Wie entsteht Honig?

Dr. rer. medic. Harald Stephan

Autor: Dr. rer. medic. Harald Stephan

Über den Autor: Dr. rer. medic. Harald Stephan hat nach seinem Studium der Biologie an der Universität des Saarlandes als Wissenschaftler an den Universitäten Marburg, Bochum und Duisburg-Essen gearbeitet.

Letzte Aktualisierung: 16.11.2023

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Honig ist eingefangenes Sonnenlicht, das die Bienen zu einem energiereichen und schmackhaften Endprodukt umwandeln. Pflanzen erzeugen durch Photosynthese Zucker, den die fleißigen Insekten in einem aufwändigen Prozess sammeln, anreichern und einlagern. In diesem Artikel erfahren sie von einem promovierten Biologen ausführlich wie Honig entsteht. In einem weiteren Artikel haben wir für Kinder erklärt, wie Honig entsteht.

1. Aus Licht und Luft wird Zucker

Photosynthese

Grundlage für jeden Honig sind Zucker, die Grünpflanzen mit Hilfe der Sonne durch Photosynthese aus Kohlendioxid herstellen. Glukose und andere Monosaccharide verwenden die Pflanzen als Bausteine für langkettige Kohlenhydrate, die sie als Zellulose für Zellwände oder Stärke als Vorrat nutzen. Ein großer Teil des Pflanzensaftes besteht aus Saccharose, wie man sie vom Rohrzucker kennt.

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2. Komm, Bienchen, komm!

Biene sammelt Pollen

Die Bedecktsamer haben ihre zuckerhaltigen Säfte als Lockmittel für Insekten einzusetzen gelernt: Ihre Blüten locken mit dem süßen Sekret spezieller Drüsen, um Bestäuber anzuziehen. Als Lohn für das Weitertragen von Pollen an andere Pflanzen erhalten vor allem Bienen eine kleine Belohnung in Form von Nektar. Daraus stellen sie Blütenhonige wie Rapshonig oder Akazienhonig her.

Ebenso haben Bienen gelernt, die zuckerhaltigen Ausscheidungen anderer Insekten zu nutzen. Blatt- und Schildläuse wie die Tannenlaus saugen Pflanzensaft und geben einen Teil der Flüssigkeit an ihrem Hinterleib wieder ab. Bienen wie auch Ameisen wissen diesen süßen Honigtau zu schätzen. Er dient als Grundlage für den Honigtauhonig wie Waldhonig oder Fichtenhonig.

3. So wird Honig gesammelt

Insekten verfügen über hochspezialisierte Mundwerkzeuge, die ihren Ernährungsgewohnheiten optimal angepasst sind. Die der Bienen bezeichnen Biologen als leckend-saugend. Sie können auch beißen und so beispielsweise Staubbeutel eröffnen, um so an den begehrten Pollen heranzukommen. Wichtig für das Sammeln von Flüssigkeiten ist jedoch ein spezielles Saugrohr, in dem sich eine lange, behaarte Zunge befindet.

Mit diesem Rüssel saugt die Bienen Nektar oder Honigtau und sammelt die Flüssigkeit in ihrer Honigblase am Ende der Speiseröhre. Er funktioniert so ähnlich wie der Kropf bei Vögeln und dient der Zwischenlagerung – bei Bedarf kann das Insekt den Inhalt wieder hervorholen. Das kann eine ganze Menge sein: Eine ordentliche Füllung entspricht der Hälfte des eigenen Körpergewichtes! Erfahre in diesem Artikel wie viel Honig eine Biene produziert.

4. Bitte weitergeben!

In der Honigblase versetzen Futtersaftdrüsen das Sammelgut mit verschiedenen Substanzen. Dazu zählen vor allem Enzyme wie Glukosidase, die Saccharose in Glukose und Fruktose zerlegt oder Amylase, die das Gleiche mit langkettigeren Kohlenhydraten durchführt. Daher besteht Honig später vor allem aus Traubenzucker und Fruchtzucker.

Von dem gesammelten Nektar oder Honigtau nutzt die Bienen nur wenig selber – bei Hunger öffnet sie einen winzigen Ventiltrichter ihrer Honigblase und zweigt sich etwas davon in ihren Mitteldarm ab. Den größten Teil gibt sie an ihre Kolleginnen weiter, sobald sie in den Bienenstock zurückgekehrt ist. Die Stockbienen nutzen ihn ebenfalls selbst als Energiequelle oder füttern als Ammenbienen damit den Nachwuchs. Das Meiste davon wird jedoch zu Wintervorrat verarbeitet.

