Bereich, wobei es auch Honigsorten mit einem niedrigeren glykämischen Index gibt.1 Bei einem Wert unterhalb von 55 hat wird der glykämische Index als niedrig eingestuft. Fructose hat einen niedrigen glykämischen Index von 19. Dennoch gilt Fructose unter Medizinern nicht als gesund und wird auch Diabetikern nicht mehr empfohlen. In Bezug zu Honig stellt der glykämische Index ein weiteres Rätsel dar, denn Honig könnte für Diabetiker besser geeignet sein als Fructose.2, 55, 56 Eindeutig bewiesen ist dies allerdings noch nicht und daher ist dieser mögliche Widerspruch weiterhin Gegenstand der aktuellen medizinischen Forschung.
Honig: gesunde Zuckeralternative?
Honig soll jedoch nicht nur gesünder sein als raffinierter Haushaltszucker, sondern auch als Fruchtzucker oder Traubenzucker. Denn vor allem Fruchtzucker gilt als Risikofaktor für die Entwicklung von Fettleber und Insulinresistenz. Außerdem soll Fruchtzucker oxidativen Stress fördern, während Honig antioxidativ wirken soll.1, 2 Honig enthält neben Zucker eben noch eine Reihe weiterer Inhaltsstoffe, die Studien zufolge zu einer anderen Verstoffwechselung des Zuckers aus dem Honig führen. Diese Behauptung ist jedoch nicht zweifelsfrei bewiesen, weil unter anderem noch unklar ist, wie genau dies geschieht. Dennoch liefert die Wissenschaft schon eine Reihe an Hinweisen, die für einen gesundheitlichen Vorteil von Honig gegenüber raffiniertem Zucker sprechen.
Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass Honig in großen Mengen verzehrt werden sollte. Zu viel Zucker kann auch durch zu viel Honig aufgenommen werden und dann ist er ebenso ungesund.
Honig und Diabetes
Patienten mit einem Diabetes vom Typ 2 haben infolge einer Insulinresistenz zu hohe Blutzuckerwerte. Insulin sorgt bei Gesunden dafür, dass Zucker aus dem Blut in die Zellen gelangt. Bei Typ-2-Diabetikern reagieren die Zellen weniger auf Insulin und der Zucker sammelt sich im Blut an. Übergewicht und zu wenig Bewegung tragen zusammen mit einer entsprechenden genetischen Veranlagung zur Entstehung eines Diabetes Typ 2 bei. Für Typ-2-Diabetiker besteht ein erhöhtes Risiko, dass Organe und Blutgefäße geschädigt werden. Vor allem Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenschwäche gelten als häufige Folgeerkrankung eines Typ-2-Diabetes.
Der Typ-1-Diabetes ist hingegen eine Autoimmunerkrankung, die zu einer Schädigung der Bauspeicheldrüse führt. Die Bauchspeicheldrüse ist für die Insulinproduktion verantwortlich.
Ist Honig für Diabetiker gesund?
In einer Studie mit diabetischen Ratten konnte Honig der Bienenart Geniotrigona thoracica einen Anstieg des Nüchternblutzuckers verhindern, die Insulinkonzentration erhöhen sowie die Blutfettwerte stabilisieren und teilweise verbessern.57 Außerdem verringerten sich oxidativer Stress und Entzündungsmarker der Bauchspeicheldrüse. Die Wissenschaftler schlussfolgern aus ihren Ergebnissen, dass dieser spezielle Honig die Bauchspeicheldrüse schützen kann, und sprechen dem Honig eine anti-diabetische Wirkung zu. Es wird vermutet, dass das im Honig enthaltene L-Phenylalanin dafür verantwortlich ist.1, 57
Ähnliche Ergebnisse wurden auch mit anderen Honigsorten erzielt. Anti-diabetische Eigenschaften besitzen demnach folgende Honigsorten:
- Honig der stachellosen Bienenart Geniotrigona thoracica57
- Tualang-Honig58
- iranischer Jujube-Honig59
- multifloraler iranischer Honig60
- nicht näher beschriebener iranischer Honig aus der Stadt Urmia61
- nigerianischer Honig62
- verschiedene multiflorale indische Honige63
Honig und seine Wirkung auf den Stoffwechsel
Doch warum wirkt Honig, der hauptsächlich aus Zucker besteht, so anders als raffinierter Zucker? Forscher vermuten, dass dies an der Fähigkeit des Honigs liegt, bestimmte Enzyme wie alpha-Amylase und alpha-Glucosidase zu hemmen.1 Denn auch wenn die übrigen Inhaltsstoffe nur einen kleinen Anteil im Honig ausmachen, scheinen sie erstaunliche Effekte zu vollbringen und den Honig deutlich von einem künstlichen Zuckergemisch abzugrenzen. Alpha-Amylase baut Stärkebestandteile zu Oligosacchariden ab. Alpha-Glucosidase spaltet wiederum Oligosaccharide sowie Zwei- und Dreifachzucker in Einfachzucker auf. Die Hemmung dieser beiden Enzyme verzögert die Aufnahme von Einfachzucker aus dem Darm, wodurch der Blutzuckerspiegel nach dem Essen nicht so steil ansteigt. Damit würde Honig ähnlich wirken wie einige Medikamente, die zur Behandlung von Typ-2-Diabetes eingesetzt werden.
