Frage von Sinja B.:
Auf meinem Balkon befindet sich ein Wespennest. Seit einigen Tagen kommt nun aber immer eine einzelne Biene (?), knapp doppelt so groß wie die Wespen, grell-gelb-gestreiftes „Fell“, rötlicher Panzer.
Handelt es sich hier tatsächlich um eine Biene? Sie sieht so ungewöhnlich „perfekt“ aus.
Diese „Biene“ hält sich bei ihren Besuchen stets in unmittelbarer Nähe des Eingangs vom Wespennest auf. Die Wespen scheinen sich kaum an ihrer Anwesenheit zu stören. Noch erstaunter war ich dann jedoch, als die Biene einfach so in das Wespennest spazierte und nach einigen Minuten unversehrt wieder hinauskam.
Können Sie mir sagen, was das für ein Verhalten ist und warum sich die Wespen nicht daran stören?
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Antwort von Dr. Harald Stephan:
Danke für das tolle Bild! Eine Biene ist dieser Brummer nicht, die hätte vier Flügel: Der seltene Gast auf Deinem Balkon ist eine Große Waldschwebfliege oder Hornissen-Schwebfliege. Volucella zonaria lebt vor allem im Mittelmeerraum und dringt je nach Wetter im Spätsommer weit in den Norden vor; dank Klimaerwärmung dürften wir sie häufiger zu Gesicht bekommen.
Ihren Namen hat die größte unserer heimischen Schwebfliegen zu Recht – mit stattlichen 18-22 Millimetern Länge und ihren gelb-schwarzen Streifen ist sie kaum von einer Hornisse zu unterscheiden. Entlarvend sind nur das Brummen, das Fehlen einer Wespentaille und ihre Fähigkeit, wie ein Kolibri auf der Stelle zu schweben. Sie sind harmlos, denn als Fliegen haben sie keinen Stachel und können nicht stechen. Noch nicht einmal beißen, denn die Mundwerkzeuge sind auf Nektar und Pollen spezialisiert. Die ausgewachsenen Tiere sind gute Bestäuber und lieben vor allem Doldenblütler, Zwergholunder und Sommerflieder.
Die Mimikry, die Verkleidung als Hornisse schreckt nicht nur Fressfeinde ab: Ein spezieller Duftstoff (Pheromon) macht sie für Hornissen, Hummeln und Wespen unsichtbar, sodass die sie unbehelligt ins Nest lassen. Das auf dem Bild ist ein Weibchen; bei den Männchen sind die beiden Facettenaugen noch größer und stoßen direkt aneinander. Dadurch können sie auf ihren Aussichtsposten die Mädels besser sehen und sofort begatten. Nach der kurzen und heftigen Kopulation legen die Beglückten bis zu 40 Eier direkt in das Wespennest.
Nach dem Schlüpfen fressen die bis zu zwei Zentimeter langen gelbweißen, mit Dreckkrümeln getarnten Larven als harmlose Kommensalen das, was sie im Abfallhaufen des Wespennestes finden – vor allem tote und sterbende Wespen und Wespenlarven. Als hauseigene Müllabfuhr schaden sie dem Volk nicht und sind sogar gut für die Hygiene. Sterben im Herbst die Arbeiterinnen, ist der Tisch besonders reichlich gedeckt. Ordentlich vollgefressen überwintern die Puppen im Erdreich, bevor Anfang Mai eine neue Generation Hornissen-Schwebfliegen schlüpft.
Dass man Honigbienen und Wespen besser nicht ärgert lernt jedes Kind. Aber wie sieht es mit den gemütlichen dicken Hummeln aus – haben sie einen Stachel und machen sie Gebrauch davon? Wann stechen sie zu, und was kann man gegen einen Hummelstich tun? Alle Fragen rund um Hummeln und ihre Verteidigung beantwortet Ihnen nachfolgend unser Bienenexperte Dr. Harald Stephan.
Inhaltsverzeichnis
Haben Hummeln einen Stachel?
Bei Hummeln haben nur die Königinnen und Arbeiterinnen einen Stechapparat, denn dieser diente ursprünglich der Eiablage. Aus dem Legestachel wurde eine ausfahrbare Waffe, die das Gift einer Drüse in den Gegner injizieren kann. Bei den männlichen Drohnen fehlt er.1
Wann stechen Hummeln?
Hummeln sind ausgesprochen friedfertig. Genau wie Honigbienen werden sie biestig, sobald jemand ihrem Nest gefährlich nahekommt. Besonders empfindlich reagieren sie auf intensive Gerüche wie Parfüm oder Schweiß. Ansonsten dient der Stachel der persönlichen Verteidigung, etwa wenn man versehentlich auf ein Tier tritt, es in der Kleidung einklemmt oder mit den Fingern packt.2
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Beißen Hummeln?
Allerdings – sie haben kräftige Mundwerkzeuge, mit denen sie bei Gefahr schmerzhaft zubeißen können. Nicht ohne Vorwarnung: Erst einmal versuchen sie mit einem kräftigen Brummen auf sich aufmerksam zu machen, drehen sich um und präsentieren unmissverständlich ihr Hinterteil mit dem ausgefahrenen Dolch. Ein Stich ist die letzte Verteidigungsmaßnahme.1
Wie schmerzhaft ist ein Hummelstich?
Verglichen mit der Verwandtschaft ist der Stich einer Hummel weniger schmerzhaft. Sie injiziert nur eine warnende Dosis Gift und versucht zu fliehen. Bei einer Biene hingegen wird der gesamte Stechapparat herausgerissen und pumpt den kompletten Inhalt der Giftblase in den Gegner.
Ist ein Hummelstich schlimmer als ein Bienen- oder Wespenstich
Auch wenn der Stich einer Hummel weniger schmerzt als der einer Wespe, Hornisse oder Biene: Angenehm sind die Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle nicht, zumal sie zu allem Überfluss tierisch brennen und jucken. Bloß nicht kratzen, denn Bakterien in der Wunde machen alles noch viel schlimmer.3
Was tun, wenn man von einer Hummel gestochen wurde?
Kühlen, kühlen, kühlen – mit Eiswürfeln, Kühlpad oder notfalls dem Sonntagsschnitzel aus der Gefriertruhe. Draußen unterwegs kann man ein Blatt vom allgegenwärtigen Spitzwegerich abreißen, zerreiben und auflegen. Zuhause trägt man ein Gel gegen Insektenstiche auf. Geradezu ein Wundermittel ist der elektronische Stichheiler (einen guten Stichheiler gibt es hier), der per Knopfdruck eine kleine Keramikplatte so weit erhitzt, dass sie auf den Stich aufgedrückt das Gift inaktiviert – ganz ohne Chemie.
Allergiker aufgepasst!
Manche Menschen reagieren allergisch auf einen Hummelstich. Schlimmstenfalls bleibt es nicht bei einer Hautreaktion, sondern es kommt zu Erbrechen, Atemnot bis hin zu Bewusstlosigkeit und anaphylaktischem Schock. Das ist zwar selten, aber immer ein medizinischer Notfall, bei dem man umgehend den Rettungsdienst verständigen muss.3,4
Hummelstich im Mund?
Auch bei einem Stich in Mund oder Rachen sollte man sofort den Notarzt rufen, denn anschwellende Schleimhäute können die Atmung beeinträchtigen – es droht Erstickungsgefahr!5
Was passiert nach dem Stechen mit der Hummel?
Durch das Stechen nehmen Hummeln im Gegensatz zur Kamikaze-Biene keinen Schaden. Zwar hat auch der Hummelstachel Widerhaken, aber mittlerweile weiß man, dass der Bienenstachel wegen des speziellen Muskelapparates steckenbleibt.6 Dementsprechend kann ein Hummelweibchen genau wie eine Wespe mehrfach zustechen.
Quellenverzeichnis
(1) Storch, V.; Welsch, U.; Remane, A. Kurzes Lehrbuch der Zoologie, 8., neu bearbeitete Auflage.; Springer Spektrum: Berlin, 2012.
(2) Westrich, P. Die Wildbienen Deutschlands, 2., aktualisierte Auflage.; Verlag Eugen Ulmer: Stuttgart, 2019.
(3) Schmidt, J. O. Clinical Consequences of Toxic Envenomations by Hymenoptera. Toxicon 2018, 150, 96–104. https://doi.org/10.1016/j.toxicon.2018.05.013.
(4) de Groot, H. Allergy to Bumblebees. Curr. Opin. Allergy Clin. Immunol. 2006, 6 (4), 294–297. https://doi.org/10.1097/01.all.0000235905.87676.09.
(5) Nittner-Marszalska, M.; Cichocka-Jarosz, E. Insect Sting Allergy in Adults: Key Messages for Clinicians. Pol. Arch. Med. Wewn. 2015, 125 (12), 929–937. https://doi.org/10.20452/pamw.3216.
(6) Kulike, B.; Strauss, B. Zur Struktur Und Funktion Des Hymenopterenstachels. Amts- Mitteilungsblatt Bundesanst. Für Mater. 1987, 16 (4), 519–550.
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Propolis wird eine desinfizierende und keimtötende Wirkung nachgesagt. Erfahre in diesem Artikel wie du schnell und einfach eine Propolis Salbe selber herstellen kannst.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Propolis?
Propolis ist das Kittharz, mit dem die Honigbienen sämtliche Ritzen und Unebenheiten in ihrer Behausung bedecken. Die klebrige, braungelbe Masse gewinnen sie aus gesammeltem Baumharz, das sie mit Bienenwachs und Pollenbalsam vermischen und an Ort und Stelle verteilen. Selbst die Bällchen der Pollenvorräte werden mit einer dünnen Schicht haltbar gemacht.1
Eigenschaften von Propolis
Propolis wirkt desinfizierend und tötet Bakterien, Pilze und Viren zuverlässig ab.2 Indem sie alles mit dem Kittharz überziehen verhindern die Bienen Schimmelbildung und Ausbreitung von Krankheiten in ihrer feuchten Behausung. Sie unterdrücken damit sogar die Verwesung von in den Stock eingedrungenen Mäusen. In ähnlicher Weise verwendeten die alten Ägypter Propolis zur Mumifizierung.3
Warum mit Propolis Creme machen
Die desinfizierende und keimtötende Wirkung von Propolis macht sich die Medizin bei der Wundheilung und Behandlung von Hautkrankheiten zunutze.4 Auch in der Kosmetik gibt es zahlreiche Pflegeprodukte, die Gesundes aus dem Bienenstock in Form von Honig, Bienenwachs, Gelée Royale und Propolis enthalten. Oft finden sich bei näherem Hinsehen nur Spuren der versprochenen Zutaten. Mit einer selbstgemachten Propolis-Creme ist man daher auf der sicheren Seite.
Propolis in Dermatologie und Hautpflege
Eine Reihe von klinischen Studien bestätigt die heilsamen Effekte von Propolis in der Dermatologie. Es wirkt
antimikrobiell,
antientzündlich,
schützt vor UV-Strahlung,
lindert Schmerzen und
verhindert Narbenbildung.
Diese Eigenschaften macht man sich bei Verbrennungen, chronischen Wunden und Akne zunutze. Bei der Hautpflege glättet es darüber hinaus Falten und wirkt dem Alterungsprozess der Haut entgegen.1,4,5
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Anleitung: Propolis Salbe selber herstellen
Folgende Zutaten werden für die Propolis Salbe benötigt:
Außerdem benötigt ihr ein Gefäß um in einem Wasserbad die Zutaten zum schmelzen zu bringen. Füllt hierzu einfach einen größeren Topf mit Wasser und stellt einen kleineren Topf mit den Zutaten in das Wasser. Wasser erwärmen und schon beginnt der Schmelzvorgang. Ihr könnt auch ein Schokoladenschmelzgerät verwenden. Zum Aufbewahren der Propolis Salbe benötigt ihr noch einen Tiegel oder ein Einwegglas.
Schritt 1:
Bringt die Bienenwachspastillen zum schmelzen. Ihr könnt selbstverständlich auch Bienenwachsreste verwenden.
Schritt 2:
Nun das Olivenöl hinzufügen. Ihr könnt beispielsweise statt dem Olivenöl auch Sheabutter und Jojobaöl verwenden.