5. Wie wird die Zuckerlösung haltbar?

Nektar und Honigtau bestehen zu bis zu über drei Vierteln aus Wasser – nicht nur für Bienen, sondern auch für Bakterien ein gefundenes Fressen. Wollen die Tiere damit über den Winter kommen, müssen sie den Saft haltbar machen und vor Verfall schützen.

Neben dem Zusatz von bakterienhemmenden Stoffen, den Inhibinen, ist Wasserentzug die wichtigste Maßnahme. Dieser geschieht durch mehrfaches Hervorholen und Wiedereinsaugen durch die Honigmacherinnen. Ist dadurch der Wassergehalt so weit gesunken, dass der Honig etwas fester und nicht mehr ganz so leicht verderblich ist, findet das sogenannte Umlagern statt.

6. Einmal trocknen bitte!

Umlagern bedeutet, dass die Bienen den unreifen Honig in Honigzellen einlagern, wieder hervorholen, in anderen Zellen unterbringen und so weiter. Dabei füllen sie die Waben nur unvollständig, sodass die Oberfläche zum Verdunsten groß bleibt.

Der Verdunstung helfen die Bienen nach, indem sie mit den Flügeln Luft herbeifächeln. Dabei tauschen sie die feuchte und warme Stockluft gegen kühle und trockene Außenluft, die zusammen mit der erhöhten Temperatur im Inneren des Bienenstocks den Trocknungsprozess beschleunigt.

Liegt der Wassergehalt schließlich unter 20 Prozent, ist der junge Honig vor Zersetzung geschützt. In dieser konzentrierten Zuckerlösung können Bakterien und Pilze keinen Schaden mehr anrichten.

7. Deckel drauf und fertig!

Bienen Wabe

Beim ständigen Umlagern erkennen die Arbeiterinnen mit fachkundigem Blick, ob der Honig reif ist. Ist das der Fall, verschließen sie die Wabe mit einem Wachsdeckel. Er verhindert, dass das frisch zubereitete Futter Wasser aus der Luft anzieht und wieder verderblich wird.

Am Verdeckeln erkennt auch der Imker, dass die Bienen an dieser Stelle reifen Honig eingelagert haben. Sind die Waben gut gefüllt, kann er sie mitsamt dem Rahmen aus dem Bienenstock hervorholen und mit einer Honigschleuder den Honig abzentrifugieren. Einen Rest muss er dem Volk aber lassen, denn sonst wird es im darauffolgenden Winter kritisch.

8. Wintervorrat ist überlebenswichtig!

Ein wenig vom frischen Honig verbraucht ein Bienenvolk sozusagen im laufenden Betrieb – als Nahrung für die erwachsenen Tiere und für die Bienenbrut, die es in erster Linie mit Pollen ernährt. Erst wenn genug Nektar und Honigtau und vor allem Sammelbienen zur Verfügung stehen, kann das Volk einen Wintervorrat anlegen.

Honig ist wichtig für das Überleben des Bienenvolkes. Während bei verwandten Arten wie den Hummeln nur die Königin überlebt und nach dem Winter mühsam ihr Volk wiederaufbauen muss, ermöglicht Honig das Überwintern des Volkes. Das verschafft den Bienen im darauffolgenden Frühjahr einen erheblichen Vorsprung, sobald es den ersten Nektar zum Sammeln gibt.

9. Bienentreibstoff

Als Zuckerkonzentrat ist Honig eine ausgezeichnete Energiequelle. Die Bienen nutzen sie im Winter, um damit ihre Flugmuskulatur laufen zu lassen. Sie entkoppeln die Flügel, sodass diese bei den Muskelbewegungen nicht mitschwingen. Beim Zittern entsteht jede Menge Wärme, die den Bienen das Überleben ermöglicht.

Sie bilden im Inneren ihres Stockes eine Bienentraube, an deren Außenseite die Temperatur nicht unter die kritische Marke von zehn Grad abfällt. Wer sich im Außenbereich eine Weile das Hinterteil abgefroren hat, darf alsbald wieder ins Innere und sich dort aufwärmen.

10. Und was der Imker daraus macht

Honig Produktion

Honig ist ein Naturprodukt – das muss der Imker beachten. Er darf ihn nicht über 40 Grad erwärmen, um ihn damit flüssiger zu machen und die Ausbeute zu erhöhen. Was die Honigschleuder hergibt, wird durch ein Sieb geleitet, sodass gröbere Wachsrückstände darin hängenbleiben. Kleinere Wachspartikel und Luftblasen sammeln sich an der Oberfläche und lassen sich absammeln.

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Danach kann der Imker den fertigen Honig in Gläsern abfüllen, etikettieren und zum Verkauf anbieten. Hochwertigen und leckeren BIO Honig könnt ihr hier kaufen.

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