Eine Studie untersuchte deshalb, wie stark verschiedene Honigsorten alpha-Amylase und alpha-Glucosidase hemmen.63 Die Forscher bezogen dafür fünf multiflorale Honigsorten verschiedener Bienenarten von indischen Imkern:
- Apis mellifera (Westliche Honigbiene)
- Apis cerana indica (Indische Honigbiene)
- Apis dorsata (Riesenhonigbiene)
- Apis florea (Zwerghonigbiene)
- Trigona irridipennis (stachellose Bienenart)
Alle fünf Honigsorten hemmten in den Laborversuchen alpha-Amylase und alpha-Glucosidase, wobei der Honig der stachellosen Bienenart Trigona irridipennis die stärkste hemmende Aktivität aufwies. Die Autoren der Studie sehen Honig daher als gute Alternative zu Zucker, insbesondere für Diabetiker.
Da aber weder für jeden Honig verlässliche Daten vorliegen noch eine allgemeingültige Dosierungsempfehlung, sollten Diabetiker ihren behandelnden Arzt um Rat fragen und nicht eigenständig mit Honig herumexperimentieren. Zumal im Falle einer Wirksamkeit auch Wechselwirkungen mit Medikamenten nicht ausgeschlossen werden können. Gesunde können womöglich sogar von einer präventiven anti-diabetischen Wirkung des Honigs profitieren.
Gesund abnehmen mit Honig?
Honig könnte dabei helfen, das Verlangen nach Süßem zu stillen und gleichzeitig nicht so stark an Körpergewicht zuzunehmen wie mit Haushaltszucker. Zumindest gibt es ein paar tierexperimentelle Studien, die dafür sprechen.64-67 Die Forscher untersuchten jedoch nicht nur die Auswirkungen auf das Körpergewicht, sondern auch auf die Blutfett- und Blutzuckerwerte. Bei den Blutfettewerten achteten sie unter anderem auf das Verhältnis von LDL- zu HDL-Cholesterin. Ein niedriges Verhältnis von LDL (low-density Lipoprotein) zu HDL (high-density Lipoprotein) gilt als erstrebenswert, während ein hohes Verhältnis mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Zusammenhang gebracht wird.
Tierexperimentelle Studien zur Wirkung von Honig auf Körpergewicht und Blutwerte
Neuseeländische Forscher fütterten 45 Ratten 52 Wochen lang mit Futter, das entweder acht Prozent Saccharose oder zehn Prozent Honigtauhonig enthielt oder zuckerfrei war.65 Die Ratten, die mit dem Saccharose-Futter ernährt wurden, nahmen am meisten an Körpergewicht zu und hatten den größten Körperfettanteil. Hingegen wiesen die Ratten mit der Honigfütterung eine vergleichbare Gewichtszunahme und einen in etwa gleichhohen Körperfettanteil wie die zuckerfrei gefütterten Ratten auf. Außerdem waren die Blutzuckerwerte der Ratten mit Honigfutter geringer und ihre HDL-Cholesterinwerte höher als die der anderen Ratten. Die Menge an Futter und die aufgenommene Energie unterschieden sich dabei nicht zwischen den drei verschiedenen Gruppen.
Ähnliche Ergebnisse erzielte ein amerikanisches Forscherteam mit Kleehonig.67 Je eine Gruppe aus 18 Ratten erhielt ein Futter mit 20 Prozent Kleehonig oder mit 20 Prozent Saccharose. Wie in der neuseeländischen Studie nahmen die Ratten aus der Honiggruppe weniger an Körpergewicht zu als die anderen Ratten. Auch der Körperfettanteil war in der Honiggruppe geringer. Bezüglich der Cholesterinwerte stimmte die Studie jedoch nicht mit den Ergebnissen aus Neuseeland überein.
Beschützt Honig die Organe vor Verfettung?
Andere Forscher verglichen den Effekt von Sonnenblumenhonig im Vergleich zu Rohrzuckersirup auf die Baucheingeweide von heranwachsenden Ratten.64 Rohrzuckersirup veränderte Organe der Ratten krankhaft durch Verfettung, während Sonnenblumenhonig das Wachstum und die Struktur einiger Bauchorgane positiv beeinflusste. Die Forscher schlussfolgerten daraus, dass Honig auch die Organfunktion verbessern könnte und somit einen gesundheitlichen Nutzen haben könnte. Sie konnten jedoch keinen eindeutigen Effekt auf das gesamte Körpergewicht der heranwachsenden Ratten am Ende des Versuchs feststellen.