Schritt 3:
Wartet bis das Bienenwachs geschmolzen ist. Anschließend die Flüssigkeit von der Hitze nehmen und nach belieben Propolis Tropfen hinzufügen. Die Menge an Propolis könnt ihr nach euren eigenen Bedürfnissen dosieren. 20 – 80 Tropfen scheinen für die meisten Anwender ideal zu sein. Die Flüssigkeit einige Male umrühren.
Schritt 4:
Als letztes die Propolis Salbe in einen Tiegel abfüllen und einige Minuten aushärten lassen.
Schritt 5:
Fertig ist eure selbst hergestellte Propolis Salbe. Die Konsistenz der Salbe könnt ihr übrigens beliebig anpassen in dem ihr das Öl Bienenwachs Verhältnis ändert. Durch einen höheren Anteil Bienenwachs wird die Salbe dickflüssiger. Verwendet ihr mehr Öl, sollte die Salbe dünnflüssiger werden. Bereits fertige Propolis Salbe könnt ihr auch einfach online kaufen.
Allergiker aufgepasst!
Propolis ist ein Naturprodukt, das allergische Reaktionen hervorrufen kann. Menschen mit Allergieneigung oder Heuschnupfen sollten daher darauf verzichten oder die Propolis-Salbe erst einmal vorsichtig ausprobieren.
Quellenverzeichnis
(1) Pasupuleti, V. R.; Sammugam, L.; Ramesh, N.; Gan, S. H. Honey, Propolis, and Royal Jelly: A Comprehensive Review of Their Biological Actions and Health Benefits. Oxid. Med. Cell. Longev. 2017, 2017, 1259510. https://doi.org/10.1155/2017/1259510.
(2) de Freitas, M. C. D.; de Miranda, M. B.; de Oliveira, D. T.; Vieira-Filho, S. A.; Caligiorne, R. B.; de Figueiredo, S. M. Biological Activities of Red Propolis: A Review. Recent Pat. Endocr. Metab. Immune Drug Discov. 2017, 11 (1), 3–12. https://doi.org/10.2174/1872214812666180223120316.
(3) Przybyłek, I.; Karpiński, T. M. Antibacterial Properties of Propolis. Mol. Basel Switz. 2019, 24 (11). https://doi.org/10.3390/molecules24112047.
(4) Sforcin, J. M. Biological Properties and Therapeutic Applications of Propolis. Phytother. Res. PTR 2016, 30 (6), 894–905. https://doi.org/10.1002/ptr.5605.
(5) Kurek-Górecka, A.; Górecki, M.; Rzepecka-Stojko, A.; Balwierz, R.; Stojko, J. Bee Products in Dermatology and Skin Care. Molecules 2020, 25 (3), 556. https://doi.org/10.3390/molecules25030556.
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Honigbonbons sind eine wohlschmeckende Leckerei und vor allem bei Erkältungskrankheiten sehr beliebt. Sie lassen sich sogar recht einfach selbst herstellen. Aber sind sie wirklich so gesund wie man gemeinhin denkt? Schauen wir, was ein Biologe dazu sagt…
Inhaltsverzeichnis
Wie helfen Honigbonbons bei Erkältung?
In der kalten Jahreszeit haben viele ein paar Hustenbonbons in der Tasche – oft in Form von Honigbonbons und am besten mit Salbei oder anderen aromatischen Ölen. Kündigt ein leichtes Kratzen im Hals eine Erkältung an, sorgt das Lutschen eines süßen Honigdrops für schnelle Linderung. Es muss ja nicht gleich Corona sein.
Dieser unstrittige Effekt hat mehr mit erhöhtem Speichelfluss zu tun als mit dem Honig. Die Süße signalisiert Nahrung, was die Speicheldrüsen in freudiger Erwartung mit verstärkter Aktivität quittieren. Mehr Feuchtigkeit empfindet der trockene, gereizte Hals als wohltuend (hochwertige Honigbonbons (mit Propolis – Himbeere oder Eukalytus) gibt es hier).
Honigbonbons, Honig und Kalorien
Bonbons essen heißt an einem kompakten Stück Kalorien herumlutschen: Zucker pur, angereichert mit aromatischem Karamell und anderen Geschmacksstoffen. Gut gegen trockenen Rachen, vor allem wenn etherisches Pfefferminzöl oder Salbei die Bronchien beruhigen.
Was macht aber der Honig im Honigbonbon? Natürlich bringt er vor allem leckeren Geschmack. Allerdings sollte man darauf achten, dass tatsächlich Honig drin ist und nicht nur billiges Honigaroma. Bei zuckerfreien Honigbonbons ist Skepsis angebracht: Honig besteht zu über achtzig Prozent aus Fruktose und Glukose. Entweder sind sie nicht wirklich zuckerfrei, oder sie enthalten nicht wirklich nennenswerte Mengen des Bienengoldes. Ansonsten kann man ohne zusätzlichen Zucker einen Haufen Kalorien sparen.
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Hausmittel gegen Husten – Honig statt Bonbons
Honig, insbesondere Manuka-Honig, Thymianhonig, Eukalyptushonig oder Lindenhonig, gelten als altes Hausmittel gegen Erkältungen. Studien zeigen, dass an ihrer bakteriziden und viruziden Wirkung tatsächlich etwas dran ist.1, 2 Allerdings ist in einem Honigbonbon recht wenig davon enthalten. Will man mit der natürlichen Heilkraft des Honigs etwas gegen das Rumoren im Hals unternehmen, sollte man einfach mehrmals täglich eine kleine Menge Manuka-Honig im Mund zergehen lassen. Oder man verwendet Omas Hustensirup aus Honig und Zwiebel. Auch Wabenhonig kauen gilt als gutes Mittel gegen Erkältungen.
Honigbonbons selber machen
Für unterwegs sind die Zuckerbömbchen einfacher zu handhaben und unbestreitbar lecker. Wer Honigbonbons selber machen will, findet im Internet viele Rezepte auf Grundlage von Haushaltszucker oder von reinem Honig. Letzteres sollte man aber besser vermeiden: Honig über 40°C zu erhitzen ist keine gute Idee, da dadurch die darin enthaltenen Enzyme und Vitamine kaputtgehen und zudem gesundheitsschädliches Hydroxymethylfurfural (HMF) entsteht. Zum Karamellisieren benötigt die Fruktose 110°C, die Glukose 160°C – beides ist deutlich zu viel.3
Will man Honigbonbons selber herstellen, sollte man den Karamell mit Haushaltszucker kochen und den Honig erst unterrühren, wenn die Masse beim Abkühlen fest zu werden beginnt. Dazu erhitzt man Weißzucker in einem Topf ohne Wasser langsam und unter ständigem Umrühren, bis die Farbe zu einem hellen Braun wechselt. Nicht zu lange, sonst verbrennt der Zucker zu schwarzem Zuckercouleur. Wird die Masse beim Kaltrühren allmählich zäh, gibt man die gewünschte Menge Honig hinzu und mischt ihn gründlich unter. Dann verteilt man sie auf Backpapier zum Auskühlen. Von der Platte lassen sich kleine Stücke abbrechen und wie ein Bonbon verwenden. Omas Rezept.
Für „richtige“ Honigbonbons gießt man die Masse auf eine mit erwärmtem Bienenwachs bestrichene Unterlage und knetet sie mit einer Palette (so heißt ein Spachtel in der Küche, hat nichts mit Malen zu tun) gründlich durch. Wird die Masse formbar, rollt man sie zu einer dünnen Wurst und schneidet diese in mundgerechte Stücke. Aneinanderkleben lässt sich verhindern, indem man sie sie kurz in geschmolzenes Bienenwachs taucht oder in einer Schüssel Puderzucker wendet. In einem gut verschlossenen Glas sind die Honigbonbons lange haltbar und nicht nur bei einem grippalen Infekt zu gebrauchen, sondern auch ein schönes Geschenk.
Quellenverzeichnis
1. Oduwole O, Udoh EE, Oyo-Ita A, Meremikwu MM. Honey for acute cough in children. Cochrane Database Syst Rev. 2018 Apr 10;4(4):CD007094. doi: 10.1002/14651858.CD007094.pub5. PMID: 29633783 Review.
2. Cohen HA, Rozen J, Kristal H, Laks Y, Berkovitch M, Uziel Y, Kozer E, Pomeranz A, Efrat H. Effect of honey on nocturnal cough and sleep quality: a double-blind, randomized, placebo-controlled study. Pediatrics. 2012 Sep;130(3):465-71. doi: 10.1542/peds.2011-3075. Epub 2012 Aug 6. PMID: 22869830
3. Shapla UM, Solayman M, Alam N, Khalil MI, Gan SH. 5-Hydroxymethylfurfural (HMF) levels in honey and other food products: effects on bees and human health. Chem Cent J. 2018 Apr 4;12(1):35. doi: 10.1186/s13065-018-0408-3. PMID: 29619623 Free PMC article. Review.
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Neuseeländischer Honig ist beliebt und teuer. Abgesehen von Eukalyptushonig handelt es sich dabei fast immer um den seltenen Manuka-Honig, der mit seiner medizinischen Wirkung bei Wundheilung und Infektionen als Wundermittel gilt. Erfahre in diesem Artikel alles Wissenswerte über Honig aus Neuseeland von einem Biologen.
Inhaltsverzeichnis
Woher kommt der neuseeländische Honig?
Manuka-Honig hat seinen Namen vom Manuka-Strauch (Leptospermum scoparium). Er wird auch als Südseemyrthe oder Neuseeländischer Teebaum bezeichnet. Ursprünglich im Südosten Australiens beheimatet ist er nach Neuseeland eingewandert. Die Sträucher werden bis zu zehn Meter hoch und sind äußerst genügsam. Den europäischen Siedlern war das Unkraut ein Dorn im Auge, denn nach den Rodungen zur Landgewinnung kam es schnell wieder hoch und wurden von Schafen und Ziegen nicht abgefressen. Daher ist der Manuka-Strauch heute in Neuseeland weit verbreitet.
Der Neuseeländische Teebaum in der Heilkunde der Maori
Die einheimischen Maori verwenden den Kahikatoa in ihrer traditionellen Heilkunde auf vielfältige Weise: Als Tee zubereitet helfen die Blätter gegen Fieber und Schmerzen, seine Samen gegen Durchfall und Darminfektionen, die Rinde in Wasser gekocht gegen Erkältungen oder als Pulver gegen Juckreiz. Diese medizinischen Anwendungen beschrieb der Entdecker James Cook, der Neuseeland auf seiner ersten Südseereise im Jahre 1769 erreichte. Die Verwendung von Honig war den Maori bis zur Ankunft der Europäer unbekannt.
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Honig aus Neuseeland
In Neuseeland gibt es 28 Arten von Wildbienen, von denen 27 endemisch nur hier vorkommen. Erst europäische und asiatische Siedler brachten Honigbienen ins Land. Die weite Verbreitung des Manuka-Strauches sorgt dafür, dass diese auch den monofloralen Sortenhonig herstellen können, der mit seiner medizinischen Wirkung berühmt wurde. Er ist weltweit so beliebt, dass andere Honige aus Neuseeland im Export kaum eine Rolle spielen. Lediglich neuseeländischen Eukalyptushonig findet man bei uns öfters im Supermarktregal.
Medizinische Wirkung von Honig aus Neuseeland
Manuka-Honig wirkt antibakteriell, gegen Pilze und Viren, beugt Entzündungen vor und gilt als Wundermittel zur Wundheilung. Hierfür verantwortlich ist eine Substanz, die nur in dieser seltenen Honigsorte vorkommt: Methylglyoxal (MGO), ein Nebenprodukt der Glykolyse, das im Nektar der Blüten des Manuka-Strauches in großen Mengen vorhanden ist und so in den Manuka-Honig gelangt. Die Konzentration steht bei echtem neuseeländischem Honig als MGO-Gehalt oder als Unique Manuka Factor (UMF) auf dem Etikett. Je mehr, desto höher der Preis. Manuka-Honig gilt nach Honig aus Baschkortostan und türkischem Anzerhonig als teuerste Honigsorte der Welt. Hochwertigen Manuka-Honig gibt es hier zu kaufen.
Quellenverzeichnis
Ngaro huruhuru – native bees. https://www.fortheloveofbees.co.nz/native-bees.
