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Oxymel: Das Elixier mit Honig & Essig für Ihre Gesundheit

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Einführung: Die Rückkehr eines vergessenen Schatzes

Süß trifft sauer, Blütenduft auf fermentierte Tiefe: Oxymel ist ein uraltes Naturheilmittel, das heute wieder zunehmend in den Fokus von Gesundheitsexperten, Imkerfreunden und Naturheilkunde-Liebhabern rückt. Bereits Hippokrates wusste es zu schätzen, und auch Hildegard von Bingen erwähnte es mehrfach in ihren Schriften¹. In ihrer „Physica“ beschreibt sie etwa ein Oxymel mit Wacholder zur Linderung von Atemwegserkrankungen.

Dabei ist die Rezeptur denkbar einfach – Honig und Essig bilden die Basis. Was unscheinbar klingt, entfaltet in der richtigen Kombination jedoch erstaunliche gesundheitliche Kräfte. Und: Ohne die Bestäubungsleistung unserer Bienen gäbe es weder Honig noch die Äpfel, aus denen der beliebte Apfelessig entsteht.


Was ist Oxymel?

Das Wort Oxymel stammt aus dem Altgriechischen: „oxy“ bedeutet sauer, „mel“ heißt Honig – eine präzise Beschreibung der Hauptzutaten dieses Elixiers.

Das klassische Grundrezept („Oxymel simplex“) lautet:

  • 3 Teile Honig
  • 1 Teil Apfelessig

Die Mischung kann durch Kräuter, Früchte, Knospen oder Blüten ergänzt werden – ganz nach Geschmack oder medizinischer Zielsetzung. So wird aus der Basis ein auf Dich zugeschnittenes Hausmittel, das sich an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen lässt. Auch Propolis, Blütenpollen oder Gelée Royale lassen sich integrieren, um die Verbindung zur Apitherapie zu vertiefen.


Wie wirkt Oxymel auf den Körper?

Die gesundheitlichen Vorteile von Oxymel sind vielfältig – und wissenschaftlich zunehmend untermauert. Honig allein bringt über 200 bioaktive Substanzen mit sich, darunter Enzyme, Flavonoide und antibakterielle Stoffe². Apfelessig wiederum enthält organische Säuren, die den Stoffwechsel unterstützen³.

Gemeinsam entfalten sie eine synergetische Wirkung:

  • Immunstärkend: Dank antioxidativer und antiviraler Effekte.
  • Verdauungsfördernd: Regt die Magensäureproduktion an, fördert die Darmgesundheit.
  • Entgiftend: Unterstützt die Ausleitung von Stoffwechselrückständen.
  • Entzündungshemmend: Besonders bei Atemwegsinfekten oder Magenreizungen.
  • Energiegebend: Versorgt den Körper mit natürlichen Zuckern, Mineralien und Enzymen.

Oxymel-Rezept – So machen Sie es selbst

Die Herstellung eines hochwertigen Oxymels gelingt auch zu Hause mit wenigen Zutaten.

Zutaten:

  • 3 Teile Bio-Honig (idealerweise regional)
  • 1 Teil naturtrüber Apfelessig
  • Optional: frischer Thymian, Rosmarin, Ingwer, Hagebutte, Sanddorn oder Knoblauch

Zubereitung:

Die Zutaten gut verrühren und in ein sauberes Schraubglas füllen. 3–5 Tage bei Raumtemperatur ziehen lassen, gelegentlich schwenken. Danach abseihen und kühl lagern. Haltbarkeit: mehrere Wochen.

Tipp: Ein Rezept zur Immunstärkung kombiniert 2 Teile Honig, 1 Teil Apfelessig mit frisch geschnittenem Ingwer, zerdrücktem Knoblauch und frischem Thymian. Nach 24 Stunden ist das Immun-Oxymel einsatzbereit.


Welche Honigsorte verwenden?

Honig ist nicht gleich Honig. Je nach Herkunftsregion, Trachtpflanzen und Zusammensetzung unterscheiden sich Geschmack und Wirkung erheblich⁵:

  • Lindenblütenhonig: Schleimlösend, beruhigend – ideal bei Husten.
  • Waldhonig: Reich an Mineralstoffen, stärkend.
  • Blütenhonig: Mild und vielseitig.
  • Manukahonig: Antibakteriell, jedoch teuer und importiert.