Nicht jeder Honig wirkt gleich stark auf Körpergewicht und Blutwerte
Eine Studie mit zwei verschiedenen Honigsorten aus Malaysia verdeutlicht, dass Honig nicht gleich Honig ist.68 Die malaysischen Forscher fütterten Ratten ein sehr fettreiches Futter, um eine Fettleibigkeit herzustellen. Nach vier Wochen gaben sie jeweils sechs Ratten zusätzlich zum fettreichen Futter Gelam-Honig von wild lebenden Bienen oder Akazienhonig, während eine andere Gruppe weiterhin nur das fettreiche Futter erhielt. Weitere vier Wochen später war die Gewichtszunahme bei der Gelam-Honiggruppe geringer als bei der Gruppe, die ausschließlich das fettreiche Futter bekam. Merkwürdigerweise nahmen die Ratten aus der Gelam-Honiggruppe am meisten Futter zu sich. Der Akazienhonig war bezüglich des Körpergewichts nicht erfolgreich. Jedoch hatten die Ratten aus beiden Honiggruppen einen geringeren Körperfettanteil sowie niedrigere Blutzucker- und Blutfettwerte als die Ratten mit der reinen fettreichen Fütterung. Gelam-Honig zeigte aber hinsichtlich dieser Parameter einen etwas stärkeren Effekt als Akazienhonig.
Humanstudien zum Thema Abnehmen
Bislang gibt es wenige Studien, die sich mit der Auswirkung von Honig auf den menschlichen Stoffwechsel befassen. Zwei Forschergruppen aus dem Iran untersuchten, inwiefern der Verzehr von Honig Blutfettwerte, Blutzuckerwerte und das Körpergewicht beeinflusst. In beiden Studien konnten die Forscher einen positiven Effekt diesbezüglich feststellen.60, 69 Allerdings waren die Auswirkungen in beiden Studien nicht besonders groß, wobei die Studien lediglich über vier69 beziehungsweise acht60 Wochen gingen. Am unzuverlässigsten war dabei der Effekt auf das Körpergewicht.
Eine Forschergruppe aus Pakistan kam zu ähnlichen Ergebnissen mit einem Honig aus Saudi-Arabien (Alshifa Natural Honey).70 Diese Studie zeigte zudem noch einmal deutlich, dass es für jede Person einzeln gesehen keine Garantie für ein erfolgreiches Abnehmen und eine Verbesserung der Blutwerte durch Honig gibt. Zumindest nicht in so einer kurzen Zeit und ohne andere Ernährungs- und Verhaltensweisen zu ändern.
In einer deutschen Studie konnte die tägliche Einnahme von Honig über einen Zeitraum von zwei Wochen die Blutfettwerte nicht verbessern.71 Während jedoch das LDL-Cholesterin durch die Einnahme einer Zuckerlösung im gleichen Zeitraum anstieg, blieb es durch die Honigeinnahme immerhin konstant. Daher sprechen die Autoren der Studie Honig dennoch einen gesundheitlichen Nutzen zu, wenn Honig als Ersatz für Zucker verwendet wird. Zudem könnte auch die Auswahl des Honigs eine Rolle spielen, da hier ein industrieller Honig gewählt wurde.
Nicht jede Studie zeigt Erfolge
Amerikanische Wissenschaftler verglichen die Auswirkung von Honig, Saccharose und Maissirup, der zu 55 Prozent aus Fructose bestand, auf verschiedene Stoffwechselparameter von freiwilligen Versuchspersonen.72 Der ausgewählte Honig war eine für US-amerikanische Haushalte typische Honigmischung. Hinsichtlich Fettstoffwechsel, Entzündungsparameter, Blutzuckerwerte und Gewichtszunahme konnten die Wissenschaftler keinen Unterschied zwischen den drei Süßungsmitteln feststellen.
Anhand dieser Studien wird die Problematik mit wissenschaftlichen Untersuchungen von Honig deutlich. Da sich jeder Honig unterscheidet, sind Vergleiche verschiedener Studien und eine daraus folgende eindeutige Aussage meistens nicht möglich. So bleibt unsicher, ob die Honigauswahl für das widersprüchliche Ergebnis verantwortlich ist oder ob die übrigen Studienergebnisse dadurch widerlegt werden.
Wie ist die Wirkungsweise von Honig?