Mathew C, Tesfaye W, Rasmussen P, Peterson GM, Bartholomaeus A, Sharma M, Thomas J. Mānuka Oil-A Review of Antimicrobial and Other Medicinal Properties. Pharmaceuticals (Basel). 2020 Oct 26;13(11):E343. https://doi.org/10.3390/ph13110343. PMID: 33114724 Review.
Adams, C. J.; Boult, C. H.; Deadman, B. J.; Farr, J. M.; Grainger, M. N. C.; Manley-Harris, M.; Snow, M. J. Isolation by HPLC and Characterisation of the Bioactive Fraction of New Zealand Manuka (Leptospermum Scoparium) Honey. Carbohydr. Res. 2008, 343 (4), 651–659. https://doi.org/10.1016/j.carres.2007.12.011.
Carter, D. A.; Blair, S. E.; Cokcetin, N. N.; Bouzo, D.; Brooks, P.; Schothauer, R.; Harry, E. J. Therapeutic Manuka Honey: No Longer So Alternative. Front. Microbiol. 2016, 7, 569. https://doi.org/10.3389/fmicb.2016.00569.
Alvarez-Suarez, J. M.; Gasparrini, M.; Forbes-Hernández, T. Y.; Mazzoni, L.; Giampieri, F. The Composition and Biological Activity of Honey: A Focus on Manuka Honey. Foods Basel Switz. 2014, 3 (3), 420–432. https://doi.org/10.3390/foods3030420.
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Honig wird häufig eine heilende Wirkung bei Magenschleimhautentzündungen zugeschrieben. Studien zeigen, dass dies berechtigt ist: Seine antibakterielle Wirkung kann gegen Bakterien eingesetzt werden, die in den meisten Fällen eine Gastritis verursachen und Entzündungen fördern. Ein promovierter Gesundheitswissenschaftler erklärt die Zusammenhänge.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Magenschleimhautentzündung?
Gastritis ist eine Entzündung der Magenschleimhaut. Diese Schleimschicht ist essenziell, da sie den Magen vor der äußerst aggressiven Magensäure schützt. Mit einem pH-Wert unter eins ähnelt sie Batteriesäure. Wird diese Schleimschicht / Barriere beschädigt, dringt die Entzündung tiefer ins Gewebe ein und schädigt die Magenwand. Auch der angrenzende Zwölffingerdarm, der den sauren Nahrungsbrei aufnimmt, kann von Entzündungen und Geschwüren betroffen sein.
Bösewicht Bakterium Helicobacter pylori
Helicobacter pylori ist ein schraubenförmiges Bakterium, das erst 1989 als Ursache für Magengeschwüre identifiziert wurde. Dies überraschte, da es nur in neutralem bis leicht alkalischem Milieu überlebt – ein scheinbarer Widerspruch zum sauren Magenumfeld.
Mittlerweile kennt man seinen Überlebensmechanismus: Mit dem Enzym Urease spaltet Helicobacter den reichlich vorhandenen Harnstoff in Ammoniak und Kohlendioxid. Ammoniak neutralisiert die Magensäure, wodurch sich das Bakterium eine überlebensfreundliche Umgebung schafft.1
Von Gastritis zu Magengeschwüren und Magenkrebs
Das Problem dabei: Ammoniak wirkt als Zellgift und schädigt die Epithelzellen. Die Schleimproduktion verringert sich, die schützende Schicht wird dünner, und die Magensäure kann die Magenwand angreifen. Im schlimmsten Fall entsteht ein Magengeschwür (Ulcus), und das Risiko für Magenkrebs steigt.1
Eine Ansteckung mit Helicobacter ist weit verbreitet: Sie betrifft etwa 50 % der Weltbevölkerung und gehört damit zu den häufigsten bakteriellen Infektionen. Helicobacter pylori ist für 99 % der Zwölffingerdarmgeschwüre und 75 % der Magengeschwüre verantwortlich.2
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verringert entzündungsvermittelnde Botenstoffe6 und
lässt die Entzündung abklingen.7,8
Insbesondere Manuka-Honig, aber auch andere Honigsorten haben sich bewährt. Diese Ergebnisse sind in Ländern der sogenannten Dritten Welt von Bedeutung, da hier Infektionen mit Helicobacter pylori häufig vorkommen und Honig im Vergleich zu teuren Antibiotika leichter verfügbar ist.4
Für Menschen mit empfindlichem Magen sind Honigsorten zu empfehlen, die einen niedrigen Anteil an freien Säuren aufweisen. Besonders bekömmlich sind Akazien-, Alpenrosen-, Rosmarin-, Löwenzahn- und Rapshonig. Raps- und Phaceliahonig zeichnen sich zudem durch ihren hohen Prolin-Gehalt aus. Dieses Eiweiß bindet überschüssige Magensäure und unterstützt die Regeneration der Magenschleimhaut.9
Burucoa C, Axon A. Epidemiology of Helicobacter pylori infection. Helicobacter. 2017 Sep;22 Suppl 1. doi: 10.1111/hel.12403. PMID: 28891138 Review.
Boyanova L, Ilieva J, Gergova G, Vladimirov B, Nikolov R, Mitov I. Honey and green/black tea consumption may reduce the risk of Helicobacter pylori infection. Diagn Microbiol Infect Dis. 2015 May;82(1):85-6. doi: 10.1016/j.diagmicrobio.2015.03.001. Epub 2015 Mar 6. PMID: 25779680.
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Matongo F, Nwodo UU. In vitro assessment of Helicobacter pylori ureases inhibition by honey fractions. Arch Med Res. 2014 Oct;45(7):540-6. doi: 10.1016/j.arcmed.2014.09.001. Epub 2014 Sep 18. PMID: 25240315.
Abdel-Latif MM, Abouzied MM. Molecular Mechanisms of Natural Honey Against H. pylori Infection Via Suppression of NF-kappaB and AP-1 Activation in Gastric Epithelial Cells. Arch Med Res. 2016 Jul;47(5):340-348. doi: 10.1016/j.arcmed.2016.09.002. PMID: 27751367.
Mohtashami R, Huseini HF, Heydari M, Amini M, Sadeqhi Z, Ghaznavi H, Mehrzadi S. Efficacy and safety of honey based formulation of Nigella sativa seed oil in functional dyspepsia: A double blind randomized controlled clinical trial. J Ethnopharmacol. 2015 Dec 4;175:147-52. doi: 10.1016/j.jep.2015.09.022. Epub 2015 Sep 18. PMID: 26386381.
Namias N. Honey in the management of infections. Surg Infect (Larchmt). 2003 Summer;4(2):219-26. doi: 10.1089/109629603766957022. PMID: 12906723.
Frank, Renate. Honig: Köstlich, gesund und vielseitig. Mit 180 Rezepten für alle Lebenslagen. 3. erweiterte Auflage, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart, 2019, ISBN 978-3-8186-0818-7.
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Eukalyptushonig ist im Supermarktregal eher selten. Dabei ist der im Land der Koalabären heimische Sortenhonig ausgesprochen wohlschmeckend und ein probates Hausmittel gegen Erkältungskrankheiten. Erfahre in diesem Artikel alles Wissenswerte über Eukalyptushonig von einem promovierten Biologen.
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Eukalyptushonig – Das Wichtigste auf einen Blick!
Eukalyptushonig ist ein seltener Sortenhonig, den Bienen aus Nektar und Honigtau von Eukalyptusbäumen herstellen.
Außer aus Australien kommt er oft aus Brasilien, Uruguay oder Spanien.
Er schmeckt würzig, hat eine cremige Konsistenz und kristallisiert wegen seinem hohen Fruktoseanteil schnell aus.
Die Farbe von Eukalyptushonig reicht von hellgelb bis tiefrot.
Seine Wirkung als Hausmittel ist vor allem auf den Gehalt an Eukalyptusöl zurückzuführen, das sich bei Erkältungen und Harnwegsinfekten als hilfreich erweist.
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Was ist Eukalyptushonig?
Eukalyptushonig ist ein monofloraler oder Sortenhonig – Bienen bedienen sich für seine Herstellung an einer einzigen Pflanzenart. Die immergrünen Eukalyptusbäume kennen wir von Eukalyptusbonbons und als Alleinfutter der niedlichen Koalabären. Aber keine Bange beim Eukalyptushonig kaufen (hochwertiger Eukalyptushonig kann hier bestellt werden), Geruch und Geschmack sind charakteristisch, aber längst nicht ganz so penetrant wie in Lutschpastillen und anderen Hustenmitteln. Das liegt daran, dass die Blüten wesentlich weniger ätherisches Öl enthalten als die Blätter. Als süße Grundlage verwenden die Bienen neben dem Nektar auch Honigtau. Der Baumsaft tritt an Knospen und Verletzungen zutage oder wenn sich saugende Insekten daran gütlich tun.
Wo kommt Eukalyptushonig her?
Die rund 700 Eukalyptusarten gehören zu den Myrthengewächsen – genau wie die Südseemyrthe, die den berühmten Manuka-Honig liefert – und sind in Australien und Indonesien beheimatet. Der Britische Commonwealth hat sie über die ganze Welt verteilt. Dementsprechend kommt Eukalyptushonig außer aus den Stammlanden Australien, Neuseeland und Tasmanien oft aus Südafrika, Brasilien und Uruguay. In Europa ernten spanische, italienische und portugiesische Imker kleinere Mengen, vor allem von Eucalyptus camaldulensis.
Apropos Neuseeland: Lederbaumhonig vom Tasmanischen Lederbaum ist kein Eukalyptushonig – Leatherwood gehören zu den Scheinulmen und liefern einen ähnlich seltenen und hocharomatischen Honig.
Aussehen, Geruch und Geschmack von Eukalyptushonig
Die Farbe von Eukalyptushonig schwankt zwischen hellem Bernstein und tiefem Rot – je höher der Anteil an Honigtau, desto dunkler wird er. In ähnlicher Weise bestimmen Standort und Jahreszeit seinen Geschmack und Geruch. Viel Nektar macht ihn feinwürziger und heller, Honigtau intensiver und karamellartig, oft sogar säuerlich oder leicht salzig.
Eukalyptushonig kristallisiert mit seinem hohen Fruktoseanteil relativ schnell. Dabei wechselt die Farbe ins bräunliche bis graue. Bis dahin bleibt er cremig. Sein an Kampfer erinnernder Geruch ist auf Eukalyptusöl zurückzuführen, dessen Hauptbestandteil Eukalyptol (Cineol) ist. Hinzu kommen weitere Terpene wie Pinen, Limonen, Camphen und Fenchon, die Schadinsekten, Milben, Bakterien und Pilze von den Bäumen fernhalten.
Heilwirkung von Eukalyptushonig: Hausmittel und mehr
Die antibakterielle, antifungale und antivitale Wirkung des Eukalyptusöls machen sich zahlreiche Erkältungsmedikamente zunutze. In ähnlicher Weise hilft Eukalyptushonig gegen die Beschwerden grippaler Infekte, zumal Honig ohnehin dank Wasserstoffperoxid und hohem Zuckeranteil antiseptisch wirkt – neuseeländischer Manuka-Honig zudem mit Methylglyoxal (MGO).
Das alte Hausmittel Honig mit Zwiebel funktioniert mit Eukalyptushonig, Fenchelhonig oder Thymianhonig am besten. Ein Löffel davon beruhigt die Entzündungen im Rachen und tötet Bakterien und Viren. Das flüchtige Eukalyptusöl dringt bis in die Bronchien vor und löst den festsitzenden Schleim.
Das ätherische Öl schafft es in kleinen Mengen bis in den Urin – dort kann es Harnwegsinfektionen bekämpfen.
Klinisch relevant sind neuere Befunde, denen zufolge das im Eukalyptushonig enthaltene Tricetin Krebszellen abtötet. Bisher gibt es dazu allerdings nur präklinische Untersuchungen an Zellen von Brustkrebs und Lungenkrebs. Daher sind diese Erkenntnisse gegenwärtig noch mit Vorsicht zu genießen. Leckeren Eukalyptushonig können Sie hier bestellen.
Quellenverzeichnis
1. Bobis O, Moise AR, Ballesteros I, Reyes ES, Durán SS, Sánchez-Sánchez J, Cruz-Quintana S, Giampieri F, Battino M, Alvarez-Suarez JM. Eucalyptus honey: Quality parameters, chemical composition and health-promoting properties. Food Chem. 2020 Apr 28;325:126870. doi: 10.1016/j.foodchem.2020.126870. Online ahead of print. PMID: 32387927. Review.