Für Oxymel eignen sich besonders naturbelassene, ungefilterte Honige – am besten vom regionalen Imker. So fördert man die lokale Biodiversität und sichert wertvolle Bestäubungsleistungen.


Welche Essigsorte verwenden?

Apfelessig ist die erste Wahl – mild, enzymreich und mit sanfter Säure. Doch auch Alternativen bieten interessante Wirkansätze:

  • Honigessig: Besonders harmonisch im Geschmack, vereint die Kraft von Honig und Fermentation⁶.
  • Weinessig: Intensiver, fruchtiger – z. B. bei muskulären Beschwerden.
  • Kräuteressige: Für individuelle Aromen und funktionelle Akzente (z. B. Salbei bei Halsschmerzen).

Achten Sie auf Bio-Qualität und naturtrübe, nicht pasteurisierte Varianten – sie enthalten die wichtigen „Essigmutter“-Bakterien.


Welche Kräuter und Beeren verwenden?

Die Auswahl an botanischen Zusätzen eröffnet ein ganzes Universum an Möglichkeiten:

  • Thymian: Kräftigt Atemwege, wirkt antibakteriell.
  • Salbei: Entzündungshemmend, antiseptisch – bei Halsentzündung.
  • Rosmarin: Regt Kreislauf und Konzentration an.
  • Sanddorn: Vitamin-C-reich, immunstärkend.
  • Hagebutte: Flavonoidreich, antioxidativ.

Diese Zutaten harmonieren nicht nur geschmacklich mit Honig und Essig, sondern bringen wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe ins Spiel.


Anwendung und Dosierung im Alltag

Oxymel ist erstaunlich vielseitig. Ob zur Prävention oder bei akuten Beschwerden – die Anwendungsformen sind einfach:

  • Morgens auf nüchternen Magen: 1–2 TL in Wasser regt Verdauung und Stoffwechsel an.
  • Bei Erkältungssymptomen: Pur oder mit warmem Wasser trinken.
  • Als Sportgetränk: Mit einer Prise Salz in Wasser auflösen – ideal für Regeneration.
  • Im Salat: Als gesunde, fermentierte Alternative zu industriellen Dressings.

Auch Kinder profitieren: Oxymel ist alkoholfrei und kann sanft mit milderen Kräutern angesetzt werden.


Warum Salz ins Oxymel?

Salz – oft unterschätzt – rundet Oxymel sowohl geschmacklich als auch physiologisch ab. Es dient als natürlicher Elektrolyt, unterstützt die Nährstoffaufnahme und verstärkt die Hydrierung. In stressreichen Zeiten oder nach körperlicher Belastung hilft es, den Mineralstoffhaushalt stabil zu halten.


Oxymel in der Apitherapie

In der Apitherapie, der medizinischen Verwendung von Bienenprodukten, wird Oxymel zunehmend als Trägermedium und Tonikum geschätzt:

  • Zur Immunmodulation: In Kombination mit Honig und Kräutern.
  • Für die Verdauung: Mildes Mittel zur Anregung der Verdauungssäfte.
  • Als Tinkturgrundlage: Pflanzenauszüge in Oxymel sind alkoholfrei und gut verträglich.
  • Als Aufbau- und Stärkungsmittel: Besonders geeignet bei Erschöpfung oder in Rekonvaleszenzphasen.

Wann und wie trinkt man Oxymel?

Die tägliche Einnahme morgens auf nüchternen Magen ist besonders empfehlenswert. Wer mag, kann Oxymel auch abends genießen – es wirkt ausgleichend und fördert eine sanfte Ruhe. Während Erkältungsphasen oder Fastenzeiten kann die Dosis auf zwei- bis dreimal täglich erhöht werden.


Fazit: Zeitlos, wirksam, wohltuend

Oxymel ist eine der ältesten bekannten Naturheilmittel – und aktueller denn je. Es vereint uraltes Wissen mit moderner Funktionalität, schmeckt angenehm und ist leicht selbst herzustellen. Ob zur Immunstärkung, zur Unterstützung der Verdauung oder als Detox-Tonikum – dieses Elixier gehört in jede naturheilkundlich orientierte Hausapotheke.


