Zauberglöckchen oder Minipetunien (Calibrachoa x hybrida) bereiten mit ihren zahlreichen kleinen bunten Blüten Gartenbesitzern und Blumenfreunden viel Freude. Kein Wunder, dass man sie immer häufiger auf Balkon und Terrasse antrifft. Aber sind Zauberglöckchen auch bienenfreundlich, sprich stellen sie den Tieren genug Pollen und Nektar zur Verfügung? Dieser Frage ist Biologe Dr. rer. medic. Harald Stephan nachgegangen.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Zauberglöckchen?
Das Zauberglöckchen gehört zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae), genau wie Kartoffel, Tomate und viele weitere Nutz- und Zierpflanzen. Sein lateinischer Name lautet Calibrachoa, nach dem mexikanischen Botaniker Antonio de Caly Bracho. Etwa dreißig Arten sind in Brasilien und restlichen Südamerika weit verbreitet.
Die einjährigen, krautigen Pflanzen sehen aus wie Mini-Ausgaben von Petunien und erreichen eine Höhe von bis zu einem halben Meter. Verglichen mit denen ihrer Verwandtschaft sind die Blüten winzig, dafür aber umso zahlreicher und farbenfroher. Kein Wunder, dass sie seit den 1990er Jahren immer mehr Balkonkästen, Blumenbeete und Pflanzkübel erobern.
Die Blätter sind elliptisch und leicht klebrig wie bei der Verwandtschaft. Die bunten, kelchförmigen Blüten erscheinen in großer Zahl vom April bis in den Herbst hinein und liefern Samenkapseln mit winzigen schwarzen Samen, mit denen sich im Folgejahr die nächste Generation heranziehen lässt.
Winterhart ist die Calibrachoa nicht – man kann sie zwar überwintern, aber sie wird nicht mehr so schön buschig und blütenreich wie im Vorjahr. Die Anzucht aus den Samen ist ganz einfach, und im Gartenfachhandel findet man ein buntes und reichhaltiges Angebot an jungem Nachwuchs.
Mögen Bienen Zauberglöckchen?
Für die Bildung der Samen müssen die kleinen Blüten bestäubt werden. Dafür sorgt eine Menge Insekten, die sich ebenso wie der Mensch für das Zauberglöckchen begeistern können. Nicht anders ist es bei den Bienen, die von dem reichhaltigen Pollen- und Nektarangebot gerne Gebrauch machen. Hier werden sie eher fündig als bei den Blüten der Petunien – die sind wesentlich größer, lassen aber viele Tiere leer ausgehen, da sie eher für Kolibris und Nachtfalter ausgelegt sind. Ebenso findet man zahlreiche Hummeln und Schmetterling an der beliebten Balkonblume.
Das einzige, was man im Interesse der schwirrenden Interessentenschar vermeiden sollte, sind Sorten mit gefüllten Blüten. Bei diesen hat man durch gezielte Züchtung die Staubblätter durch zusätzliche Blütenblätter ersetzt. Dadurch gibt es weniger Pollen, und zugleich kommen die Besucher in dem dichten Gedränge nicht mehr so ohne weiteres an den tief unten in der Blüte sitzenden Nektar heran.
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Wissenswertes zur Pflege der Mini-Petunie
Calibrachoa mag es feucht, hasst aber Staunässe. Sie macht auf Wassermangel unmissverständlich aufmerksam, indem sie bei Trockenheit die Blätter hängenlässt. Dann darf man nicht zu viel des Guten tun und sie ertränken. Ansonsten ist sie ausgesprochen pflegeleicht – die verwelkten Blüten auszuputzen wie bei der Petunie ist nicht notwendig.
Düngegaben werden gerne in Empfang genommen, am besten in Form eines Langzeit-Düngers, um den man sich nur alle paar Wochen kümmern muss.
Als Schädlinge findet man des Öfteren Blattläuse. Statt mit der Chemiekeule die Bienen und Schmetterlinge gleich mit zu erschlagen sollte man lieber auf Fressfeinde setzen, die den kleinen Saugern auf natürliche Weise den Garaus machen. Dazu gehören Ohrwürmer, Florfliegen und einige Schlupfwespenarten, die man im Handel als Nützlinge käuflich erwerben kann.