2. Cohen HA, Rozen J, Kristal H, Laks Y, Berkovitch M, Uziel Y, Kozer E, Pomeranz A, Efrat H. Effect of honey on nocturnal cough and sleep quality: a double-blind, randomized, placebo-controlled study. Pediatrics. 2012 Sep;130(3):465-71. doi: 10.1542/peds.2011-3075. Epub 2012 Aug 6. PMID: 22869830. Clinical Trial.
3. Hung JY, Chang WA, Tsai YM, Hsu YL, Chiang HH, Chou SH, Huang MS, Kuo PL. Tricetin, a dietary flavonoid, suppresses benzo(a)pyrene induced human non small cell lung cancer bone metastasis. Int J Oncol. 2015 May;46(5):1985-93. doi: 10.3892/ijo.2015.2915. Epub 2015 Mar 4. PMID: 25738754.
4. Hsu YL, Uen YH, Chen Y, Liang HL, Kuo PL. Tricetin, a dietary flavonoid, inhibits proliferation of human breast adenocarcinoma mcf-7 cells by blocking cell cycle progression and inducing apoptosis. J Agric Food Chem. 2009 Sep 23;57(18):8688-95. doi: 10.1021/jf901053x. PMID: 19705844
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Mark Marathon – Eucalyptus gamophylla – de.wikipedia.org
Sengende Hitze über Deutschland. Wie mag es erst den Insekten ergehen, wenn wir uns zu Tode schwitzen, der Rasen gelb wird und die Bäume ihre Blätter abwerfen? Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit einfachen Mitteln Bienen etwas zum Trinken anbieten können.
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Wofür Bienen Wasser brauchen
Eigenbedarf: Bienen benötigen Wasser für ihren Stoffwechsel. Der funktioniert nur, wenn die beteiligten Substanzen gelöst sind. Viel von der Flüssigkeit geht über Ausscheidungen und Atmung verloren.
Klimaanlage: Bevor die Waben aus Bienenwachs dahinschmelzen und die Larven an Hitzschlag sterben, müssen die Bienen kühlendes Wasser herbeischaffen. Flügelschlagen beschleunigt den Verdunstungsvorgang.
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Nestbau: Auch Wildbienen benötigen das kostbare Nass – insbesondere terrestrisch lebende Arten, denn nur Wasser macht Sand und Lehm formbar.
Nahrung: Der Futtersaft der Ammenbienen ist ein Drüsensekret und besteht zum größten Teil aus Wasser. Gelée Royale benötigen sie für die Aufzucht der Brut und vor allem zum Füttern der Königin.
Wann wird Wasser für Bienen knapp?
Normalerweise decken unsere Honiglieferanten ihren Flüssigkeitsbedarf vor allem mit Nektar. Bei trockener Hitze fahren Blütenpflanzen die Nektarproduktion herunter und sparen Wasser für die Photosynthese. Ähnliches gilt für den Pflanzensaft, den Bienen als Honigtau sammeln. Trocknen Wasserstellen wie Regenpfützen aus, wird Wassermangel schnell akut.
Wie transportieren Bienen Wasser?
Bienen transportieren Flüssigkeiten in ihrer Honigblase, in die etwa 50 Mikroliter hineinpassen Bei extremer Hitze suchen die Sammelbienen nur noch Wasser und verzichten auf die Honigproduktion.
Was man bei einer Bienentränke beachten muss
Wasser holen ist riskant: Plumpst eine Biene hinein und kann nicht herausklettern, ertrinkt sie unweigerlich. Daher ist ein gefahrloser Zugang wichtig.
Die einfachsten Bienentränken bestehen aus Schalen oder Untersetzern mit Leitungs- oder Regenwasser und rettenden Inseln. Dazu legt man Kiesel, Holzstückchen, Halme und/oder Moos hinein und gibt so viel Wasser hinein, dass ein Teil der Fläche aus der Wasseroberfläche herausragt. Der Lust am Dekorieren sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Stellen Sie Ihre kleine Oase an einem schattigen, windgeschützten Ort auf und sorgen Sie regelmäßig für nassen Nachschub: Im Garten, auf Balkon oder Terrasse – am besten gleich in der Nähe von geeigneten Futterquellen wie Zauberglöckchen oder Tagetes. Damit helfen Sie nicht nur Bienen, sondern auch anderen Insekten.
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Ein Wildbienen-Hotel ist nicht nur für Kinder, sondern auch für naturinteressierte Erwachsene ebenso spannend wie lehrreich. Im Garten oder auf der Terrasse bietet es die Möglichkeit, Insekten zu beobachten, die man gemeinhin selten zu Gesicht bekommt, die aber mindestens ebenso wichtig für die Bestäubung der meisten Obst- und Gemüsesorten sind wie die bekanntere Honigbiene. Will man die unermüdlichen Tiere bei ihrer Arbeit beobachten, kann man dafür auf gekaufte Produkte oder Marke Eigenbau zurückgreifen. Dabei gibt es einiges zu beachten, damit sich die Hotelgäste wohlfühlen und gerne wiederkommen. Erfahre in diesem Artikel alles Wissenswerte über Wildbienen-Hotels von unserem Biologen Dr. Harald Stephan.
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Die Wildbiene, das unbekannte Wesen
Unsere einheimischen Wildbienen sind faszinierende Geschöpfe – sie schwirren allenthalben auf Feld und Flur herum, aber kaum jemand nimmt sie als solche wahr. Was nicht durch besondere Größe oder Färbung auffällt, verwechselt man zumeist mit Honigbienen oder kleinen Hummeln. Dabei sind die solitär lebenden Bienen ebenso interessant wie ihre vom Menschen betreute Verwandtschaft – und spielen in der Natur eine nicht minder wichtige Rolle.
Warum Wildbienen so wichtig sind
Wildbienen stehen seit jeher im Schatten unserer fleißigen Honiglieferanten. Heute weiß man, dass Honigbienen die Bestäubung der meisten Obst- und Gemüsesorten nicht im Alleingang schaffen: Studien zufolge wird die Bestäubungsleistung erst perfekt, wenn wilde und domestizierte Arten eng zusammenarbeiten.
Das Zitat „Erst stirbt die Biene, dann stirbt der Mensch“ wurde Einstein in den Mund geschoben, trifft aber die Sache recht gut. Eine bienengerechte Umwelt garantiert nicht nur das Überleben vieler anderer Tier- und Pflanzenarten, sondern auch unser eigenes. Daher sollten wir uns für Natur und Bienenschutz einsetzen – jeder persönliche Beitrag, und sei er noch so klein, zählt.
Wie viele Wildbienenarten gibt es in Deutschland?
Von der Westlichen Honigbiene kommen in Europa lediglich 25 Unterarten vor, wobei uns fast immer die Dunkle Europäische Biene Apis mellifera mellifera begegnet. Im Vergleich dazu sind die Wildbienen äußerst vielfältig – allein in Deutschland kommen um die 560 Arten vor. Nach § 39 Abs. 1 Bundesnaturschutzgesetz sind sie alle geschützt. Leider ist das bitter nötig, denn die meisten gelten als gefährdet: Auf der Roten Liste stehen davon je nach Bundesland 30 bis 70 Prozent.
Von Einzelgängern, Hausbesetzern und Kuckuckskindern
Rund 95 Prozent der in Deutschland vorkommenden Wildbienen sind alleinerziehende Mütter, etwa fünf Prozent bilden ähnlich wie die Honigbiene ein Kollektiv. Allerdings nicht zu Zehntausenden, sondern mit nur wenigen Exemplaren, deren Vertreter jedem von uns schon mal begegnet sind: Hummeln.
Bei den solitären Wildbienen unterscheidet man Arten, die vorhandene Hohlräume nutzen und solche, die sich ihre Gänge selber graben. Rund 75 Prozent erledigen das im Erdboden an Stellen mit geringer Vegetation. Trockenrasen, sandig-lehmige Untergründe bis hin zu Mauerfugen oder Ritzen zwischen Pflastersteinen kommen dafür infrage. Andere nutzen Fraßgänge von Bockkäfern in Totholz oder Spechthöhlen, in denen man mit etwas Glück auch verwilderten Honigbienen begegnet. Das waren einst ihre natürlichen Habitate, bevor sie der Mensch in Fertighäuser verfrachtete.
Ein Spezialfall sind Kuckucksbienen. Davon gibt es in Deutschland 135 Arten – rund ein Viertel aller Wildbienen. Sie schieben ihre Eier den mit Nestbau beschäftigten Wirtsbienen unter und lassen sie einmauern. Sobald die Larve schlüpft, tötet sie die Konkurrenz und bedient sich an deren Büffet.
Wie sinnvoll ist ein Wildbienen-Hotel als Nisthilfe?
Gegen das Bienensterben
Das Bienensterben ist immer wieder eine Schlagzeile wert. Betroffen sind weniger Honigbienen, sondern vor allem Wildbienen. Unsere fleißigen Honigsammlerinnen werden vom Imker beschützt, der stets ein Auge auf Gesundheit und Nahrungsangebot seiner Völker hat. Dagegen sind wilde Bienen auf sich selbst angewiesen und leiden wesentlich stärker unter den Folgen von Umweltverschmutzung, Pestiziden und verbauten Grünflächen.
Viele davon sind Nahrungsspezialisten, die auf Pollen und Nektar einer einzigen Pflanze oder einer Handvoll Arten angewiesen sind. Anders als die wenig wählerischen Honigbienen, die je nach Angebot Rapshonig, Wald- oder Thymianhonig fabrizieren. Monokulturen, eintönige Agrarlandschaften und Rückgang der Artenvielfalt lassen die meisten Wildbienenarten hungrig ausgehen.
Mangelt es in der ländlichen Umgebung an Abwechslung, ziehen sich Wildbienen in die Städte zurück. Überraschenderweise hat man schon bis zu neunzig Prozent der in einer Region vorkommenden Arten im urbanen Umfeld angetroffen. Wer diese Rückzugsgebiete mit einem reichhaltigen Nahrungsangebot und guten Nistmöglichkeiten unterstützt, leistet damit einen Beitrag. Jedes Wildbienen-Hotel und jeder Topf mit geeigneten Futterpflanzen hilft, die Artenvielfalt zu erhalten und wilde Bienen zu schützen.
Wie nisten Wildbienen normalerweise?
Ähnlich wie die Honigbiene sind ihre wilden Kolleginnen zwischen Februar und Oktober unterwegs. Sobald draußen Wärme und Nektar locken, gehen sie auf die Suche nach Geschlechtspartnern und Behausungen für den Nachwuchs. Vom Juni bis in den August hinein ist ihre Aktivität am größten. Alle Bienen haben es gerne warm und trocken – kein Wunder, dass ihnen Kälte, Regen und Wind den Flugbetrieb verleiden und das Engagement beim Nestbau sinkt.
Ein einzelnes Nest, egal ob im Erdboden oder der Öffnung eines Wildbienen-Hotels, besteht aus einer bis zehn Brutzellen. Diese sind durch Trennwände abgegrenzt und enthalten jeweils ein Ei nebst einer Portion Honig und Pollen für einen nahrhaften Start ins Leben. Jedes Babyzimmer wird mithilfe von Speichel mit Sand, Lehm, kleinen Steinchen oder Blättern tapeziert. Das gleiche Material bildet die Trennwände zwischen den einzelnen Kammern.
Die Lebenszeit einer ausgewachsenen Wildbiene ist ähnlich begrenzt wie die einer Honigbiene. Eine Arbeiterin lebt im Sommer durchschnittlich fünf, ein Wildbienenweibchen fünf bis elf Wochen. In dieser Zeit kann es bis zu 30 Brutzellen anlegen – bei einem Wildbienenhotel mit zehn Appartements pro Gang entspricht das gerade mal drei Löchern.
Bis sich das fertige Tier aus einem Ei entwickelt hat, dauert gut ein Jahr. Nach dem Schlüpfen bedient sich die Larve an den Futtervorräten, wächst und häutet sich mehrmals. Den Winter verbringen sie eingesponnen in einen Kokon, selten bereits als Puppe oder fertiges Insekt. Die meisten Wildbienenarten werden erst im folgenden Frühjahr zum geschlechtsreifen Tier, das die Kinderstube verlässt und für weiteren Nachwuchs sorgt.