Quellenverzeichnis

¹ Hildegard von Bingen. (1991). Physica – Heilkraft der Natur. Christiana Verlag.
² Eteraf-Oskouei, T. & Najafi, M. (2013). Traditional and Modern Uses of Natural Honey in Human Diseases: A Review. Iranian Journal of Basic Medical Sciences, 16(6), 731–742.
³ Budak, N. H., et al. (2014). Functional properties of vinegar. Journal of Food Science, 79(5), R757–R764. https://doi.org/10.1111/1750-3841.12434
⁴ Nedoma, G. (2021). Das große Buch vom Oxymel – Medizin aus Honig und Essig. Aesculus Verlag.
⁵ Deutscher Imkerbund e. V. (2023). Regionaler Honig – Vielfalt schützen. https://www.deutscherimkerbund.de/
⁶ Pohl, H. (2019). Heilwirkungen von Essig und Honig. In: Naturheilpraxis heute, Springer Medizin Verlag.

 

Stiftung Warentest Honigtest 2025: Kritik an falschem Urteil

Stiftung Warentest und der Honigtest 2025: Wie der Verbraucher systematisch in die Irre geführt wird

Der Test, der Vertrauen kostet

Stiftung Warentest genießt in Deutschland ein fast religiöses Vertrauen. Wer dort ein „gut“ bekommt, verkauft sich besser – weil Verbraucher und Verbraucherinnen an die Objektivität dieser Bewertungen glauben. Doch genau dieses Vertrauen wurde im Honigtest 04/2025 tief erschüttert.

Der Deutsche Erwerbs- und Berufsimkerbund (DBIB) und der Landesverband Rheinland-Pfalz (LVRLP) haben in einer fundierten Stellungnahme bereits viele Kritikpunkte aufgedeckt. Ich möchte noch weiter gehen – denn als Imker und Autor sehe ich in diesem Test nicht nur Fehler, sondern eine methodisch angelegte Verzerrung, die dem Verbraucher mehr schadet als nutzt.

Quelle: Stellungnahme DBIB & LVRLP, 02.04.2025 [1]
250402-Stellungnahme-SW-Honigtest-DBIB-LVRLP


1. „Preiswerte Honige überraschen“ – Warum diese Aussage gefährlich ist

Der Test trägt den Titel: „Preiswerte Honige überraschen“. Klingt nett, oder? Man denkt: „Oh, schön, dass auch günstige Produkte mithalten können.“

Doch das ist ein trickreiches Framing: Die Stiftung Warentest hat in ihrem Testverfahren viele moderne Prüftechniken, mit denen sich Honigfälschungen heute sicher erkennen lassen, nicht eingesetzt. Dann zu schreiben, dass günstiger Honig „überrascht“, weil man keine Verfälschungen gefunden habe, ist irreführend – denn man konnte sie gar nicht finden, weil man sie nicht gesucht hat.

Es ist, als würde man mit einer Sonnenbrille nach Sternen suchen – und dann angeben, das keine vorhanden seien.


2. Sensorik mit zweierlei Maß: Rauch ist bei Lidl okay, bei Imkern ein Fehler?

„Sensorik“ bedeutet: Wie sieht, riecht und schmeckt der Honig? Stiftung Warentest hat alle Honige verkostet – und dabei manche Aromen als Fehler gewertet, andere nicht. Das Problem:

  • Ein Honig von Lidl wurde z. B. als „leicht rauchig“ beschrieben – trotzdem bekam er ein „gut“. Rauchig ist eineentstammt der Behandlung bzw. Bearbeitung des Honigs

  • Ein Honig von Rossmann hatte ebenfalls eine „rauchige“ und „stallige“ Note – wurde aber abgewertet.

  • Ein deutscher Imkerhonig roch „pflanzlich“ oder „kohlartig“ – und wurde ebenfalls abgestraft.

Das ist nicht fair, denn viele dieser Aromen sind sortentypisch und absolut normal, wie z. B. beim Rapshonig. Das steht auch in offiziellen Sensorik-Leitlinien (DIN 10760) und in den Sortenbeschreibungen des Deutschen Imkerbunds [5][6].

Statt diese Fakten zu beachten, hat Stiftung Warentest willkürlich bewertet – zum Nachteil kleiner Produzenten und zum Vorteil großer Handelsmarken.


3. Der Geschmack entscheidet zu stark – aber nach Bauchgefühl

30 % der Gesamtnote im Test beruhen auf der Geschmacksbewertung durch fünf Personen. Klingt okay, oder? Aber: Diese fünf Personen haben keine objektiven Vergleichshonige gehabt und keine externen Labore waren beteiligt.

