Manche Blumen bieten Bienen reichlich Nahrung in Form von Nektar und Pollen. Sie sind wahre Bienenweiden. Allerdings ist nicht jede blühende Pflanze wertvoll für Bienen und schon gar nicht für jede Bienenart (erfahre hier welche Pflanzen Bienen nicht mögen). Außerdem sollte das Angebot an blühenden Bienenpflanzen vom Frühling bis zum Spätherbst reichen. In diesem Artikel stellt eine promovierte Biologin einige geeignete Blühpflanzen für Bienen vor, die sich im Garten oder auf dem Balkon wohlfühlen.
Inhaltsverzeichnis
Bienenfreundlicher Garten – Die Grundlagen
Ein bienenfreundlicher Garten oder Balkon bietet vom Winterende bis Spätherbst ein vielfältiges Angebot an nektar- und pollenreichen Blühpflanzen an. Diese sollten nicht nur für Honigbienen geeignet sein, sondern ebenso für Wildbienen und andere Insekten. Dabei sind einheimische Pflanzenarten möglichst zu bevorzugen, obwohl dies nicht immer leicht umzusetzen ist. Schließlich kann sich schon von Region zu Region unterscheiden, welche Pflanzen dort wirklich heimisch sind. Wer seinen Garten maximal ökologisch sinnvoll anlegen möchte, sucht sich am besten Rat bei Experten, die sich mit der regionalen Flora und Fauna auskennen. Gerade den gefährdeten Wildbienenarten würde das besonders zugutekommen. Denn diese sind oft an ganz spezielle heimische Pflanzen angepasst und können auch nur diese als Nahrungsquelle nutzen. Besteht diese Möglichkeit nicht, können Bienenfreunde auf Vielfalt setzen und sich an den nun folgenden Tipps orientieren.
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Frühblüher am Ende des Winters
Einige Bienenarten und andere Insekten fliegen sehr früh im Jahr, manche je nach Wetter sogar schon im Januar. Um überleben zu können, müssen sie dann bereits Nahrung finden können. Daher sollten Bienenfreunde bei der Gestaltung ihres Gartens oder Balkons daran denken, Frühblüher zu pflanzen. So können sie sich auch selbst noch in den Wintermonaten über erste bunte Blüten freuen.
Kleines Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
Das Kleine Schneeglöckchen ist wohl der bekannteste Frühblüher. Es gilt als Anzeiger des Vorfrühjahrs und seine Blüten überstehen Frost sehr gut. Schneeglöckchen sind für den Menschen zwar giftig, Insekten spenden sie aber Nektar und Pollen. Sie verschönern sowohl den Garten als auch den Balkon, wo sie bei vielen Menschen die Vorfreude auf den Frühling auslösen.
Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus)
Um etwas blühende Abwechslung in den ansonsten noch winterlichen Garten zu bekommen, kann die immergrüne Stinkende Nieswurz hilfreich sein. Sie liefert einigen Wildbienenarten ab Februar Nektar. Die Stinkende Nieswurz ist eine wilde Verwandte der als Zierpflanze beliebten Christrose. Ihren Namen hat die Stinkende Nieswurz erhalten, weil ihre Blätter vor allem zerrieben unangenehm riechen können. Für den Menschen ist die Pflanze zudem giftig.
Winterling (Eranthis hyemalis)
Ab Januar kann der Winterling zu blühen beginnen. Mit seinen gelben Blüten lockt er unter anderem Bienen an und stellt ihnen schon im Winter Nektar und Pollen zur Verfügung. Der Winterling ist hierzulande jedoch nicht heimisch, obwohl er durchaus auch als Wildwuchs vorkommt.
Wildkrokusse
Zu den frühblühenden Wildkrokussen zählt vor allem der Elfenkrokus (Crocus tommasinianus), der bereits ab Ende Januar blüht. Die Blütezeit des Kleinen Krokus (Crocus chrysanthus) und des Kleinsten Krokus (Crocus minimus) beginnt manchmal immerhin schon im Februar und spätestens im März. Allerdings sind die Krokusse bei uns in Deutschland nicht heimisch. Dennoch bieten sie zumindest nicht so wählerischen Bienenarten und anderen Insekten sehr früh im Jahr Nahrung.
Frühling
Kleines Immergrün (Vinca minor)
Das Kleine Immergrün blüht von März bis Juni mit wunderschönen hellblauen, violetten oder selten auch weißen Blüten, von denen Bienen Nektar und Pollen als Nahrung nutzen. Manchmal bleiben die Blüten sogar länger erhalten. Wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um eine immergrüne Pflanze. So bringt das Kleine Immergrün das ganze Jahr über Farbe in den Garten oder Vorgarten, bis es im Frühjahr als Blumenbeet erwacht. Es eignet sich bestens als Bodendecker, kann aber auch Blumenkästen oder Kübel zieren.