Wer zieht ein im Wildbienen-Hotel?
Längst nicht alle Wildbienen interessieren sich für Nisthilfen. Einige sind renitente Erdbewohner, andere spielen woanders Kuckuck. Rund ein Fünftel aller Arten ist geneigt, sich unsere Hilfsangebote näher anzuschauen. Dabei interessieren sie sich vor allem für fertige Hohlräume, die sie nicht mehr selber anlegen müssen. Wie in der freien Natur nehmen sie hohle Pflanzenstängel besonders gerne in Besitz. Seltener finden sie dort Löcher in Holz. Käfergänge in Totholz wie auch Holzlöcher im Bienenhotel stehen in der Präferenzliste an zweiter Stelle. Noch zögerlicher okkupieren wilde Bienen Löcher in Ziegeln und gebranntem Ton.
Letzten Endes entscheiden nicht Menge und Größe, sondern Innenausstattung und saubere Verarbeitung. Kein Tier zieht in eine Behausung, in der es sich verletzen könnte. Alle kritischen Punkte werden eingehend unter die Lupe genommen, bevor ein Tier von einer Nistmöglichkeit Gebrauch macht. Daher gilt es beim Wildbienen-Hotel einiges zu beachten.
Kundenzufriedenheit: Was für Wildbienen-Hotels wichtig ist
Bienen und Schmetterlinge sind die beliebtesten Insekten, und kaum jemand möchte sich nicht für Umwelt und Natur engagieren. Kein Wunder, dass es in Baumarkt, Internet oder Zoohandlung nur so wimmelt von Insektenhotels in allen Formen, Größen und Varianten. Die meisten davon sind eher für das Auge des menschlichen Betrachters ausgelegt als für die Ansprüche potentieller Untermieter. Bei Billigprodukten bleiben erschreckend oft die einfachsten Kriterien unberücksichtigt, die für eine bienenfreundliche Appartementanlage unabdingbar sind. Wir möchten Sie vor häufig anzutreffenden Kardinalfehler warnen und schildern, warum da keine Wildbiene freiwillig einzieht.
Auf die Größe kommt es überhaupt nicht an
Einigen wirtschaftlichen Weisheiten begegnet man beim Kauf eines Bienenhotels allzu oft:
Viel hilft viel – je stattlicher die Größe, desto mehr Gewinn lässt sich damit erzielen.
Aber leider sagt Quantität nichts über Qualität.
Angebot und Nachfrage? Im Garten entpuppt sich die Massenunterkunft als Haken an der Sache: Sie zieht nicht nur mehr Bienen an, sondern auch Parasiten, Spinnen und hungrige Vögel.
Manche Monsterbauten lassen sich aufgrund ihrer schieren Größe kaum vernünftig im Garten oder auf der Terrasse platzieren. Wesentlich sinnvoller ist es, mehrere kleine Exemplare mit wenigen Nistmöglichkeiten an verschiedenen Stellen zu verteilen. So gibt es kein Gerangel um die nächstgelegenen Futterquellen und Sie können herausfinden, welche Orte die Bienen vergleichsweise gerne annehmen und welche sie strikt meiden.
Die Röhre als Maß aller Dinge: Welche Elemente sind für ein Wildbienen-Hotel geeignet?
In der freien Natur suchen die Tiere nach einem länglichen Hohlraum. Für eine Nisthilfe kommen folgende Bauteile diesem Anspruch am ehesten entgegen:
Hartholzblöcke mit Bohrungen
Bambusröhrchen
Schilfstängel
Pappröhrchen
Elemente aus gebranntem Ton mit Löchern.
Sie müssten den Tieren nicht die komplette Palette anbieten – es genügt vollkommen, ein paar zusammengebundene Bambusröhrchen oder Schilfstängel in eine alte Konservendose zu packen. Wichtig ist bei allen Bauelementen,
dass die Röhren auf der Rückseite geschlossen sind
der Durchmesser zu den Bewohnern passt
das Innere sauber und glatt wie ein Bienenpopo ist
sich der Eingang ohne Verletzungen benutzen lässt
die Wohnröhren Luft und Feuchtigkeit durchlassen.
Vorsicht, Verletzungsgefahr!
Holzsplitter, zerbrochene Schilfhalme, scharfkantige Tonröhren, harzreiches Holz: Darauf wird jede Wildbiene dankend verzichten. Behalten Sie im Hinterkopf, dass die Tiere fast immer rückwärts einparken. Kommen ihnen dabei Holzsplitter in die Quere oder bleiben sie in einem Tropfen Harz hängen, geht das nicht ohne Schäden an der Karosserie. Zerrupfte Flügel und verletzte Gliedmaßen gefährden das Tier und damit auch seinen Nachwuchs. Alle Röhren, gleich ob Bambus, Schilf, Ton oder Holz, müssen im Inneren und an der Öffnung absolut glatt sein, damit es nicht zu Verletzungen kommt.
Welches Holz ist für Wildbienen-Hotels geeignet?
Ein Fehler, den man bei käuflichen Modellen besonders häufig sieht, sind Bohrungen ins Stirnholz. Eine gelöcherte Baumscheibe ist nett anzusehen, aber die Schönheit liegt alleine im Auge des Betrachters. Das einer Biene wird mit einem freundlichen Nein danke weiterziehen. Denn diese weiß, dass sich die längs verlaufenden Holzfasern bei der geringsten Feuchtigkeit aufstellen und beim Hineinkriechen zu Mast- und Schotbruch führen. Nicht minder schlimm sind borstige Ränder, mit denen sich ungeschliffene Eingänge nach einer Runde Wind und Wetter zieren.
Ausgerechnet Baumscheiben bekommen schnell Trockenrisse – sie durchziehen das Holz und sorgen für große Spalten zwischen den Bohrungen. Damit bieten sie Pilzen und Parasiten ideale Eintrittspforten. Wildbienen meiden von Trockenrissen durchzogene Hölzer instinktiv. Für jedes Holz gilt die Faustregel: Je größer das Stück, desto stärker die Spannungen, umso akuter die Gefahr der Rissbildung. Im Zweifelsfalle wählt man also besser kleinere Klötze statt Baumscheiben oder halbe Urwaldriesen.
Auf jeden Fall muss man Holzarten verwenden, die sich beim Trocknen wenig verziehen.
Besonders geeignet sind
Esche
Ahorn
Apfel
Birke
Birne
Eiche
Hainbuche
Haselnuss
Kastanie
Pflaume
Rotbuche
Ulme
Esche gilt wegen seiner Zähigkeit und geringen Neigung zu Rissbildung als das beste Holz für ein Wildbienen-Hotel. Leider bekommt auch Eschenholz bei unsachgemäßer Trocknung Risse…
Buche neigt dem Wetter ausgesetzt zu Trockenrissen. Häufig von aufstellenden Fasern und Rissen betroffen sind Weichhölzer wie Weide, Pappel oder Linde.
Vollkommen ungeeignet sind sämtliche Nadelhölzer – sie enthalten Harz, das in der Wärme austritt. Nichts für eine Biene, die sowohl den intensiven Geruch als auch den tödlichen Sekundenkleber meidet. Aus ähnlichen Gründen verbieten sich imprägnierte und mit Holzschutzmittel behandelte Hölzer.
In jedem Fall muss das Holz ausreichend lange gelagert und ordentlich durchgetrocknet sein, damit keine Spannungen im Material auftreten. Ein Bienenhotel aus Holz frisch vom Baum ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Unbehandeltes altes Bauholz von Scheunen oder Fachwerk und tote Bäume sind oftmals eine gute Grundlage.
Geeignetes Holz für Wildbienenhotels: Tipps von unserem Bauexperten David
Leider ist gutes Holz für Wildbienenhotels nicht so leicht zu bekommen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Holzhändler und Sägewerke wenig Interesse am Verkauf von Kleinstmengen geeigneten Holzes haben. Zudem führen die Meisten davon keine der am besten geeigneten Holzsorten. Ich empfehle, einfach mal verschiedene Holzhändler, Sägewerke oder Schreinereien abzuklappern und nach einer Restekiste zu fragen. Manchmal lässt sich dort etwas Passendes zu einem fairen Preis oder sogar zum Nulltarif ergattern.
Meine letzte Ladung Eschenholz wurde vermutlich zu schnell getrocknet. Oben sehen Sie das entsprechende Angebot bei einem meiner zahlreichen Besuche in Sägewerken. Das Holz ist deutlich eingerissen – für Wildbienenhotels ist davon das Wenigste zu gebrauchen. Die meisten Holzhändler müssen sich nach marktüblichen Anforderungen richten und kennen sich mit denen eines Wildbienenhotels nicht aus. Daher muss man als Bastler beim Kauf selber auf qualitativ hochwertiges und rissfreies Holz achten.
So wird gebohrt
Bei einem Holzblock sind Höhe und Breite weniger wichtig als die Tiefe – diese sollte zehn bis 20 Zentimeter betragen. Im Eigenbau lässt sich das Bohren am besten mit einem Bohrständer mit fester Anschlagtiefe bewerkstelligen. Benutzen Sie unbedingt scharfe, neue Holzbohrer und achten Sie darauf, dass diese nicht zu heiß werden. Eine angekokelte Behausung ist nichts für empfindliche Bienennäschen.
Bei den Löchern ist zu beachten:
Von der künftigen Vorderseite sollte man die Rinde entfernen.
Gebohrt wird nicht ins Stirnholz, sondern grundsätzlich senkrecht zum Faserverlauf.
Bohrungen dürfen niemals die Rückseite erreichen.
Ein Abstand von mindestens zwei Zentimetern lässt nicht so schnell Risse entstehen.
Die optimale Tiefe liegt bei acht bis zehn Zentimetern.
Der Durchmesser sollte zwischen zwei und neun Millimetern betragen.
Bohrungen von drei bis sechs Millimetern werden bevorzugt – also mehr davon als größere und kleinere.
Die Löcher dürfen sich nicht kreuzen.
Nach dem Bohren das Holzmehl gründlich ausklopfen, auspusten oder mit Pfeifenreinigern entfernen.
Die Vorderseite unbedingt mit Sandpapier von allen scharfen Kanten befreien.
Auch die Bohrlöcher sollte man von innen glätten. Hierzu verwendet man dünne Schleifstäbe oder zusammengerolltes Sandpapier.
Andere Materialien fürs Wildbienen-Hotel
Zurück zur Röhre, dem Maß aller Dinge: Ähnliche Abmessungen wie bei den Löchern im Holz gelten für Schilfhalme, Pappröhrchen oder Bambus. Auch sie müssen glatte Eingänge aufweisen und hinten geschlossen bleiben. Zum Schneiden sind scharfe Messer oder eine Säge notwendig; die Vorderseiten sollte man gegebenenfalls mit Schleifpapier behandeln, bis sie schön glatt sind. Die Röhrchen steckt man mit Schnüren, Draht oder Kabelbindern gebündelt in ein Holzkästchen oder eine ausgediente Konservendose und befestigt sie an der Rückseite mit Gips oder Bienenwachs. So lässt sich vermeiden, dass Vögel die Halme für ihr eigenes Nest stibitzen.
Strangfalzziegel aus gebranntem Ton haben im Inneren mehrere Hohlkammern, die an den Seiten in Löchern enden. Bei einer Standardlänge von 40 Zentimeter halbiert und die Rückseiten mit Gips oder Bienenwachs verschlossen wird daraus ein geeignetes Element fürs Wildbienen-Hotel. Die nach vorne gerichteten Löcher müssen Sie mit Schleifpapier entgraten. Solche tönernen Bauteile lassen sich einfach stapeln, brauchen aber Schutz vor Feuchtigkeit.
Dach drüber
Als Material für eine schützende Bedachung kommen viele Materialien infrage, vom Dachziegel über Plexiglas und Wellblech bis zu aufgeschnittenen Kanistern und Dosen. Hier dürfen Sie sich getrost austoben. Zu beachten ist lediglich, dass es der Front genug Licht lässt und die Tiere beim Anflug nicht behindert.
Der richtige Standort ist für das Wildbienenhotel ebenso wichtig wie die einwandfreie Verarbeitung.