Möglicherweise sind die Hormone Ghrelin und Peptid YY an den unterschiedlichen Einflüssen von Honig und Saccharose auf das Körpergewicht beteiligt. Ghrelin wird bei Nahrungsmangel hauptsächlich vom Magen ausgeschüttet und vermittelt ein Hungergefühl. Peptid YY wird hingegen nach der Nahrungsaufnahme freigesetzt, um eine Sättigung zu signalisieren. In einer Studie mit gesunden Probandinnen verzögerte eine Honigmahlzeit die Ghrelin-Ausschüttung und verstärkte die Freisetzung von Peptid YY im Vergleich zu einer Mahlzeit mit Saccharose.73 Demnach könnte Honig ein stärkeres und längeres Sättigungsgefühl verschaffen und zu einer geringeren Kalorienzufuhr führen.
Denkbar ist ebenso ein Einfluss von Honig auf das Hormon Adiponektin, wie eine Studie an diabetischen Ratten zeigte.59 Adiponektin wird von den Fettzellen gebildet und verstärkt die Wirkung von Insulin. Die Fettzellen von Übergewichtigen produzieren weniger Adiponektin, wodurch gleichzeitig die Wirkung von Insulin abgeschwächt wird. Es sind vor allem Übergewichtige mit viel Bauchfett betroffen. Vermutlich gehen vom Fettgewebe Signale aus, die die Adiponektinproduktion hemmen.74 Die daraus entstehende Beeinflussung der Insulinwirkung spielt wiederum bei der Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ 2 eine Rolle. In der Studie wurde diabetischen Ratten drei Wochen lang einmal am Tag Honig verabreicht. Ihr Adiponektinspiegel entsprach dem von gesunden Ratten und war höher als der Adiponektinspiegel von diabetischen Ratten, die keinen Honig bekamen. Außerdem waren die Blutfett- und Blutzuckerwerte nach der dreiwöchigen Honigfütterung verbessert.59 Dadurch könnte nicht nur das Risiko für Diabetes Typ 2, sondern auch das Körperfett reduziert werden.
Wobei kann Honig wirklich helfen?
Die Wissenschaft liefert einige Hinweise, dass Honig bei folgenden Leiden helfen könnte:
- Erkältung und andere Infekte
- Husten: vor dem Zubettgehen einen Teelöffel Honig pur einnehmen oder in Tee (nicht heiß) auflösen
- Entzündungen im Mund- und Rachenraum: einen Teelöffel Honig pur im Mund zergehen lassen, direkt danach nichts trinken oder essen
- Infektionen des Magen-Darm-Trakts: bis zu dreimal täglich einen Teelöffel Honig einnehmen
- Übergewicht: als Ersatz von Zucker, dennoch möglichst wenig
- Wunden: medizinscher Honig/medizinische Wundverbände nach Anleitung
- Hauterkrankungen wie Akne, Schuppenflechte, Neurodermitis: medizinischer Honig
- Lippenherpes: nach Bedarf auftragen, idealerweise medizinischen Honig
Allerdings ist der Erfolg nicht garantiert und wahrscheinlich von der Honigsorte abhängig.
Wie viel Honig ist gesund?
Letztlich gibt es keine wissenschaftlichen Beweise, dass ein täglicher Honigkonsum Krankheiten vorbeugt. Aufgrund des hohen Zuckergehalts sollte nicht zu viel Honig verzehrt werden. Wer keinesfalls auf Süßes verzichten kann, sollte Honig gegenüber einfachem Zucker bevorzugen. So kommt man ohnehin schnell auf die oftmals empfohlene Menge von ein bis drei Teelöffeln Honig am Tag. Mehr Zucker, in welcher Form auch immer, sollte es dann aber nicht sein. Denn die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt nur 5 Prozent des täglichen Energiebedarfs als Zucker aufzunehmen.75 Das entspricht durchschnittlich etwa 25 Gramm Zucker pro Tag.76 Dabei muss selbstverständlich der Zucker aller Mahlzeiten mit eingerechnet werden.
Honig – Mythos oder Wahrheit?
Wenn es um Honig geht, hat der Volksmund so einige Weisheiten auf Lager. Doch was ist dran an den landläufigen Behauptungen?
Warme Milch mit Honig gegen Halsschmerzen
Warme Milch mit Honig ist als Hausmittel bei Halsschmerzen sehr beliebt. Das Getränk soll die Schleimhäute beruhigen und die Schmerzen lindern. Wissenschaftlich bewiesen ist das in der Form nicht. Die Wirkungen von Honig auf Infekte und Entzündungen sprechen jedoch durchaus für dieses Hausmittel. Anstelle von Milch kann auch Tee mit Honig versetzt werden. Denn Milch kann zu einer stärkeren Verschleimung führen, was bei einer Erkältung unangenehm ist. Der Honig sollte jedenfalls erst nach dem Erwärmen in die Milch oder den Tee gegeben werden. Allerdings ist es wahrscheinlich sogar effektiver, einen Löffel puren Honig langsam im Mund zergehen zu lassen.