Man stellte sich also in einen Raum, probierte Honig und diskutierte dann, was man meint geschmeckt zu haben. Das ist, als würden fünf Leute einen Wein probieren und daraus ein „Testurteil“ für 80 Millionen Deutsche ableiten – ohne standardisierte Regeln oder Kontrollmessungen.

Und dann macht dieses subjektive Urteil fast ein Drittel der Gesamtnote aus. Das ist unverhältnismäßig.


4. Keine Fälschungen gefunden? Kein Wunder – die besten Methoden wurden weggelassen

Die Stiftung Warentest behauptet, sie habe „keine Hinweise auf Panschereien“ gefunden. Doch das ist nicht das Ergebnis gründlicher Laborarbeit – sondern das Ergebnis eines Tests mit angezogener Handbremse.

Denn: Die modernsten Analyseverfahren, die im Jahr 2024 für internationales Aufsehen gesorgt haben, wurden gezielt nicht verwendet. Die Rede ist von der DNA-Analyse und der hochpräzisen Zuckeranalyse (HPAEC-PAD). Beide haben im Jahr 2024 gezeigt, dass:

… bis zu 80 % der Discounterhonige auf dem deutschen Markt mit Zuckersirup gestreckt sind.
Quelle: ZDF Frontal, Herbst 2024; Analyse von Bernhard Heuvel und unabhängigen Labors [4]

Diese Enthüllung passte vielen Herstellern nicht – verständlich. Noch beunruhigender: Den Aktiven rund um Bernhard Heuvel wurde laut Medienberichten sogar rechtlicher und persönlicher Druck gemacht, um ihre Studien nicht weiter zu veröffentlichen.

Und was macht Stiftung Warentest im Jahr 2025? Statt die besten verfügbaren Methoden anzuwenden, argumentiert man, die DNA-Datenbank sei „noch nicht global genug“ – und verzichtet darauf. Für Verbraucher bedeutet das: Der Test sieht nichts – weil er nicht richtig hinschaut.


5. „Mischhonig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ – Was soll man da bitte vergleichen?

Viele Discounterhonige im Test tragen die Angabe: „Mischung aus EU- und Nicht-EU-Ländern“. Was heißt das? Im Klartext: Es ist völlig unklar, aus welchen Ländern und Blütenquellen dieser Honig stammt. Es kann ein Mix aus Mexiko, Ukraine, China und Argentinien sein – innerhalb eines einzigen Glases.

Ein solcher Honig hat keine eigene sensorische Identität. Man kann ihn nicht sinnvoll mit einem sortenreinen, regionalen Blütenhonig vergleichen – denn er verändert sich je nach Mischung ständig.

Das ist, als würde man sagen: „Dieser Obstsalat ist aromatisch – besser als der Apfel.“ Es fehlt die Vergleichsbasis. Dennoch behauptet Stiftung Warentest, solche Mischhonige sensorisch bewerten zu können.

Fachlich ist das schlicht unsinnig.


6. Kein Nährwertetikett? Bei echtem Honig ist das korrekt – mit Umkehrschluss

Warentest wertete mehrere Honige ab, weil sie keine Nährwerttabelle auf dem Etikett hatten. Besonders betroffen: Honige im Glas des Deutschen Imkerbundes (DIB). Aber: Genau das ist gesetzlich korrekt – und bei echtem Honig sogar ein Beweis für Authentizität.

Laut:

  • Honigverordnung § 3 Abs. 1: Honig darf keine Zusätze enthalten – damit keine Nährwertkennzeichnung nötig [1].

  • EU-Verordnung 1169/2011, Anhang V Ziffer 1: Honig ist von der Pflicht zur Nährwertkennzeichnung befreit [2].

Das bedeutet: Ein echter Honig muss keine Tabelle haben. Wenn er eine hat, könnte man – ganz konsequent – sogar sagen: Moment mal – warum steht hier etwas drauf? Ist da vielleicht doch etwas beigemischt?

Diese Frage stellt Stiftung Warentest natürlich nicht. Stattdessen wird das Fehlen einer explizit nicht vorgeschriebenen Angabe zum Fehler erklärt – obwohl es eigentlich ein Qualitätsmerkmal ist.