Dekorativ, aber sinnlos: Was man bei Wildbienen-Hotels vermeiden sollte
Das Problem bei vielen Nisthilfen aus Geschäft oder Internet: Nicht die tierischen Experten suchen die Behausung aus, sondern der Mensch. Was gekauft werden soll, muss hübsch aussehen. Zumindest im Auge des potentiellen Käufers. Das muss kein Widerspruch zur Funktionalität sein, was in der Praxis aber so gut wie immer der Fall ist.
Löcher bohren, Eingänge zurechtschleifen, Bambus und Schilf auf die richtige Länge schneiden ist mühsam. Viel einfacher ist es, in ein Kästchen ein paar Kiefern- oder Tannenzapfen zu legen oder Hohlräume mit Sägespänen, Stroh, Heu und anderem Unsinn zu füllen. Damit lassen sich bestenfalls ein paar Spinnen und Ohrwürmer hinter dem Ofen hervorlocken, aber keine Wildbiene. Ist die nähere Umgebung so abweisend, dass sie denen nichts Besseres bietet, haben die Tiere viel größere Probleme als einen Unterschlupf zu finden.
Wer den nützlichen Ohrwürmern Quartier bieten möchte, sollte einen Blumentopf mit Stroh, Heu oder Holzwolle füllen und mit direktem Kontakt zum Stamm an einem Baum befestigen, gerne in Bodennähe. Die allzeit hungrigen Blattlausvertilger müssen zu Fuß hineinkommen. Bei einem für fliegende Besucher ausgelegten Wildbienen-Hotel ist das in der Regel nicht der Fall.
Ebenso sinnlos sind Lochziegel. Ihre Öffnungen sind viel zu groß und meist zu scharfkantig. Wildbienen mögen zudem nicht, dass sie auf beiden Seiten offen sind. Selbst wenn man die Rückseite mit Lehm verschließt oder die Löcher mit Schilfstängeln füllt, macht das die Sache nicht sinnvoller. Bimssteine und Ytong-Steine sollte man ebenso vermeiden – sie saugen Feuchtigkeit auf und lassen Brut und Nahrungsvorräte verpilzen.
Einige Mauerbienen nutzen leere Schneckenhäuser zum Nestbau, aber für ein Wildbienenhotel sind diese gänzlich ungeeignet. Die Tiere suchen in Bodennähe danach und vermuten sie nicht irgendwo auf Mannshöhe angeklebt. Stattdessen können Sie Schneckenhäuser im Garten an offenen, möglich wenig bewachsenen und sonnigen Stellen auslegen und damit Mauerbienen außerhalb des Hotels eine Rückzugsmöglichkeit bieten. Die Tiere rücken die Häuschen in eine ihnen angenehme Position.
Einige Wildbienen-Hotels locken mit „Beobachtungsnistkästen“. Kleine Röhrchen aus Glas oder Plastik sollen die Beobachtung der Tiere bei ihren Bauarbeiten ermöglichen. Allerdings sind die Wände hermetisch dicht. Nach der Belegung ist ein Gasaustausch nur von Brutzelle zu Brutzelle möglich. Dadurch sammelt sich Feuchtigkeit, die Brut und Essensvorräte schimmeln lässt. Spätestens an einem heißen Sommertag machen Hitzestau und Sauerstoffmangel den Hotelgästen den Garaus.
Appartements für Schmetterlinge und Florfliegen
Bei käuflichen Wildbienen-Hotels finden sich oft Bauelemente für weitere Tiere. Besonders häufig findet man senkrechte Schlitze für die Überwinterung von Schmetterlingen und rot eingefärbte horizontale für Florfliegen. Beide sind so hübsch wie sinnlos.
Von unseren einheimischen Schmetterlingen überwintern lediglich sechs Arten als fertiger Falter, alle anderen als Ei, Larve oder Puppe. Zudem finden Kleiner und Großer Fuchs, Tagpfauenauge, Zitronenfalter, Trauermantel und C-Falter im Herbst problemlos einen passenden Unterschlupf. Verirrt sich in diesen Verschlag tatsächlich ein Schmetterling, grenzt das an ein Wunder. Viel wichtiger als Winterquartiere sind passende Lebensräume und ein ausreichendes Angebot an Nahrungspflanzen. Während die ausgewachsenen Schmetterlinge bei der Wahl ihrer Nektarlieferanten wenig wählerisch sind, sind viele Raupen auf nur eine Futterpflanze spezialisiert. So wachsen die „Brennesselfalter“ Kleiner Fuchs, Landkärtchen und Admiral allein auf ebendieser Pflanze heran.
Florfliegen sind ungemein gefräßige Blattlauskiller und überwintern als ausgewachsene Tiere. Untersuchungen haben ergeben, dass sie Rot und Braun außerordentlich anziehend finden. Die Farbe alleine bringt es allerdings nicht: Horizontalen Schlitze zur Überwinterung müssen eine Breite von mindestens dreißig Zentimetern aufweisen – das erreichen die wenigsten käuflichen Insektenhotels. Davon abgesehen ist auch für Florfliegen das Finden eines geeigneten Winterquartiers das geringste Problem.
Nicht nur die Ausstattung, auch die Lage zählt
Keine noch so schön gestaltete Herberge zieht Besucher an, wenn eine Müllkippe die Aussicht verschandelt, es weit und breit nichts zu futtern gibt oder wenn es hineinregnet. Das sehen Wildbienen nicht anders als ein Mensch.
Der Standort ist entscheidend
Sonnig, warm und geschützt vor Regen – das sind die Grundprinzipien für eine gute Lage, die Wildbienen zu schätzen wissen. Ebenso wichtig ist ein reichhaltiges Nahrungsangebot in der unmittelbaren Umgebung. Je näher ergiebige Nektar- und Pollenquellen zur Verfügung stehen, desto kleiner die Transportstrecke, desto dankbarer werden Nisthilfen angenommen. Irgendwo muss die Verpflegung schließlich herkommen. Zudem ist es besonders zuträglich, wenn von März bis Oktober Blüten zur Verfügung stehen und die bunte Pracht nicht spät beginnt und früh endet.
Je leichter das Futter vom Nistplatz aus zu erreichen ist, desto mehr Nachwuchs steht zu erwarten. Untersuchungen haben gezeigt, dass die Strecke 300 Meter nicht überschreiten sollte. Besonders kleine Wildbienen haben einen noch kürzeren Aktionsradius, und nur die größten Arten fliegen bis zu einem halben Kilometer zur nächsten Tankstelle.
Von großer Bedeutung sind geeignete Nahrungspflanzen: Gefüllte Blüten, Petunien und Pelargonien bieten ungeachtet ihrer Blütenpracht kaum Pollen und Nektar. Viele Wildbienen haben im Gegensatz zur wenig wählerischen Honigbiene spezielle Nahrungsansprüche. Gut die Hälfte der in Mitteleuropa vorkommenden Arten können mit einem mageren Blütenangebot nichts anfangen. 58 unserer einheimischen Vertreter sind auf eine einzige Pflanzenart spezialisiert, 205 suchen sich ihr Nahrungsangebot bei nur einer Pflanzenfamilie. Nektar benötigen Wildbienen als Flugbenzin, wohingegen Pollen das Hauptnahrungsmittel für den Nachwuchs darstellt.
Neben Futter benötigen die Tiere Nistmaterial. Steinchen, Sand, Lehm, Laub- und Blütenblätter nutzen sie zur Auskleidung ihrer Brutzellen und für die dazwischenliegenden Wände. Betonierte Flächen und Steingärten sind hierbei ebenso wenig hilfreich wie bei der Nahrungssuche.
Wohin mit dem Wildbienen-Hotel?
Neben dem richtigen Standort ist eine wildbienengerechte Anbringung wichtig. Die Nisthilfe muss fest fixiert sein und darf nicht im Geäst eines Baumes herumbaumeln. Zudem benötigt sie mindestens einen halben Meter Abstand zum Boden, denn sonst haben Fressfeinde besonders leichten Zugang, wie auch Feuchtigkeit und Schimmel aus dem Erdreich.
Wichtig ist der ungehinderte Anflug zu den Bruthöhlen. Etwas Bewuchs zum Schutz vor Regen und Wind ist in Ordnung, aber die Biene sollte nicht die Machete auspacken müssen, um zu ihrem Nest zu gelangen. Ein Stück Kaninchendraht mit etwas Abstand vor den Löchern ist hingegen kein Problem und hält ungebetene Vögel fern.
Die Rückseite sollte zur Wetterseite weisen und vor Wind und Regen geschützt sein, damit keine Feuchtigkeit von hinten eindringt. Vorne ist ein kleines Dach hilfreich, um vor Niederschlägen zu schützen, ohne dabei die Sonne abzuhalten. Als optimal gilt eine Ausrichtung der Vorderseite nach Osten bis Südosten. So wärmt sich die Nisthilfe in der Morgensonne schnell auf, ohne in der Mittagshitze zu schmoren und ist zudem von zumeist aus westlicher Richtung kommenden Regenschauern gefeit.
Ist die Nisthilfe erst einmal platziert, darf man den Standort erst im Winter wieder ändern, wenn die Brut friedlich dem nächsten Frühjahr entgegenschläft. Ansonsten finden die Wildbienen den Zugang nicht mehr und können ihre Gelege nicht fertigstellen. Wegen der Bewohner muss die Herberge unbedingt draußen überwintern, denn in Keller oder Garage melden zu hohe Temperaturen fälschlich Frühjahr und Zeit zum Schlüpfen.
Das Wildbienen-Hotel im Betrieb
Hat das Hotel zur Wilden Biene geöffnet, darf man auf das Treiben der Tiere gespannt sein. Wen darf man alles begrüßen, wie viele Gäste kommen, wie muss man sich um sie kümmern?
Wie erkenne ich, dass Tiere in das Wildbienen-Hotel eingezogen sind?
Nicht am fehlenden Schlüssel an der Rezeption, aber an der geschlossenen Tür. Sobald die Wildbiene ihre Eier gelegt und mit Futter versorgt hat, verschließt sie den Hohlraum mit einem Deckel, der von außen gut zu erkennen ist. So stellt sie sicher, dass Fressfeinde nicht allzu leicht an die nahrhaften Larven inklusive süßem Nachtisch gelangen oder Regen und Schimmel von außen eindringen.
Die Zahl der verdeckelten Gänge ist ein gutes Indiz dafür, wie zufrieden die Hotelgäste sind: Eine sinnvoll konstruierte und gut platzierte Nisthilfe ist oftmals bis auf das letzte Zimmer ausgebucht.
Werden die Wildbienen-Hotels auch von anderen Tieren besiedelt?
Wie in der freien Natur steht in der Hausordnung nichts davon, dass die Unterkunft nur von Wildbienen genutzt werden darf. Freuen Sie sich, wenn Ihr Angebot auch anderen Arten eine Herberge bietet. So haben Sie gleich noch eine spannende zusätzliche Show-Einlage bei Ihren Feldstudien.
Für Tagfalter, Käfer, Florfliegen, Ohrwürmer und solitär lebende Wespen gibt es häufig bessere Behausungen. Auch hierzu gibt es eine umfangreiche Literatur mit zahlreichen hilfreichen Hinweisen und Bauanleitungen.
Pflege von Wildbienen-Hotels
Nisthilfen für Wildbienen sind pflegeleicht – die meisten Gäste kümmern sich selbst um die Reinigung der Ferienwohnung. Bei Neubezug wird erst einmal Hausputz gemacht. Einige Experten empfehlen, Nestgänge in Holz zu reinigen, andere halten eine solche Vorgehensweise für obsolet.
Besteht das Wildbienen-Hotel aus zusammengelegten Brettern mit parallel verlaufenden Fräsungen, kann man diese auseinandernehmen und sich anschauen, was die Tiere darin getrieben haben. Aber nur, wenn alle Türen offen sind – Deckel drauf bedeutet, dass hier noch jemand wohnt. Wer auf Nummer sicher gehen will, markiert die Tür im Winter mit einem Tupfer Farbe. So sieht man sofort, wo es Probleme beim Schlüpfen gegeben hat und kein Nachwuchs mehr zu erwarten steht. Bei dieser Gelegenheit kann man mit einer groben Bürste die Hinterlassenschaften entfernen und die Gänge erneut bezugsfertig machen.