Besser einschlafen mit warmer Milch und Honig
Als Einschlafhilfe wird warme Milch mit Honig ebenfalls gerne verwendet. Die in der Milch enthaltene Aminosäure Tryptophan soll dafür sorgen, dass die Müdigkeit zunimmt und man besser einschlafen kann. Denn Tryptophan kann im Gehirn zu Serotonin und anschließend zu Melatonin umgebaut werden. Das oft als Schlafhormon bezeichnete Melatonin steuert mit anderen Hormonen den Tag-Nacht-Rhythmus und ist für das Einschlafen verantwortlich. Aber auch Serotonin unterstützt die Einschlafphase. Der Honig soll dafür sorgen, dass das Tryptophan besser ins Gehirn gelangt. Wissenschaftlern zufolge besteht dabei allerdings das Problem, dass Milch für solch eine Wirkung zu wenig Tryptophan enthält.77 Wenn Milch mit Honig beim Einschlafen hilft, dann eher aus psychologischen Gründen. Das warme Getränk gibt einem ein gutes Gefühl und signalisiert als allabendliches Ritual die Schlafenszeit. Wenn einem aber warme Milch mit Honig beim Einschlafen hilft, ist letztlich egal, warum das so ist.
Honig ist nichts für Säuglinge
Honig ist für Kinder unter einem Jahr nicht geeignet. Im Honig können Keime enthalten sein, die dem Kind erheblich schaden könnten. Trotz hohem Zucker- und niedrigem Wasseranteil sowie antibakterieller Substanzen im Honig, können Sporen einiger Bakterienarten überleben. Solche Bakterien sind in der Lage, ihren Stoffwechsel herunterzufahren und als inaktive Sporen annähernd dauerhaft auszuharren. Auf diese Weise können sie Extrembedingungen überleben. Dazu gehört das Bakterium Clostridium botulinum, das durch die Produktion des Nervengifts Botulinumtoxin für lebensgefährliche Vergiftungen sorgen kann. Gesunden Erwachsenen können die im Honig möglicherweise enthaltenen Sporen nichts anhaben. Der natürliche Schutz des Magen-Darm-Trakts vor Erregern ist stark genug. Das sieht bei Kindern unter einem Jahr noch anders aus. Wenn sie Honig mit Sporen von Clostridium botulinum essen, können sich die Sporen in ihrem Darm wieder aktivieren, sich vermehren und die Vergiftungserkrankung Botulismus auslösen.
Honig ist für Allergiker nicht geeignet
Naturbelassener Honig enthält immer eine gewisse Menge an Blütenpollen. Daher verzichten manche Allergiker auf Honig. Dabei ist der Pollenanteil im Honig so gering, dass er kaum allergische Reaktionen hervorrufen kann.78 Die wenigen bekannten Fälle an allergischen Reaktionen auf Honig sind vermutlich eher auf Insektenbestandteile zurückzuführen.78
Honig kann zur Therapie bei Heuschnupfen eingesetzt werden
Vor allem der regionale Mischhonig spiegelt die Pollenvielfalt der Region wider. Deswegen soll er bei Heuschnupfen hervorragend hyposensibilisierend wirken. Laut Allergologen ist das aber nicht der Fall, da dafür wesentlich höhere Konzentrationen an Pollen nötig wären.78
Fester Honig hat eine mindere Qualität oder ist schlecht geworden
Ganz im Gegenteil. Jeder hochwertige, naturbelassene Honig wird nach einer gewissen Zeit fest. Die Kristallisation des Honigs ist ein natürlicher Prozess, der im Wesentlichen vom Mengenverhältnis der Glucose zur Fructose abhängt. Denn Fructose kristallisiert kaum. Je mehr Fructose der Honig im Verhältnis zur Glucose enthält, desto länger bleibt er flüssig. Tannenhonig ist beispielsweise ein Honig mit einem hohen Fructose-Glucose-Verhältnis. Die meisten anderen Honigarten beginnen schon nach einigen Wochen zu kristallisieren. Wenn die Kristallisation ausbleibt, ist dies ein Zeichen von schlechter Qualität. Dieser Honig ist dann höchstwahrscheinlich stark erhitzt worden, wodurch viele wertvolle Inhaltsstoffe zerstört wurden. Wer seinen Honig lieber flüssig mag, kann auskristallisierten Honig im Wasserbad bei unter 40 °C langsam erwärmen. Dabei ist es ratsam, immer nur so viel Honig zu verflüssigen, wie gerade benötigt wird.
Honigqualität – Worauf ist zu achten?