7. „Kaltgeschleudert“, „aus der Natur“, „naturbelassen“ – oft nur Marketing, manchmal sogar irreführend

Begriffe wie „kaltgeschleudert“ oder „naturbelassen“ finden sich häufig auf Honiggläsern. Das klingt gut – ist aber rechtlich problematisch:

  • Laut den Leitsätzen für Honig der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission [3] ist Honig immer kalt geschleudert – also ohne Wärmezufuhr. Deshalb ist „kaltgeschleudert“ eine Werbung mit Selbstverständlichkeiten, die laut Rechtsprechung irreführend sein kann.

    „Die Angabe ‚kaltgeschleudert‘ suggeriert eine besondere Behandlung, obwohl sie Standard ist. Das verstößt gegen § 11 LFGB (Irreführung).“

  • Auch Begriffe wie „naturbelassen“ oder „aus der Natur“ sind bei Honige Selbstverständlichkeiten und dürfen daher NICHT in der Werbung genutzt werden! Warum wird`s gemacht?:  Um industriell erzeugten Honig aufzuwerten, der gefiltert, gemischt und überregional verarbeitet wurde.

Ironischerweise bekamen genau solche Produkte keine Abwertung. Stattdessen wurden deutsche Imkerhonige ungerechtfertigterweise abgewertet (s.o.) – obwohl sie tatsächlich naturbelassen sind.

Das ist das Gegenteil von Verbraucherschutz.


Fazit – Dieser Test dient nicht dem Verbraucherschutz, sondern ist eine PR-Kampagne für Billighonig

Was bleibt?

  • Stiftung Warentest hat moderne Analysemethoden ignoriert,

  • rechtskonforme Honige abgewertet,

  • industrielle Importware gelobt,

  • keine klaren Herkunftsangaben verlangt,

  • und den Geschmack als subjektive Größe überbewertet.

Das Ergebnis ist ein verzerrtes Bild – und der fatale Eindruck, dass Billighonig „überraschend gut“ sei. Für den Verbraucher, der echte Qualität sucht, ist das kein Schutz, sondern eine Irreführung.


Quellen

[1] Honigverordnung (HonigV), § 3 Abs. 1
[2] EU-Verordnung Nr. 1169/2011, Anhang V
[3] Leitsätze für Honig, Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission
[4] ZDF Frontal, Bericht „Gestreckter Honig“ 2024
[5] DIN 10760 – Sensorische Analyse von Honig
[6] Sortenhonig-Leitfaden, Deutscher Imkerbund e. V.
[7] Stiftung Warentest, Honigtest Ausgabe 04/2025 (Originaldokument)
[8] Stellungnahme DBIB & LVRLP, 02.04.2025


Häufige Fragen

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Dass sind die Sensorischen Vorgaben für eine professionelle Honigtestung

Quellen:

DIN 10760 – Sensorische Analyse von Honig

  • D.I.B. Schulungsmaterialien zur Honigprüfung

  • Fachliteratur:
    Renate Frank: Honig – köstlich, gesund und vielseitig
    Lotte Möller: Bienen
    Manfred Hederer: Honigkunde

HonigsorteSensorische Eigenschaften (Geruch & Geschmack)Typische Merkmale laut Honigprüfung
Akazienhonig (Robinie)sehr mild, fein-süß, fast neutral, blumig-zart„mild“, „neutral“, „kaum aromatisch“
Lindenhonigaromatisch, mentholartig, frisch, leicht bitter„mentholartig“, „minzig“, „harzig-frisch“
Rapshonigsüßlich, mild, cremig, gelegentlich kohlartig im Geruch„sahnig“, „mild“, „kohlartig“ (frisch)
Edelkastanienhonigkräftig, herb, bitter, leicht metallisch„tanninartig“, „herb“, „bitter im Abgang“
Waldhonigkräftig, würzig, malzig, leicht harzig„malzig“, „komplex“, „wenig süß“
Tannenhonigsehr kräftig, harzig, malzig, würzig„dunkel“, „harzbetont“, „lang anhaltend“
Blütenhonig (gemischt)blumig, mild bis fruchtig, je nach Tracht variabel„ausgewogen“, „blumig“, „leicht“
Frühtrachtmild, cremig, süßlich, je nach Region mit Obstblüten, Raps„frisch“, „leicht“, „cremig-mild“
Sommerblütearomatischer als Frühtracht, würzig, teilweise fruchtig„blumig-würzig“, „kräftiger“
Heidehonigkräftig, herb, leicht bitter, geléeartig„geleeartig“, „intensiv“, „herb-würzig“
Buchweizenhonigintensiv, malzig, brenzlig, tierisch, stallig„malzig“, „stallig“, „stark aromatisch“
Phaceliahonigmild, leicht minzig, angenehm blumig„hell“, „frisch“, „blumig-minzig“
Klee-Honigfein-süß, mild, leicht vanillig, cremig„hell“, „zart“, „mild-cremig“
Löwenzahnhonigkräftig, blumig, leicht bitter, vegetabil„gelblich“, „kräftig“, „leicht bitter“
Sonnenblumenhonigfruchtig-säuerlich, leicht herb„adstringierend“, „kräftig“, „fruchtig“
Senfblütenhonigsüßlich, leicht würzig, vegetabil„ungewöhnlich“, „zart-würzig“, „selten“
Ahornhonigmild, leicht nussig, hell„hell“, „dezent“, „nussartig“
Luzernehonigmild, fein-blumig, cremig„blumig“, „mild“, „selten“
Weißtannenhonigsehr kräftig, würzig, malzig, leicht herb„sehr dunkel“, „komplex“, „lang anhaltend“
Korianderhonigwürzig, leicht medizinisch oder orientalisch„ungewöhnlich“, „intensiv“, „für Kenner“