Salweide (Salix caprea)
Die Salweide ist ein einheimischer Baum, deren nektarreichen Weidenkätzchen verschiedene Bienenarten lieben. Die Blütezeit reicht in der Regel von März bis Mai. Andere Weidenarten sind ebenfalls gute Bienenpflanzen, aber die Salweide ist besonders reich an Nektar und Pollen. Daher steht sie sogar unter Naturschutz. Wer seinen eigenen Garten mit einer Salweide bestückt, kann im Frühling das emsige Treiben der Insekten an den Blütenkätzchen beobachten und im Sommer von ihrem Schatten und ihrer Kühlung profitieren.
Obstbäume
Obstbäume wie Apfel (Malus domestica) oder Kirsche (Prunus cerasus) bieten Bienen und anderen Insekten ebenfalls im Frühling Nektar und Pollen an. Obstbäume sind auf die Bestäubung von Insekten angewiesen, um Früchte bilden zu können. Ein Apfel- oder Kirschbaum im Garten ist also ein Gewinn für Insekten und die Menschen, denen der Garten gehört.
Löwenzahn (Taraxacum)
Um Bienen eine Freude zu machen, ist gar kein großer Aufwand nötig. Stattdessen kann es vorteilhaft sein, einfach nichts zu tun. So manche Bienen und andere Insekten freuen sich, wenn Wildpflanzen nicht wie üblich weggemäht werden, sondern stehen bleiben dürfen. Dazu gehört beispielsweise Löwenzahn, aber auch Gänseblümchen, Klee und viele mehr. Wenn das mit der bevorzugten Nutzung des eigenen Rasens nicht vereinbar ist, wäre es vielleicht ein Kompromiss, einen Teil des Rasens wie etwa die Randbereiche nicht zu mähen. Die dort wachsenden Pflanzen könnten dann zumindest das Nahrungsangebot durch gezielt angebaute Bienenpflanzen ein wenig ergänzen.
Sommer
Brombeere (Rubus fruticosus)
Die Brombeere beginnt im späten Frühjahr mit der Blüte, die den ganzen Sommer über bestehen bleibt. So bietet sie von Mai bis August Bienen reichlich Nahrung. Haben genügend Bienen die Blüten besucht und bestäubt, bildet die Brombeere nach der Blütezeit ihre Früchte aus. Damit ist die Bienenpflanze nicht nur optisch, sondern ebenso kulinarisch eine echte Bereicherung für den Gartenbesitzer. Die Himbeere (Rubus idaeus) ist ebenfalls eine gute Bienenpflanze und kann ergänzend oder als Alternative zur Brombeere den Garten aufwerten. Übrigens sind neben den Früchten zudem die Blätter beider Pflanzen für den Menschen genießbar und können einen leckeren Tee ergeben.
Blaue Himmelsleiter (Polemonium caeruleum)
Die Blaue Himmelsleiter blüht von Juni bis Juli und zählt zu den bienenfreundlichen Pflanzen. Mit ihren blauen bis violetten Blüten kann sie das Staudenbeet im Garten und den Balkon verzieren. Die Blaue Himmelsleiter gehört zur Gattung der Jakobsleitern, unter denen sich noch weitere nektarreiche und bienenfreundliche Blühpflanzen befinden.
Echter Salbei (Salvia officinalis)
Echter Salbei ist eine Bereicherung für jeden Garten und Balkon. Die meist violetten Blüten sind von Juni bis September wunderschön anzusehen. Außerdem riecht die Pflanze angenehm und ihre Blätter würzen herzhafte, aber auch süße Speisen. Für Bienen ist die Salbeiblüte als Nektarquelle eine gute Ergänzung zum Nahrungsangebot im Sommer. Ursprünglich stammt Echter Salbei aus dem Mittelmeerraum. Eine heimischere Alternative ist der Wiesensalbei (Salvia pratensis), über den sich vor allem Hummeln im Sommer freuen. Als Gewürz ist Wiesensalbei ebenfalls verwendbar, jedoch weniger intensiv.
Klee (Trifolium)
Verschiedene Kleearten sind insektenfreundliche Pflanzen, die im Sommer blühen. Darunter fällt beispielsweise der Hasenklee (Trifolium arvense) oder der Schwedenklee (Trifolium hybridum). Letzterer ist eine gute Bienenweide für Honigbienen, während sich an Hasenklee eher Wildbienen erfreuen.
Kornblume (Centaurea cyanus)
Kornblumen sind sehr bekannte und beliebte Bienenblumen, die schon so manchen Garten im Sommer mit ihren typisch blauen, rosafarbenen oder weißen Blüten verschönern dürfen. Von Juni bis September bedienen sich Bienen vor allem an ihrem Nektar. Als bienenfreundliche Balkonpflanze kommen Kornblumen ebenfalls in Frage.