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Damit die wertvollen Inhaltsstoffe nicht zerstört werden, darf Honig nicht zu stark erhitzt werden. Dabei ist jedoch nicht die Temperatur beim Schleudern das Problem. Denn Honig wird im Normalfall immer bei Raumtemperatur beziehungsweise Bienenstocktemperatur geschleudert. Denn sonst verflüssigt sich auch das Wachs der Waben, wodurch sich der Honig nicht mehr so leicht vom Wachs trennen lässt und die Waben nicht wiederverwendet werden können. Es ist also unnötig auf Angaben wie „kaltgeschleudert“ Wert zu legen. Wichtiger ist darauf zu achten, dass der Honig nach dem Schleudern nicht zu stark erhitzt wird. Dies machen einige Imker und vor allem industrielle Großbetriebe, weil der Honig sich dann leichter umfüllen lässt. Außerdem wird durch das Erhitzen die Kristallisation verzögert, so dass der Honig lange flüssig bleibt. Viele Verbraucher wünschen das, jedoch ist es eigentlich ein Zeichen von schlechterer Honigqualität.
Ebenso wenig sollte Honig durch zu feinporige Filter gelaufen sein, die Pollen und ähnlich mikroskopisch kleine Teilchen herausfiltern. Das ist nicht mit der überall gängigen Praktik zu verwechseln, bei der gröbere Teilchen wie Wachsstücke aus dem Honig herausgefiltert oder genauer gesagt gesiebt werden.
Genaue Qualitätsbeurteilung nur nach einer Laboranalyse möglich
Der Wassergehalt ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal des Honigs. Es wird ein möglichst niedriger Wassergehalt von unter 18 Prozent angestrebt. Denn erst dann ist der Honig richtig reif und vor dem Verderb geschützt. Heidehonig stellt diesbezüglich eine Ausnahme dar, denn Heidehonig gilt mit einem Wasseranteil von 21,5 Prozent noch als sehr hochwertig.
Hydroxymethylfurfural, kurz HMF, entsteht temperatur- und zeitabhängig aus Zucker. HMF ist in gutem und naturbelassenem Honig nur in geringen Mengen enthalten. Wird der Honig lange gelagert oder hohen Temperaturen ausgesetzt, wird deutlich mehr HMF gebildet. Deshalb ist ein hoher HMF-Gehalt ein Anzeichen für schlechte Qualität und kann darauf hindeuten, dass der Honig erhitzt wurde. HMF gilt in höheren Konzentrationen als potentiell krebserregend.
Invertase ist ein natürlicherweise im Honig enthaltenes Enzym, das Saccharose in die Einfachzucker Glucose und Fructose spaltet. Die Aktivität der Invertase sollte recht hoch sein und dient als weiteres Qualitätsmerkmal für Honig. Denn Invertase ist bereits ab Temperaturen von 40 °C instabil. Wenn die Invertase-Aktivität hoch ist, kann der Honig folglich nicht stark erhitzt worden sein.
Qualitätsmerkmale von Honig
- ausreichender Reifegrad (geringer Wassergehalt von maximal 18 % bzw. bei Heidehonig 21,5 %)
- HMF-Gehalt von maximal 10 mg/kg
- keine zu hohe Erhitzung
- keine Feinfilterung
- hohe Invertase-Aktivität
- stärkere Kontrollen bei Bio-Honig
- hochwertiger, naturbelassener Honig wird nach einiger Zeit fest
So wird Honig richtig aufbewahrt
Um die Qualität nicht nachträglich zu verschlechtern, ist die richtige Lagerung sehr bedeutend. Honig sollte an einem kühlen (unter 18 °C), trockenen und dunklen Ort aufbewahrt werden. Zudem sollte das Glas immer fest verschlossen sein, weil der hygroskopische Honig sonst Wasser aus der Luft anzieht. Durch den höheren Wassergehalt kann der Honig dann gären und verderben. Außerdem sollte der Honig nur mit sauberen Gegenständen entnommen werden, um Verunreinigungen zu vermeiden. Bei richtiger Lagerung hält sich der Honig jahrelang.Ist Bio-Honig noch besser?