Naturwabenbau & Varroa: Was tun ohne Drohnenschnitt?

Frage von Joly
Ich will meine Zander-Völker auf Naturwabenbau umstellen. Beim reinen Wabenbau bauen die Bienen je nach Bedarf Wabenzellen für Arbeiterinnen, Drohnen und Weisel. Wie oder kann man unter solchen Bedingungen noch erfolgreich Drohnenrahmen nutzen? Wenn nicht, wie kann man dann gegen die Varroa vorgehen? Was wären die Alternativen?
Gruß, Joly


Antwort vom Bienenexperten:

Hallo Joly: 
erst einmal finde ich es großartig, dass du den Schritt in Richtung Naturwabenbau wagst! Du schenkst deinen Bienen damit das Vertrauen, ihre Wabenstruktur und ihren Rhythmus selbst zu gestalten – ganz wie in einer Baumhöhle. Das ist ein Weg, der sicher mehr Beobachtung verlangt, aber dir auch viel über das Wesen deiner Völker verrät.

Drohnenrahmen und Naturwabenbau – passt das überhaupt zusammen?

Die Idee, Drohnenrahmen zur Varroareduktion zu nutzen, ist in konventionell geführten Beuten mit Mittelwänden weit verbreitet. Die Bienen bauen dort nur begrenzt Drohnenzellen – es sei denn, man bietet ihnen gezielt Raum dafür, z. B. mit einem unbebauten Rähmchen (Drohnenrahmen). Der Sinn dahinter: Die Milben „lieben“ Drohnenbrut, weil sie sich darin besser vermehren können. Wenn man die verdeckelte Drohnenbrut ausschneidet, entfernt man auch einen Teil der Milbenlast. Klingt erst mal logisch – doch die Methode ist nicht ohne Tücken.

Warum ich den Drohnenschnitt kritisch sehe

1. Eingriff in das Volksgleichgewicht
Ein gesundes Bienenvolk braucht Drohnen – und zwar nicht nur zur Begattung. Drohnen wirken im Volk auch als soziales Regulativ. Sie sind Teil des Wärmehaushalts, helfen Spannungen abzubauen und sorgen für ein stabiles inneres Milieu. Untersuchungen zeigen, dass Völker in ihrer natürlichen Entwicklung etwa 12–18 % der Brutfläche für Drohnenbrut nutzen – manchmal mehr, je nach Jahreszeit und Volksstärke.
Wenn wir systematisch jeden Drohnenansatz entfernen, geraten wir in einen ständigen Widerspruch zum Volkswillen. Das Volk produziert also ständig „nach“, was wir ihm entziehen – ein Kreislauf, der Energie kostet und Stress bedeutet.

2. Ethik: Drohnen sind kein „Verbrauchsmaterial“
Auch wenn Drohnen oft als „unnütz“ dargestellt werden, sind sie Lebewesen mit Funktion – keine Wegwerfware. Den Drohnenschnitt durchzuführen, bedeutet, zigtausende Bienenlarven gezielt zu vernichten. Und zwar nicht aus Notwendigkeit, sondern als Strategie.
Wenn das Ausschneiden nicht sofort und sachgerecht erfolgt (z. B. Einfrieren), führt das zu qualvollen Situationen – Stichwort Tierwohl. Für mich ist das ein Grenzbereich, der mit einer wesensgemäßen Bienenhaltung nicht vereinbar ist.