Trotzdem sollte man seine Gastronomie immer im Auge behalten und schauen, wie sich die Gästezahlen entwickeln, ob sich nicht ein Vogel daran zu schaffen gemacht hat, sich Feuchtigkeit ansammelt oder Verunreinigungen den Gästen das Ambiente verschandeln.
Mit oder ohne Wildbienen-Hotel: Was jeder zu Artenvielfalt und Insektenschutz beitragen kann
In Presse und Fernsehen werden vermehrt Sinn und Unsinn von „Steingärten“ diskutiert. Sie sind für Pflanzen und Tieren so dienlich wie eine Betonplatte. Aber auch gepflegter Rasen ist aus Sicht des Naturschützers wenig wert. Wesentlich bessere Rückzugsmöglichkeiten und viel mehr Nahrung bieten wilde Gärten, in denen zahlreiche, vor allem einheimische Pflanzen das ganze Jahr über blühen und viele Lebensräume von Steinen, Sandflächen bis Totholz zur Verfügung stehen. Als Nahrungspflanzen sind Weiden, Natternköpfe und Glockenblumen bei Wildbienen besonders gefragt.
Einige wenige Wildbienenarten bauen ihre Brutgänge ausschließlich in Totholz. Lassen Sie tote Bäume, Baumstümpfe und Äste in ihrem Garten liegen, bieten Sie den Tieren eine willkommene Bleibe. Haben Käfer Löcher hineingefressen, nehmen sie diese Eigentumswohnungen besonders gerne in Anspruch. Laubbäume werden dabei bevorzugt, denn Nadelbaumreste sind wegen ihres Harzes für Wildbienen nicht geeignet.
Auch Trockenmauern sind hilfreich – einige Mauerbienen und Mörtelbienen wissen diese zu schätzen und bauen ihre oberirdischen Nester im Lehm und Sand zwischen den Steinen. Hummeln kann man mit einem speziellen Hummelnistkasten unterstützen.
Fünf Prozent unserer Wildbienenarten bauen ihre Nester in markhaltige Stängel, indem sie einen Gang in das weiche Mark knabbern. Haben Sie Brombeeren, Beifuß oder Disteln in Ihrem Garten, sollten sie diese nicht entsorgen, sondern sauber zu meterlangen Stücken zurechtschneiden und für die kommende Saison aufbewahren. Befestigen Sie die Abschnitte im folgenden Frühjahr senkrecht – nicht liegend! – in Ihrem Garten an einer vor Regen geschützten, sonnigen Stelle. Vorzugsweise einen halben Meter über dem Boden, damit keine Feuchtigkeit eindringt. Wildbienen suchen gezielt nach vertikal ausgerichteten Stängeln, wie sie diese auch in der Natur vorfinden. Horizontal angebrachte werden geflissentlich ignoriert. Achten Sie wie beim Bienenhotel auf Schnittstellen ohne Fransen, damit sich die Tiere nicht verletzen.
Das Beste an all diesen Maßnahmen: Man unterstützt nicht nur wilde Bienen, auch andere Tiere wissen eine natürliche und abwechslungsreiche Umgebung zu schätzen. Vögel, Igel, Schmetterlinge und viele weitere kommen darauf ebenso gerne zurück.
Wildbienen-Hotel Fazit
Mit einem Wildbienen-Hotel im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon haben Jung und Alt ihre Freude, wenn sie fasziniert dem Treiben der kleinen Schwerstarbeiterinnen folgen. Und nicht zuletzt die wilden Bienen selber, deren Bestand zusehends durch Umweltverschmutzung und Verlust natürlicher Flächen gefährdet ist.
Unterstützt man das emsige Treiben mit einer geeigneten Nisthilfe und stellt passende Pflanzen und Lebensräume zur Verfügung, trägt man damit nicht nur zum Erhalt der Artenvielfalt bei, sondern hilft bei der Bestäubung vieler Pflanzenarten, die auf die Kooperation von Wild- und Honigbiene angewiesen sind. Jeder noch so kleine Beitrag ist wichtig – umso besser, wenn er so leicht umzusetzen ist und man zudem einen Heidenspaß damit hat.
Je mehr Leute unseren gefährdeten Wildbienen helfen, desto besser. Wenn Ihnen diese Tippsammlung gefallen hat, empfehlen Sie diesen Artikel gerne weiter.
Quellenverzeichnis
Bücher
• Werner David: Fertig zum Einzug: Nisthilfen für Wildbienen: Leitfaden für Bau und Praxis – so gelingt`s. 3. Auflage. Darmstadt 2018: Pala Verlag GmbH.
• Paul Westrich: Die Wildbienen Deutschlands. 2. Auflage. Stuttgart 2019: Verlag Eugen Ulmer. ISBN-10: 3818608806.
• Paul Westrich: Wildbienen: Die anderen Bienen. 5. Auflage. München 2015: Pfeil-Verlag. ISBN-10: 3899371364.
• Anja Eder, Dirk Peters, Michael Römer: Wildbienenhelfer: Wildbienen & Blühpflanzen. 2. Auflage. Rheinbach 2018: Tipp 4-Verlag. ISBN-10: 3943969207.
• Felix Amiet, Albert Krebs, Andreas Müller: Bienen Mitteleuropas: Gattungen, Lebensweise, Beobachtung. 3. Auflage. Bern 2019: Haupt-Verlag. ISBN-10: 3258081042.
• Heinz Wiesbauer: Wilde Bienen: Biologie, Lebensraumdynamik und Gefährdung. Artenporträts von über 470 Wildbienen Mitteleuropas. 2. Auflage. Stuttgart 2020: Verlag Eugen Ulmer. ISBN-10: 3818611165.
• Nicolas Vereecken, Dorothee Calvillo, Gabriele François: Wildbienen entdecken und schützen: Akute Bienenhilfe – Lebensräume schützen! 1. Auflage. München 2019: Verlag Gräfe und Unzer. ISBN-10: 3835419269.
• Erwin Scheuchl, Wolfgang Willner: Taschenlexikon der Wildbienen Mitteleuropas: Alle Arten im Porträt. 1. Auflage. Wiebelsheim 2016: Verlag Quelle & Meyer. ISBN-10: 3494016534.
• Philippe Boyer: Vom Leben der Wildbienen: Über Maurer, Blattschneider und Wollsammler. 1. Auflage. Stuttgart 2016: Verlag Eugen Ulmer. ISBN-10: 3800112841.
• Wolf Richard Günzel, Margret Schneevoigt: Das Insektenhotel: Naturschutz erleben, Bauanleitungen, Tierporträts, Gartentipps. Überarbeitete Neuauflage. Darmstadt 2019: Pala Verlag GmbH. ISBN-10: 3895663859.
• Melanie von Orlow: Ideenbuch Insektenhotels: 30 Nisthilfen für Wildbienen & Co. einfach selbst gebaut. Aktiv gegen Insektensterben. 2. Auflage. Stuttgart 2020: Verlag Eugen Ulmer. ISBN-10: 380010900X.
• Melanie von Orlow: Mein Insektenhotel: Wildbienen, Hummeln & Co. im Garten. 2. Auflage. Stuttgart 2015: Verlag Eugen Ulmer. ISBN-10: 3800184494.
• Stefan Pierre Prell: Ausgebucht – Worauf es beim Bau von Insektenhotels für Nützlinge wirklich ankommt: Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis nutzen. Independently published 2019. ISBN-10: 1708704191. Links
• wildbienen.de:
o Wildbienen-Nisthilfen: http://www.wildbienen.de/wbf-nihi.htm
o So nicht: ungeeignete Nisthilfen: http://www.wildbienen.de/wbs-soni.htm
o Einführung in den Wildbienenschutz: http://www.wildbienen.de/wbschutz.htm
• naturgartenfreunde.de:
o Hier lacht das Insektenherz – Positivbeispiele für Nisthilfen:
https://www.naturgartenfreude.de/wildbienen/nisthilfen/positivbeispiele
• wildbiene.com:
o Nisthilfen: https://www.wildbiene.com/standard/content.php?am=3&as=0&am_a=3
• wildbienen.info:
o Verbesserung der Nistmöglichkeiten – Grundlagen: https://www.wildbienen.info/artenschutz/nisthilfen_01.php
o Verbesserung der Nistmöglichkeiten: Nisthilfen für Bewohner vorhandener Hohlräume:
https://www.wildbienen.info/artenschutz/nisthilfen_02a.php
o „Nisthilfen“, die nicht geeignet oder nicht zu empfehlen sind:
https://www.wildbienen.info/artenschutz/untaugliche_nisthilfen_A.php
https://www.wildbienen.info/artenschutz/untaugliche_nisthilfen_B.php
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Honig ist Natur pur und gesund? Nicht notwendigerweise. Die Bienen vertragen einige Mitbringsel aus den besuchten Blüten wesentlich besser als der Mensch, der ihnen den Vorrat klaut. Giftstoffe wie Schwermetalle oder Pestizide haben die nektarproduzierenden Blühpflanzen aus dem Boden aufgenommen. Mancher Nektar enthält Toxine, die halluzinogen wirken oder in hohen Dosen tödlich sind. Ungesund wird aber auch jeder normale Honig, wenn man ihn unsachgemäß lagert oder erhitzt. Die Gefahr einer akuten Vergiftung mit giftigen Honigsorten ist meist eher gering. Wesentlich häufiger steht eine Akkumulation toxischer Substanzen zu befürchten. Erfahre in diesem Artikel alles Wissenswerte worauf du bei Honig achten musst von dem Gesundheitswissenschaftlicher Dr. Harald Stephan.
Inhaltsverzeichnis
Nicht zu alt, nicht zu warm: Gesundheitsgefährdung durch 5-HMF im Honig
5-Hydroxymethylfurfural (5-HMF) findet man in neuem Honig nur in winzigen Mengen, und ein geringer Gehalt gilt als Frische- und Qualitätsmerkmal. Mit zunehmender Lagerdauer oder bei zu starker Erwärmung zerfällt Fructose unter Dehydratisierung zu 5-HMF. Je nach pH-Wert, Wassergehalt, Calcium- und Magnesiumkonzentration sowie Lagerungsbedingungen nimmt der HMF-Gehalt jährlich um 2-3 Milligramm zu. In der EU gilt ein Grenzwert von 40 Milligramm pro Kilo, der Deutsche Imkerbund (DIB) schreibt maximal 15 Milligramm pro Kilo vor.
5-HMF findet sich beispielsweise auch in Trockenpflaumen und Karamell, der als Grundlage von Zuckerkulör unter der Bezeichnung E 150d vielen Lebensmitteln Farbe verleiht. Seine tägliche Aufnahme mit der normalen Nahrung schätzt man auf vier bis 30 Milligramm pro Kopf und Tag. Die Substanz gilt als mutagen, karzinogen und zytotoxisch, wobei das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) zwar warnt, aber bei den in Lebensmitteln üblichen Mengen keine akute Gefährdung sieht.
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Unmittelbar toxisch ist Honig mit 5-HMF also nicht, aber erhitzte und überlagerte Chargen sollte man sicherheitshalber vermeiden. Zugleich ist das einer der Gründe, warum man ihn niemals über 40 Grad Celsius erhitzen sollte.
Grayanatoxine
Grayanatoxine sind sekundäre Pflanzenstoffe, die einige Heidekrautgewächse (Ericaceae) zum Schutz vor Fressfeinden bilden. Dazu gehören
Rhododendron spec. – Rhododendron-Arten, die in Asien, Nordamerika und selten in Europa heimisch sind,
Pieris spec. – Lavendelheide aus Ostasien, Nordamerika und der Karibik,
Andromeda spec. – Rosmarinheide, welche auf der Nordhalbkugel gedeiht,
Kalmia spec. – die nordamerikanischen Lorbeerrosen und
Agarista spec. – die in Südamerika und Madagaskar vorkommenden Agarista-Arten.
Sie finden sich in allen Pflanzenteilen, sogar in Pollen und Nektar, mit denen sie in den Bienenstock gelangen. Berühmt ist der Pontische Honig, den man auch als Schwarzmeerhonig, Rhododendronhonig oder Tollhonig „mad honey“ bezeichnet. Interessanterweise schadet er den Bienen überhaupt nicht – wohl aber Menschen, die unzuträgliche Portionen zu sich nehmen.
