Mit der Kraft der Bienen gegen Ungemach an einer besonders heiklen Körperstelle: Eine kleine Pilotstudie zeigt, dass die Internetgemeinde nicht von ungefähr Dr. Google häufig nach einem Hausmittel mit Honig bei Hämorrhoiden fragt. Tatsächlich hilft eine simple Kombination mit Bienenwachs und Olivenöl nicht nur gegen eine Vielzahl von Hauterkrankungen: Eine kleine Pilotstudie zeigt, dass sich damit auch Erkrankungen des Afters wie Hämorrhoiden und Analfissuren behandeln lassen. Das Praktische an dieser Honig-Wachs-Mischung: Selbermachen ist kein Problem, und Nebenwirkungen sind nicht zu befürchten. Erfahren sie in diesem Artikel von einem promovierten Gesundheitswissenschaftler alles Wissenswerte über Bienenprodukte gegen Hämorrhoiden und Analfissuren.
Inhaltsverzeichnis
Hämorrhoiden – Ein altbekanntes Problem
Hämorrhoiden und ähnlich unangenehme Erkrankungen an prekärer Stelle sorgen nicht nur bei einem Großteil der Bevölkerung für schmerzhaftes Ungemach, sie haben bereits des Öfteren die Weltgeschichte beeinflusst. Der Sonnenkönig Ludwig XIV. litt Jahrzehnte daran und vermochte kaum auf seinem Thron zu sitzen, und Napoleon sagt man nach, dass sein Feldherrentalent vor Waterloo versagte, weil eine Analthrombose ihn vom Sattel fernhielt. Hätten sie von der Heilkraft der Bienenprodukte bei Erkrankungen des Afters gewusst, sähe die Welt heutzutage möglicherweise anders aus.
Warum sind Hausmittel bei Hämorrhoiden so beliebt?
Jeder Übergang vom verhornten Plattenepithel der Hautoberfläche zu einer weniger bewehrten Schleimhaut ist besonders empfindlich. Leicht kommt es hier zu Verletzungen, in die Bakterien eindringen und für Entzündungen sorgen. Das gilt für die Bindehaut der Augen, den Urogenitaltrakt und besonders häufig auch für den Magen-Darm-Trakt. Machen Aphten, Zahnfleischentzündungen und Lippenherpes weiter oben Probleme, sind es am entgegengesetzten Ende Hämorrhoiden, Analthrombosen, Analfissuren, Analfisteln und schmerzhafte Krämpfe.1
Lauter unangenehme Themen, über die man ungerne spricht und die man am liebsten im stillen Kämmerlein mit einem einfachen Hausmittel behandelt. Ein Blick in gedruckte Ratgeber oder das Internet erspart lästige Untersuchungen beim Arzt wie auch Diskussionen über die Vorzüge und Anwendungweise diverser Salben und Zäpfchen beim Apotheker, die andere Kunden interessiert zu verfolgen pflegen. Kein Wunder also, dass das Thema Hämorrhoiden in den Suchmaschinen eine bemerkenswerte Rolle spielt und sich Patienten vorzugsweise selbst informieren.
Hintenrum: Ohne Blutgefäße keine Dichtung
Der Schließmuskel des Anus wäre dem Druck von innen alleine kaum gewachsen und könnte nur unzureichend für effiziente Abdichtung sorgen. Daher unterstützen ihn spezielle Blutgefäße des Analkanals, die wie ein prall gefülltes Schlauchsystem das Entweichen von Gasen, Flüssigkeit und Schlimmerem verhindern. Daran sind sowohl Venen als auch Arterien beteiligt. Dieses arteriovenöse Ringsystem ist ebenso wie der Ringmuskel unabdingbar für den gas- und wasserdichten Abschluss.2
Wie entstehen Hämorrhoiden?
Hämorrhoiden sind in Maßen völlig normal. Pathologisch wird die Angelegenheit, wenn sich die Blutgefäße über Gebühr ausdehnen, ganz ähnlich wie die venösen Krampfadern an den Beinen. Am After sind die arteriellen Gefäße am häufigsten betroffen. Sobald sich solche inneren Hämorrhoiden vergrößern, beginnen sie zu brennen, zu jucken und schlimmstenfalls zu bluten. Ursachen sind starkes Pressen beim Stuhlgang, Bewegungsmangel und Bindegewebsschwächen, aber auch Übergewicht und der normale Alterungsprozess – Schätzungen zufolge leidet jeder zweiter über 50 an den schmerzhaften Knoten.1
Äußere Hämorrhoiden und Analthrombosen
Werden hingegen die Venen größer als üblich, spricht man von äußeren Hämorrhoiden. Durch die Behinderung des Blutflusses kommt es zu Verwirbelungen und Blutgerinnseln, die man an dieser Stelle als Analthrombosen bezeichnet. Glücklicherweise sind die Gerinnsel an dieser Stelle nicht gleich so folgenreich wie Schlaganfall, Herzinfarkt und tiefe Bein- und Beckenvenenthrombosen, aber der sich bildende bläulich Knoten ist äußerst schmerzhaft und erreicht bisweilen die Größe eines Taubeneis.3
So kommt es zu einer Analfissur
So tiefgehend muss das Krankheitsgeschehen nicht reichen. Oft genügen fester Stuhlgang und heftiges Pressen, um die oberflächliche Schleimhaut des Analkanals einreißen zu lassen. Die Folge ist eine Analfissur. Begünstigt wird ihr Auftreten durch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, Durchfälle und Verstopfungen. Die offene Wunde verursacht heftiges Brennen und Juckreiz und verheilt aufgrund der exponierten Lage an einer ständig durch Stuhlreste verunreinigten Stelle nur schlecht.3
So werden Hämorrhoiden & Co. beim Arzt behandelt
Die Möglichkeiten zur schulmedizinischen Behandlung solcher Beschwerden ähneln sich: Schmerzen und Entzündungen lindert man mithilfe von Salben, Zäpfchen, Cremes oder Tabletten. Schlimmere Infektionen beseitigt der Arzt mit Antibiotika, und nur in seltenen, fortgeschrittenen Fällen ist ein operativer Eingriff vonnöten. Wie so oft ist Vorbeugen besser als Heilen – etwa indem man sich viel bewegt, reichlich Ballaststoffe zu sich nimmt und ausreichend trinkt. Das hilft harten Stuhlgang und unnötigem Pressen auf der Toilette zu vermeiden, die die Sache nur verschlimmern.