Bienenbaum (Tetradium daniellii)
Der Bienenbaum ist als Bienenweide sehr beliebt. Im Spätsommer bietet er in seinen doldenförmigen Blüten Bienen reichlich Nektar und Pollen an. Der Bienenbaum ist auch als Samthaarige Stinkesche bekannt. Allerdings riechen nur die Blätter unangenehm, wenn sie zerrieben werden. Die Blüten verbreiten hingegen einen wohlriechenden Duft. Naturfreunde sollten jedoch wissen, dass der Bienenbaum aus Asien stammt. Um den Erhalt des gesamten Ökosystems zu unterstützen, sind daher heimische bienenfreundliche Sträucher oder Bäume die bessere Wahl.
Aster (Aster)
Viele Sorten unter den Astern blühen im Sommer, manche sogar bis in den Herbst hinein. Durch die Pflanzung verschiedener Astern können sich Mensch und Bienen mehrere Monate über farbenfrohe Blüten freuen. Die Blüten können blau, violett, rosa oder weiß sein und Bienen finden dort reichlich Nektar sowie Pollen. Allerdings sollten Bienenfreunde darauf achten, dass die Blüten nicht gefüllt sind. Blumen mit gefüllten Blüten sind so gezüchtet, dass sie keinen Nektar mehr anbieten oder Insekten diesen nicht mehr erreichen können. Astern mit ungefüllten Blüten eignen sich bestens für gemischte Blumenbeete im Garten oder als bienenfreundliche Balkonpflanze. Die sonst so üblichen Balkonpflanzen wie Geranien sind für Bienen hingegen wertlos.
Gewöhnlicher Efeu (Hedera helix)
Efeu ist zwar giftig für den Menschen, aber eine schöne und bienenfreundliche Pflanze. Als Kletterstrauch kann Efeu beispielsweise Gartenzäune begrünen und verschiedene Bienenarten von Spätsommer bis Herbst mit reichlich Nektar und Pollen versorgen. Selbst wenn Efeu gerade nicht blüht, nützt es der Fauna. Die immergrüne und dichtwachsende Pflanze bietet Insekten sowie anderen Tieren jederzeit Schutz und Unterschlupf.
Herbst
Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
Herbstzeitlose können das Pollen- und Nektarangebot für Wildbienen im Herbst erweitern. Von August bis einschließlich Oktober blühen Herbstzeitlose mit hellrosa Blüten. Allerdings handelt es sich bei der Herbstzeitlosen um eine Giftpflanze. Darüber sollten sich vor allem Gartenbesitzer bewusst sein, die Kinder oder Haustiere haben.
Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare)
Der Gewöhnliche Natternkopf blüht jahreszeitübergreifend von Mai bis Oktober. Da im Herbst nicht mehr allzu viele Blumen blühen, stellt er eine gute Ergänzung für den Garten dar, um verschiedenen Bienenarten das ganze Jahr über Nahrung bereitzustellen. Mit ihren Blautönen sind die Blüten im Herbst ein besonderer Hingucker, sodass der Natternkopf auch für den Menschen eine Bereicherung ist.
Bienennahrung im Herbst: Kräuter und Gemüsepflanzen ausblühen lassen
Hobbygärtner können das Nahrungsangebot für Bienen und andere Insekten im Herbst auf einfache Weise vergrößern, indem sie ihre Kräuter und Gemüsepflanzen zum Ausblühen stehen lassen. Zum Beispiel können die Blüten von Zwiebeln, Rosenkohl oder Grünkohl für einige Wildbienenarten richtig wertvoll sein. Auch nach der Blüte sollten Bienenfreunde die Pflanzen nicht zurückschneiden. Denn manche Wildbienen können einige Pflanzen noch als Nistplatz oder zur Überwinterung nutzen.
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Weitere Tipps für Bienenfreunde
Wer seinen Garten oder Balkon bienenfreundlich gestalten möchte, sollte neben der entsprechenden Bepflanzung (Samen für eine Bienenweide gibt es hier) außerdem an Nistmaterial, Nistplätze und Überwinterungsmöglichkeiten für Wildbienen und idealerweise ebenso für andere nützliche Insekten denken. Schließlich haben diese keinen Imker, der sich um sie kümmert. Besonders hilfreich und einfach ist es, der Natur möglichst viel Raum zu geben und es mit der Ordnung nicht zu genau zu nehmen. Totholz, Trockenmauern, ungestörte und offene Sandbodenstellen oder stehen gelassene Pflanzenstängel sind viel wert. Zudem sollte der Verzicht auf Pestizide für Bienenfreunde selbstverständlich sein (ausführlicher Artikel über Bienenschutz).
Hallo, tolle Seite! Aber ch glaube das Bild vom Salbei officinalis zeigt einen pannonischen Salbei. Lg Julia
Hallo Julia,
vielen Dank für deine Antwort. Wir haben das Bild entsprechend angepasst 😉
Liebe Grüße
Bienen.info