Grayanatoxine wirken neurotoxisch. In geringen Dosen sind sie halluzinogen, in größeren Mengen kommt es durch die Aktivierung von Natriumkanälen zum Vagotonus. Dieser äußert sich mit Übelkeit, Ermüdung, Verlangsamung der Herztätigkeit, Puls- und Blutdruckabfall bis hin zum Tod durch Kreislauf- und Atemstillstand.
Das hält die Menschen nicht davon ab, den psychedelischen Honig pur oder in Getränken zu konsumieren. Lokal gilt er als Heilmittel gegen diverse Erkrankungen, etwa an der Schwarzmeerküste oder beim Volk der Gurung in Nepal. Als Aphrodisiakum überdosiert führt Grayanatoxin-haltiger Honig regelmäßig zu Todesfällen, vor allem nachdem er immer häufiger online verkauft wird. Tierpenisse und Nashornpulver sind ebenso wirkungslos, aber nicht ganz so fatal: Klassischerweise treten die meisten Todesfälle bei asiatischen Männern mittleren Alters auf.
Eine LSD-ähnliche Wirkung hat D-Lysergsäureamid (LSA, Ergin), Isolysergsäureamid und Lysergol, die im Nektar der „grünen Schlange“ vorkommen. So nannten die Azteken die Ololiuqui-Ranke, das Windengewächs Turbinia corymbosa. Der von stachellosen Melipona-Arten gesammelte Nektar liefert einen Honig, den bereits die alten Maya mit seiner psychedelischen Wirkung für rituelle Handlungen benutzten und der bis heute in verschiedenen Getränken Verwendung findet.
Todesfälle aufgrund einer akuten Intoxikation mit Mutterkornalkaloiden aus Honig sind nicht bekannt. Wie bei vielen anderen psychoaktiven Substanzen kommt es aber häufig zu Unfällen im Rauschzustand, vor allem wenn sich weitere Halluzinogene oder Alkohol dazugesellen.
Etliche Pflanzen bildet mehr oder weniger toxische Alkaloide, die auch in Nektar und Pollen erscheinen. In der wissenschaftlichen Literatur finden sich vereinzelt Beschreibungen von ernsthaften Vergiftungen und Todesfällen mit Honig, den Bienen an diesen Futterlieferanten gesammelt haben:
Tropanalkaloide wie Atropin und Scopalamin in Nachtschattengewächsen (Solanaceae), darunter Stechapfel (Datura stramonium.), Bilsenkraut (Hyoscyamus niger) und Tollkirsche (Atropa belladonna). Ihr Sortenhonig verursacht Halluzinationen, Herzklopfen und Benommenheit.
Pyrrolizidinalkaloide (PA) bei Borretschgewächsen (Boraginaceae), Hülsenfrüchtlern (Fabaceae, vor allem Crotalaria spec.) und Korbblütlern (Asteraceae). Die leberschädigenden und als krebserregend geltenden Giftstoffe sind durch das Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea) bekannt geworden und sollten laut Bundesamt für Risikobewertung (BfR) möglichst überhaupt nicht verzehrt werden.
Indolalkaloide wie Gelsemin, Gelsemicin und Gelsedin aus dem amerikanischen Carolina-Jasmin (Gelsemium sempervirens), die als Nervengifte agieren und Übelkeit, Muskelspasmen und Durchfälle verursachen.
Das Diterpen-Alkaloid Aconitin führt zu Atemstillstand und Herzversagen. Es findet sich in allen Pflanzenteilen der giftigsten Pflanze Europas, dem Hahnenfußgewächs Eisenhut (Aconitum napellus) – auch in seinem Nektar und Pollen. Schon geringe Anteile im Honig können erhebliche Vergiftungserscheinungen hervorrufen.
Tutin ist ein Toxin, das seinen Namen vom neuseeländischen Tutu-Strauch erhalten hat. Coriaria arborea gehört zu den Gerberstrauchgewächsen (Coriariaceae). Hier ist es nicht der Nektar, der das Gift in den Honig bringt, sondern Honigtau. Er stammt von der Spitzkopfzikade Scolipopa australis, die sich am Saft der Bäume gütlich tut.
Schwermetalle
Verschiedentlich berichtet man von Kontaminationen des Honigs mit Schwermetallen wie Blei, Arsen, Cadmium und Quecksilber. Man könnte vermuten, dass er demzufolge einen recht guten Umweltmonitor für solche Gifte darstellt. Untersuchungen haben jedoch gezeigt, dass alle untersuchten Metalle mit Ausnahme von Aluminium, Blei und Cadmium im Honig in geringerer Konzentration auftauchen als im Körper der Bienen. Demzufolge wirken die Tiere wie ein Biofilter, der die toxischen Schwermetalle aus dem Nektar entfernt und das Bienenprodukt vor einer Kontamination schützt. Möchten Wissenschaftler also mehr über eine mögliche Schwermetallbelastung erfahren, sind die Bienen selbst für Messungen besser geeignet als ihr Sammelgut.
Eine besonders gute Nachricht ist das nicht, denn sie zeigt, dass sich diese Metalle in Organismen akkumulieren. Sie dürften sicherlich mit zum Bienensterben beitragen. Und auch für uns sind solche Giftstoffe in der Umwelt höchst ungesund, ohne dass wir sie zuvor mit Honig zu uns nehmen müssten.
Pestizide
Die Quittung für unsere industrielle Landwirtschaft bekommen wir mit dem Frühstück serviert. Stiftung Warentest fand in jedem dritten untersuchten Honig Spuren des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat. Bei einer Sorte erreichte die Konzentration die Hälfte des gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwertes von 50 µg/kg. Eine andere Untersuchung entdeckte in jedem dritten Honig Glyphosatmengen, die in der EU nicht mehr verkehrsfähig wären.
Derlei Rückstände sind nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel und zudem nur die Spitze eines Eisberges sonstiger Pestizide. Man findet immer nur das, was man gezielt sucht. Auch wenn solcher Honig nicht akut toxisch ist, sind die Langzeitwirkungen nicht abzusehen, und zudem sind Pestizidrückstände aus der Landwirtschaft weder für Mensch noch Biene gesund.
Diese These wird durch eine aktuelle indische Untersuchung von Dr. Thimmegowda und seinem Team gefestigt. Hier fand man auf dem Chitinpanzer und im Körper der dort lebenden Riesenhonigbiene Apis dorsata große Mengen von Schwermetallen und anderen Schadstoffen – ein Resultat der teils erheblichen Luftverschmutzung in den Ballungsräumen. Die Folgen: Beeinträchtigungen des Immunsystems, des Blutes und gesamten Stoffwechsels, die Gesundheit, Verhalten und Überlebensfähigkeit der Tiere massiv beeinträchtigen. Das ist keineswegs eine Spezialität der Bienen, sondern zeigte sich genauso bei der Essigfliege Drosophila, die wir von unseren Obstschalen kennen.
Für das Land mit der zweithöchsten Bevölkerungszahl ist eine solche Entwicklung fatal, denn die Ernährung beruht wesentlich stärker als bei uns auf Obst und Gemüse. Umso mehr ist man auf die Bestäubung durch die einheimischen Riesenhonigbienen angewiesen. Zudem legt die Untersuchung nahe, dass vergleichbare Auswirkungen auf den Menschen kaum auszuschließen sind und macht deutlich, dass wir es bei uns besser erst gar nicht so weit kommen lassen.1
Säuglingsbotulismus durch Honig mit Clostridien
Honig ist ein Naturprodukt und somit unsteril. Bakterien wie Clostridien sind überall in der Natur verbreitet und können in seltenen Fällen hineingelangen. Was für Erwachsene in der Regel unproblematisch ist, wird bei Säuglingen zum Gesundheitsrisiko. In ihrem empfindlichen Verdauungstrakt vermehrt sich Clostridium botulinum schlagartig und setzt Botulinumtoxin frei, besser bekannt als Botox. In seltenen Fällen besteht sogar Lebensgefahr. Daher sollten Kinder Honig generell erst ab dem zweiten Lebensjahr essen, wenn sich ihre Darmflora ausreichend entwickelt hat.
Die Gefährdung durch Alkaloide und Toxine in einheimischem Honig ist normalerweise gering. Im Gegenteil geben Leute im Internet sogar viel Geld für halluzinogenen Honig aus dubiosen Quellen aus – auf eigenes Risiko. In Deutschland sind Pyrrolizidinalkaloide aus Greiskräutern in die Schlagzeilen geraten. Schwermetalle und Pestizide finden sich ebenso in anderen konventionellen landwirtschaftlichen Produkten. Die Gefahr solcher Verunreinigungen ist in Honigsorten „aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ meist wesentlich größer, und hier muss man zudem mit Pollen aus gentechnisch veränderten Pflanzen rechnen.
Die Bestimmungen des Deutschen Imkerbundes sind wesentlich strenger als vergleichbare Richtlinien im Ausland, sodass man mit seinen typischen Honiggläsern qualitativ deutlich besser fährt. Etliche Hersteller lassen ihre Produkte von Laboren lebensmittelchemisch auf Schadstoffe untersuchen. Entsprechende Hinweise findet man auf dem Etikett. Solche Untersuchungen machen den Honig geringfügig teurer, aber damit ist man auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
Bei Fair Trade bekommen die Imker mehr Lohn für ihre Ware, und in vielen Ländern der Dritten Welt stellen Rückstände aus industrieller Landwirtschaft weniger ein Problem dar als in Europa, China oder Nordamerika. Allerdings ist hier der CO2-Abdruck wegen des Transportes größer als beim Imker um die Ecke.
Einen umfassenden Schutz vor Schadstoffen bietet Honig von deutschen Erwerbsimkern. Hochwertigen Honig finden Sie zum Beispiel hier. Die professionelle Herangehensweise von Erwerbsimkern sorgt dafür, dass Bienen artgerecht gehalten werden und der Honig aus Regionen stammt, die sorgfältig ausgewählt und regelmäßig kontrolliert werden. Zusätzlich unterliegt dieser Honig zahlreichen behördlichen Analysen, die seine Qualität und Reinheit sicherstellen. Dennoch sollte man sich bewusst sein, dass eine absolute Freiheit von Schadstoffen angesichts der allgemeinen Umweltbelastung kaum realisierbar ist.
Quellenverzeichnis
• (1) Thimmegowda, G. G.; Mullen, S.; Sottilare, K.; Sharma, A.; Mohanta, S. S.; Brockmann, A.; Dhandapany, P. S.; Olsson, S. B. A Field-Based Quantitative Analysis of Sublethal Effects of Air Pollution on Pollinators. Proc. Natl. Acad. Sci. 2020. https://doi.org/10.1073/pnas.2009074117.
• Broscaru L, Dobre C, Rösick F, Halilovic A, Gulba D. Mad Honey Disease. Eur J Case Rep Intern Med. 2018 Jan 31;5(1):000742. doi: 10.12890/2017_000742. eCollection 2018. PMID: 30755974.
• Bundesamt für Risikobewertung: 5-HMF-Gehalte in Lebensmitteln sind nach derzeitigem wissenschaftlichen Erkenntnisstand gesundheitlich unproblematisch.
• Daugherty CG. Toxic honey and the march up-country. J Med Biogr. 2005 May;13(2):104-7. doi: 10.1177/096777200501300210. PMID: 19813313.
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• Silici S, Uluozlu OD, Tuzen M, Soylak M. Honeybees and honey as monitors for heavy metal contamination near thermal power plants in Mugla, Turkey. Toxicol Ind Health. 2016 Mar;32(3):507-16. doi: 10.1177/0748233713503393. Epub 2013 Nov 5. PMID: 24193050
• Wu H, Luo H, Huang F, Zhou X, Huang X, Chen The study of the constituents and source of toxicants in poisonous honey. J. Anal Biochem. 2019 Mar 15;569:10-15. doi: 10.1016/j.ab.2019.01.001. Epub 2019 Jan 9. PMID: 30639284.
• Yang W, Zhang C, Li C, Huang ZY, Miao X. Pathway of 5-hydroxymethyl-2-furaldehyde formation in honey. J Food Sci Technol. 2019 May;56(5):2417-2425. doi: 10.1007/s13197-019-03708-7. Epub 2019 Apr 6. PMID: 31168124
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