Honig aus einer ökologischen Imkerei hat viele Vorteile (hochwertiger BIO-Honig kann hier gekauft werden). Imker können sicherlich nicht zu 100 Prozent garantieren, dass ihre Bienen keine Blüten auf konventionell betriebenen Feldern anfliegen und deren Nektar in den Honig gelangt. Dennoch darf von Honig aus ökologisch betriebenen Imkereien auch als „Bio-Honig“ gesprochen werden. Denn Bio-Imker müssen den Standort ihrer Bienenvölker so wählen, dass der Nektaranteil aus konventionellem Anbau möglichst gering gehalten wird. Dafür müssen Bio-Imker nachweislich sicher sein, dass sich innerhalb von drei Kilometern überwiegend Pflanzen aus ökologischem Anbau oder wild wachsende Pflanzen befinden. Außerdem dürfen sich keine Autobahnen oder andere schadstoffausstoßenden Quellen in der Nähe befinden.79
Daher ist Bio-Honig meist weniger pestizid- und schadstoffbelastet (Artikel über Schadstoffe im Honig) als anderer Honig. Es kann zwar keine Pestizidfreiheit garantiert werden, dennoch ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass Bio-Honig weniger Pestizide und Schadstoffe enthält.80, 81 Denn zusätzlich zum Standort wird kontrolliert, dass auch am Bienenstock selbst keine Pestizide, Schadstoffe sowie chemisch-synthetische Mittel und Medikamente zum Einsatz kommen und den Honig belasten könnten. Bio-Imker dürfen Säuren wie Ameisensäure, Milchsäure, Oxalsäure und Essigsäure verwenden, die ohnehin natürlicherweise im Honig enthalten sind. Darüber hinaus dürfen sie noch ätherische Öle wie Menthol, Thymol, Eukalyptol und Kampfer einsetzen.79, 82 Mit diesen Mitteln bekämpfen sie die Varroamilbe, die als Parasit der Honigbiene die größte Bedrohung für Bienenvölker darstellt. Ansonsten setzten Bio-Imker auf vorbeugende Maßnahmen, um ihre Bienen gesund zu halten. Dazu beachten sie etwa bei der Wahl des Standorts ihrer Bienenstöcke möglichst optimale klimatische Verhältnisse in jeder Jahreszeit.79
Bio-Honig: bessere Behandlung von Bienenvölkern und Umwelt
Beim Bio-Honig geht es aber nicht nur um ein gesünderes oder schadstoffärmeres Lebensmittel. Es spielt zudem eine wesentliche Rolle, wie die Imker ihre Bienen behandeln und wie die Umwelt beeinflusst wird.
Im Gegensatz zur konventionellen Bienenhaltung dürfen Bio-Imker die Flügel der Bienenkönigin nicht beschneiden und die Bienen auch in keiner anderen Weise verstümmeln.79 Einige konventionelle Imker kürzen die Flügel der Königin. Dadurch wollen sie verhindern, dass die Bienen zur Gründung eines neuen Volkes ausschwärmen. So behält der Imker die volle Kontrolle. Einige Ökoverbände wie Naturland streben ausdrücklich eine Vermehrung der Bienenvölker aus dem Schwarmtrieb heraus an.83
Außerdem darf den Bienen in der ökologischen Imkerei lediglich die Menge an Honig abgenommen werden, die die Bienen für ihre eigenen, ganzjährigen Bedürfnisse nicht benötigen. Bio-Imker dürfen nur dann mit Bio-Zuckerwasser oder Bio-Honigprodukten zufüttern, wenn die Überwinterung der Bienen aufgrund der Wetterlage gefährdet ist. Dies erfolgt also ausschließlich im Zeitraum nach der letzten Honigernte und bevor die Bienen das erste Mal nach der Winterruhe wieder mit der Nektarsammlung beginnen.79
Für die Honiggewinnung dürfen darüber hinaus ausschließlich Waben genutzt werden, die keine Brut enthalten. Zudem darf die männliche Brut nicht einfach getötet werden.82 Außerdem besteht die Behausung des Bienenvolkes, die sogenannte Beute, in der Bio-Imkerei aus natürlichen Materialien wie Holz, Stroh oder Lehm.
Nur auf das Bio-Siegel verlassen?
Das EU-Bio-Siegel garantiert eine kontrollierte ökologische Bienenhaltung und dient dem Verbraucher als schnelle Orientierungshilfe. Das gilt vor allem für Honig aus dem Ausland, über den man ansonsten nicht so leicht zuverlässige Informationen erhält. Doch das Bio-Siegel ist nicht alles.
Gerade bei kleinen Imkereien in der eigenen Region ist es oftmals lohnenswert, sich über deren genauen Haltungsbedingungen und Praktiken zu informieren. Denn einige besitzen zwar kein Bio-Zertifikat, unterscheiden sich aber dennoch kaum von einer Bio-Imkerei. Schließlich erzeugt solch eine Bio-Zertifizierung einige Zusatzkosten für den Imker, die sich erst ab einer gewissen Betriebsgröße lohnen.
Des Weiteren gibt es einen Unterschied zwischen konventionellen Imkern in Mitteleuropa und industriellen Großbetrieben, die hauptsächlich auf dem amerikanischen Kontinent zu finden sind. Während die konventionellen Imker nicht alle in einen Topf geworfen werden können, kann von Honig aus industriellem Großbetrieb keine besonders hohe Qualität erwartet werden.
