Tagetes gehören zu den beliebtesten Sommerblumen überhaupt. Der Name geht auf den etruskischen Gott Tarchies zurück, der bei den Römers Tages hieß. Er soll den Menschen beigebracht haben, wie man aus den Vorzeichen der Natur die Zukunft vorhersehen kann. Auch für Bienen sind die Studentenblumen ein gutes Omen, denn die hübschen großen Blütenköpfe versprechen mit ihrem intensiven Geruch reiche Beute. Erfahre in diesem Artikel alles Wissenswerte über Tagetes im Zusammenhang mit Bienen von dem Biologen Dr. rer. medic. Harald Stephan.
Inhaltsverzeichnis
Studentenblumen und Türkennelken aus Amerika
Tagetes gehören wie viele andere Zierblumen zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und sind in Mittel- und Südamerika beheimatet. Offenbar waren sie ziemlich auffällig, denn die spanischen Eroberer brachten einige Exemplare der insgesamt rund 60 Arten genau wie Tabak, Kürbis und Kartoffel mit nach Europa. Die Gattungsbezeichnung stammt vom Altmeister der Botanik Carl von Linné höchstselbst. Seinerzeit war alles Türkische – alla turka – sehr in Mode. So bekam auch die amerikanische Einwanderin den Namen Türkennelke verpasst, unter dem man die Tagetes in einigen Regionen Deutschlands noch heute antrifft.
Bunte Stinker
Bei den in unseren Gärten anzutreffenden Sorten handelt es sich zumeist um Hybriden der Tagetes erecta, Tagetes patula und Tagetes tenuifolia. Die einjährigen, meist bis zu einen halben Meter hohen krautigen Pflanzen haben filigrane, meist mehrfach gefiederte Blätter, die voller Öldrüsen sind – man erkennt sie als kleine etwas durchscheinende Punkte, wenn man ein Blatt gegen das Licht hält. Die darin enthaltenen etherischen Öle sind verantwortlich für den intensiven Geruch der „Stinkstudenten“, wie man sie im deutschen Südwesten nennt.
Wie bei vielen anderen Korbblütlern finden sich in den Blütenkörbchen innen röhrenförmige, außen zungenförmige Blüten. Sie sind selten von weißer, wesentlich häufiger von gelber, orangener oder roter Farbe und stehen in Trauben auf langen Schäften. Genau wie in den Blättern finden sich auch in den Blüten einige aromatisch duftende Öldrüsen. Die Blütenköpfe erreichen Durchmesser von mehreren Zentimetern.
Tagetes als Futter für Schnecken und Menschen
Des Gärtners langsamster Widersacher riecht die Studentenblume aus großer Entfernung: Schnecken machen sich am liebsten über frisch eingepflanzte Setzlinge her. Gewitzte Menschen nutzen diese Vorliebe und schützen Salat und Erdbeeren, indem sie den schleimigen Konkurrenten ein paar der schnellwüchsigen Tagetes zum Fraß vorwerfen. Viele Schadinsekten finden den Geruch hingegen widerlich – noch ein Grund, den Garten mit den dankbaren Gewächsen zu bepflanzen.
Dass man der Tagetes bisweilen beim Frühstück wiederbegegnet wissen die Wenigsten. Aus den Blüten gewinnt man das Carotinoid Lutein, das dem Hühnerfutter beigemengt die Eidotter schön gelb färbt. Als Lebensmittelfarbstoff E 161b dient es der Farbgebung von Getränken sowie Süß- und Backwaren. Essbar sind viele Blüten selbst übrigens auch.
Psssssssss für dich haben wir einen exklusiven Gutscheincode. Einfach BIENENINFO im Bestellprozess eingeben und erhalte 5€ Rabatt!
Bienen, Hummeln und Schmetterlinge lieben Tagetes
Weniger für das Lutein der Blüten als für ihren Nektar und Pollen interessieren sich zahlreiche unserer heimischen Insektenarten, die man im Sommer zuhauf in den Beeten und Rabatten mit Tagetes antrifft. Dazu zählen auch unsere Honigbienen, Wildbienen und Hummeln, die von der reichhaltigen Nahrungsquelle begeistert Gebrauch machen.
Wie für alle Blüten gilt: Bienen bevorzugen ungefüllte Tagetes-Sorten. Denn bei gefüllten Köpfchen haben die Züchter einige der Staubblätter in weitere Blütenblätter umgewandelt. Damit entfällt deren Pollen, und der Zugang zu den Nektarquellen am Grunde der Blütenkelche ist durch die dichtgestellten Hindernisse verstellt.
Beim Einkauf wird man feststellen, dass die Übergänge fließend sind – denn mal sind mehr, mal weniger Staubblätter verwandelt. Im Zweifelsfalle sollte man daher auf Sorten zurückgreifen, bei denen die Köpfchen nicht ganz so dicht besetzt sind. Die Bienen haben es lieber schlicht und ergiebig als prächtig und futterarm.