Hausmittel gegen Hämorrhoiden
Ähnlich wie die Schulmedizin zielen Hausmittel darauf ab, die schmerzhaften Schwellungen, Blutungen und Entzündungen zu lindern. Ebenso gilt es den oft unerträglichen Juckreiz zu lindern. Am probatesten sind gerbstoffreiche oder kamillehaltige Sitzbädern in Verbindung mit selbstgemachten Salben, die in der Naturheilkunde vieler Völker Verwendung finden. Die Gerbstoffe und Flavonoide aus Rosskastanie, Mäusedorn, Zaubernuss und Indischem Wassernabel kommen in Salben, Zäpfchen und Bädern rund um den Globus zum Einsatz.
Bienenprodukte (hochwertige Bienenprodukte können hier gekauft werden) kommen in der Naturheilkunde häufig vor und sind aus vielen Pflegeprodukten kaum wegzudenken. Eine antibakteriell wirksame und entzündungshemmende Creme aus Honig, Bienenwachs und einem hautpflegenden Öl ist die Grundlage vieler Hausmittel. Dass eine so einfache Mischung tatsächlich hilft, zeigt eine Pilotstudie der Al-Waili’s Foundation for Science and Trading in New York, die 2006 im Scientific World Journal erschienen ist.
Mit Honig, Bienenwachs und Olivenöl gegen Hämorrhoiden und Analfissuren
Die Forscher verwendeten als fettreiche Komponente in der Bienenwachs-Honig-Mischung Olivenöl. Diese Mixtur wirkt antioxidativ, antibakteriell und antifungal und regt die Regeneration von Hautzellen durch Ankurbelung der Zytokin-Produktion an. Diese Salbe war den Wissenschaftlern nicht neu: Zuvor hat sie sich bereits bei Windeldermatitis, Psoriasis, Ekzemen und Hautpilzinfektionen bewährt.
Für die Studie wurden 15 Patienten zwischen 28 und 70 Jahren mit Hämorrhoiden oder Analfissuren untersucht. Behandelt hat man sie mit einer Mischung aus gleichen Volumina Honig, Bienenwachs und Olivenöl. Als Messgrößen wurden einen Monat lang wöchentlich Blutungen, Juckreiz, Ödembildung und Hautrötungen erfasst.
Und siehe da: Die Hämorrhoiden der Patienten bluteten weniger, und Jucken wie auch Schmerzen nahmen bereits nach einer Woche deutlich ab und waren nach drei Wochen verschwunden. Auch bei den Probanden mit Analfissur gingen Schmerzen, Blutungen und Juckreiz zurück oder verschwanden völlig. Ebenfalls nicht unwichtig: Nebenwirkungen wurden bei der Anwendung des einfachen Naturheilmittels nicht beobachtet.4
Für definitive Aussagen war die Anzahl der Teilnehmer in dieser Pilotstudie viel zu klein. Aber die ersten Befunde geben Anlass zur Hoffnung, dass sich die positiven Ergebnisse in größeren, randomisierten Kontrollstudien bestätigen lassen. Sollte das der Fall sein, dürfte das Mittel aus natürlichen Substanzen anale Beschwerden wie Schmerzen, Juckreiz und Entzündungen erfolgreich bekämpfen und sich sogar bei der Heilung nach operativen Eingriffen bewähren.
Hausmittel gegen Hämorrhoiden und Analfissuren selber herstellen
Möchten Sie dieses Hausmittel gegen Hämorrhoiden und Analfissuren selber herstellen, ist das ganz einfach zu bewerkstelligen: Messen Sie mit einer Tasse oder einem ähnlichen Behältnis gleiche Volumina ab:
- 1 Teil Olivenöl
- 1 Teil Honig
- 1 Teil geschmolzenes Bienenwachs.
Als Honig verwendeten die Wissenschaftler bei ihrer Studie einen normalen multifloralen Blütenhonig und dazu kaltgepresstes Olivenöl. Verrühren Sie die Zutaten gründlich miteinander und füllen sie die Mischung in kleine Behältnisse ab, fertig. Kühl und lichtgeschützt aufbewahren.
Wer lieber mit einer Waage arbeiten möchte:
- 50 Gramm Honig
- 29 Gramm Olivenöl
- 21 Gramm Bienenwachs
Tragen sie davon zweimal täglich eine kleine Menge an der betroffenen Stelle auf.
Manuka-Honig bei Hämorrhoiden besonders wirksam?
Möglicherweise bietet der vielgepriesene neuseeländische Manuka-Honig mit seiner besonderen Heilkraft weitere Vorteile. Bei vielen Erkrankungen der Haut und Schleimhäute gilt er geradezu als Wundermittel, das selbst chronische Wunden verheilen lässt und multiresistente Keime vertreibt5, und auch bei Hämorrhoiden hat er sich bereits zuvor bewährt.6 Hochwertigen Manuka-Honig kann man hier kaufen.