Vorteile der Bio-Imkerei für Mensch, Bienen und Umwelt:
- geringere oder keine Pestizid- und Schadstoffbelastung
- keine Rückstände von chemisch-synthetischen Medikamenten
- keine Beschneidung der Flügel von Bienenköniginnen
- den Bienen bleibt in der Regel genügend Honig für die eigene Versorgung erhalten
- Waben mit der Brut dürfen nicht zur Honiggewinnung verwendet werden
- männliche Brut darf nicht getötet werden
- natürliche Materialien für die Behausung des Bienenvolkes
- möglichst geringe Belastung für Bienen und Umwelt
Durch den Kauf von Bio-Honig kann man sich bezüglich seiner eigenen Gesundheit recht sicher fühlen und man unterstützt gleichzeitig einen respektvolleren Umgang mit Tieren und Umwelt.
Welche Risiken birgt Honig?
Es sind kaum Risiken von gutem Honig bekannt. Allerdings lässt sich aufgrund der enormen Vielfältigkeit keine allgemeingültige Aussage treffen. Schließlich gibt es Honig, der schon in gängigen Verzehrmengen Vergiftungserscheinungen hervorrufen kann. Dazu gehört beispielsweise der Tollhonig84 und neuseeländischer Honig mit Anteilen der dort heimischen Tutu-Pflanze85.
Der hohe Zuckergehalt von Honig sollte selbstverständlich berücksichtigt werden. Zu viel Zucker kann auch in Form von Honig aufgenommen werden. Von Manuka-Honig behaupten Wissenschaftler aber immerhin, dass er eine stärkere antibakterielle als kariesfördernde Wirkung hat.86 Daher könnten die Zähne von Honig sogar trotz des hohen Zuckergehaltes profitieren.
Fazit – Honig ist gesund?
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Es spricht vieles dafür, dass Honig einige Vorteile für die Gesundheit bietet. Nach heutigem Kenntnisstand ist Honig zumindest gesünder als raffinierter Zucker. Dabei spielt die Menge selbstverständlich eine entscheidende Rolle und vermutlich auch, wie zuckerhaltig die übrige Ernährung ist. Am gesündesten ist es sicherlich, auf raffinierten Zucker vollständig zu verzichten und nur in Maßen Honig zu sich zu nehmen. Bei einigen gesundheitlichen Beschwerden kann es sich jedoch durchaus lohnen, Honig zur akuten Behandlung auszutesten. Wichtig ist in jedem Fall, auf eine hohe Qualität des Honigs zu achten und lieber dem guten Imker in der Nähe vertrauen als billigen Importhonig im Supermarkt zu kaufen (hochwertiger BIO-Honig kann hier gekauft werden).
Hallo guten Tag, ich bin im Internet auf ihre tollen Fotos verschiedener Honigsorten gestossen und möchte einmal fragen, ob ich eines der Bilder für meine Webseite verwenden darf, ich möchte mit diesem Bild gerne zeigen, wie unterschiedlich Honig sein kann. Leider produziere ich als Hobbyimkerin nur 3Sorten, das reicht nicht um ein aussagekräftiges Foto machen zu können….. 🙂 Gruß C.Wiegratz
Hallo 😉
Welches Bild denn genau? Wir haben an den meisten Bildern die Rechte. Wenn du ein Bild von uns nehmen würdest, wäre es also mit einem Copyright Hinweis kein Problem. Bei paar Bildern haben wir allerdings nur für unsere Seite die Rechte. Daher müsste ich wissen um welches Bild es geht.
LG
David
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe eine Frage. In ihrem sehr langen
Bericht zum Honig wird nicht ein einziges mal Asfakahonig erwähnt. Ist dieser Honig so wertlos das er von Ihnen
überhaupt nicht erwähnt wird? Bitte geben
Sie mir eine Antwort.
Mit freundlichen Grüßen Schäfer.
Lieber Herr Schäfer,
Asfakahonig scheint recht unbekannt zu sein. Wir werden dazu mal recherchieren und ggf. etwas dazu schreiben.
Liebe Grüße
David von Ostrowski
Moin Moin, isst man Honig oder trinkt man ihn ?
Den er ist doch flüssig !
Oder nicht ?!?!?!
Mit freundlichen grüßen Tobi Honigexperte )
Habe letztens aufgrund von Honig durchfall bekommen!
Liegt es daran das es nur einfach Zucker hat oder wie kommts ?
Hallo und Glückwunsch zu diesem ausführlichen, studienbasierten Artikel. 🙂
Ich würde gerne daraus zitieren, aber „eine Biologin klärt auf“ weist nur darauf hin, dass es sich vermutlich um die Redakteurin Christine Haselier handeln kann. Ist das richtig? Außerdem wäre ein Veröffentlichungsdatum/Aktualisierungsdatum sehr hilfreich für die Einordung der Infos.
Besten Dank und auch für Ihre ambitionierte Arbeit!
Die Bamberger Schulbiene