Honigbonbons sind eine wohlschmeckende Leckerei und vor allem bei Erkältungskrankheiten sehr beliebt. Sie lassen sich sogar recht einfach selbst herstellen. Aber sind sie wirklich so gesund wie man gemeinhin denkt? Schauen wir, was ein Biologe dazu sagt…
Inhaltsverzeichnis
Wie helfen Honigbonbons bei Erkältung?
In der kalten Jahreszeit haben viele ein paar Hustenbonbons in der Tasche – oft in Form von Honigbonbons und am besten mit Salbei oder anderen aromatischen Ölen. Kündigt ein leichtes Kratzen im Hals eine Erkältung an, sorgt das Lutschen eines süßen Honigdrops für schnelle Linderung. Es muss ja nicht gleich Corona sein.
Dieser unstrittige Effekt hat mehr mit erhöhtem Speichelfluss zu tun als mit dem Honig. Die Süße signalisiert Nahrung, was die Speicheldrüsen in freudiger Erwartung mit verstärkter Aktivität quittieren. Mehr Feuchtigkeit empfindet der trockene, gereizte Hals als wohltuend (hochwertige Honigbonbons (mit Propolis – Himbeere oder Eukalytus) gibt es hier).
Honigbonbons, Honig und Kalorien
Bonbons essen heißt an einem kompakten Stück Kalorien herumlutschen: Zucker pur, angereichert mit aromatischem Karamell und anderen Geschmacksstoffen. Gut gegen trockenen Rachen, vor allem wenn etherisches Pfefferminzöl oder Salbei die Bronchien beruhigen.
Was macht aber der Honig im Honigbonbon? Natürlich bringt er vor allem leckeren Geschmack. Allerdings sollte man darauf achten, dass tatsächlich Honig drin ist und nicht nur billiges Honigaroma. Bei zuckerfreien Honigbonbons ist Skepsis angebracht: Honig besteht zu über achtzig Prozent aus Fruktose und Glukose. Entweder sind sie nicht wirklich zuckerfrei, oder sie enthalten nicht wirklich nennenswerte Mengen des Bienengoldes. Ansonsten kann man ohne zusätzlichen Zucker einen Haufen Kalorien sparen.
Hausmittel gegen Husten – Honig statt Bonbons
Honig, insbesondere Manuka-Honig, Thymianhonig, Eukalyptushonig oder Lindenhonig, gelten als altes Hausmittel gegen Erkältungen. Studien zeigen, dass an ihrer bakteriziden und viruziden Wirkung tatsächlich etwas dran ist.1, 2 Allerdings ist in einem Honigbonbon recht wenig davon enthalten. Will man mit der natürlichen Heilkraft des Honigs etwas gegen das Rumoren im Hals unternehmen, sollte man einfach mehrmals täglich eine kleine Menge Manuka-Honig im Mund zergehen lassen. Oder man verwendet Omas Hustensirup aus Honig und Zwiebel. Auch Wabenhonig kauen gilt als gutes Mittel gegen Erkältungen.
Honigbonbons selber machen
Für unterwegs sind die Zuckerbömbchen einfacher zu handhaben und unbestreitbar lecker. Wer Honigbonbons selber machen will, findet im Internet viele Rezepte auf Grundlage von Haushaltszucker oder von reinem Honig. Letzteres sollte man aber besser vermeiden: Honig über 40°C zu erhitzen ist keine gute Idee, da dadurch die darin enthaltenen Enzyme und Vitamine kaputtgehen und zudem gesundheitsschädliches Hydroxymethylfurfural (HMF) entsteht. Zum Karamellisieren benötigt die Fruktose 110°C, die Glukose 160°C – beides ist deutlich zu viel.3
Will man Honigbonbons selber herstellen, sollte man den Karamell mit Haushaltszucker kochen und den Honig erst unterrühren, wenn die Masse beim Abkühlen fest zu werden beginnt. Dazu erhitzt man Weißzucker in einem Topf ohne Wasser langsam und unter ständigem Umrühren, bis die Farbe zu einem hellen Braun wechselt. Nicht zu lange, sonst verbrennt der Zucker zu schwarzem Zuckercouleur. Wird die Masse beim Kaltrühren allmählich zäh, gibt man die gewünschte Menge Honig hinzu und mischt ihn gründlich unter. Dann verteilt man sie auf Backpapier zum Auskühlen. Von der Platte lassen sich kleine Stücke abbrechen und wie ein Bonbon verwenden. Omas Rezept.
Für „richtige“ Honigbonbons gießt man die Masse auf eine mit erwärmtem Bienenwachs bestrichene Unterlage und knetet sie mit einer Palette (so heißt ein Spachtel in der Küche, hat nichts mit Malen zu tun) gründlich durch. Wird die Masse formbar, rollt man sie zu einer dünnen Wurst und schneidet diese in mundgerechte Stücke. Aneinanderkleben lässt sich verhindern, indem man sie sie kurz in geschmolzenes Bienenwachs taucht oder in einer Schüssel Puderzucker wendet. In einem gut verschlossenen Glas sind die Honigbonbons lange haltbar und nicht nur bei einem grippalen Infekt zu gebrauchen, sondern auch ein schönes Geschenk.
Danke für den gelungenen Beitrag! Ich suche schon seit längerer zeit nach einem guten Rezept, bei dem die Inhaltsstoffe des Honigs nicht zerstört werden!
Gibt es ein Rezept für die Bonbon-Basis und in welchem Verhältnis kann dann Honig untergerührt werden, ohne dass die Konsistenz des Bonbons zu weich wird?