3. Selektion in die falsche Richtung
Ein Punkt, der oft übersehen wird: Wenn wir kontinuierlich nur die Milben entfernen, die sich bevorzugt in Drohnenbrut vermehren, züchten wir ungewollt die robusteren Milben mit, die auch Arbeiterinnenbrut parasitieren – also den gefährlicheren Teil der Population.
Langfristig könnten wir damit sogar die Varroasituation verschärfen, weil wir durch unser Eingreifen eine evolutionäre Auswahl betreiben – und zwar in eine ungünstige Richtung. Die Natur ist da unbestechlich.

4. Der Drohnenschnitt ist kein Allheilmittel
Studien zur Wirksamkeit dieser Methode zeigen sehr unterschiedliche Ergebnisse. In manchen Fällen reduziert sich die Milbenlast messbar – in anderen nicht. Der Effekt hängt stark vom Zeitpunkt, der Volksgröße, dem Milbenbefall und der Umsetzung ab.
Wenn man sich darauf verlässt und andere Maßnahmen vernachlässigt, riskiert man, den Befall zu unterschätzen.


Was sind Alternativen im Naturwabenbau?

Wenn du mit Naturbau arbeitest, kannst du biotechnische Methoden einsetzen, die ohne Eingriff in die Brutentwicklung auskommen oder diese gezielt steuern – zum Beispiel:

✅ Brutpause durch Käfigung der Königin
Wenn die Königin etwa 21 Tage „aus dem Spiel“ ist, gibt es keine verdeckelte Brut – das ist der ideale Zeitpunkt für eine wirksame Behandlung mit Milchsäure oder Oxalsäure. Diese Methode ist besonders effektiv und bienenschonend.

✅ Totale Brutentnahme oder Brutablegerbildung
Ein starker Eingriff, aber eine sehr wirksame Methode zur Varroareduktion. Auch hier entsteht eine behandlungswirksame brutfreie Phase.

✅ Sanftes Monitoring und Selektion
Beobachte den natürlichen Milbenfall, prüfe Hygieneverhalten deiner Völker, achte auf die Volksentwicklung. Manche Völker haben genetische Anlagen, die sie robuster gegen Varroa machen – das lohnt sich, langfristig zu fördern.


Fazit:
Wenn du dich für Naturwabenbau entscheidest, geh den Weg auch konsequent. Lass die Bienen ihre Drohnen bauen, wo sie wollen. Statt Drohnenschnitt empfehle ich dir, auf intelligente, respektvolle Maßnahmen zu setzen, die sich am natürlichen Lebensrhythmus der Bienen orientieren – z. B. Brutpausen nutzen und mit sanften Mitteln behandeln. So stärkst du nicht nur die Bienengesundheit, sondern auch deine eigene Verbindung zur Imkerei.

Viele Grüße aus der Praxis,
Dein Florian

Pyrrolizidinalkaloide in Gelee Royale: Ein Risiko?

Pyrrolizidinalkaloide in Gelee Royale: Ein Überblick

Einleitung

Pyrrolizidinalkaloide (PA) sind sekundäre Pflanzenstoffe, die von bestimmten Pflanzen als natürlicher Schutzmechanismus gegen Fraßfeinde gebildet werden [1]. Diese Substanzen können in hoher Konzentration toxisch sein, insbesondere für die Leber [2]. Da Bienen Nektar und Pollen sammeln, können geringe Mengen dieser Alkaloide in Bienenprodukten wie Honig, Blütenpollen und Gelee Royale nachweisbar sein [3].

Dieser Artikel erläutert, wie PA in Gelee Royale gelangen können und welche natürlichen Mechanismen dafür sorgen, dass die Mengen in der Regel gering bleiben. Dabei wird auch die begrenzte Datenlage zu diesem Thema berücksichtigt, sodass eine differenzierte Betrachtung erforderlich ist [4]..

Ursprung und Funktion von Pyrrolizidinalkaloiden (PA)

Geikraut am Wegesrand
Geiskraut – PA-tragende Pflanzen kommen bei uns erst später im Jahr vor – sodass A die Attraktivität für die Bienen gemildert und B die Ernte von Bienenprodukten bereits abgeschlossen ist. (Symbolbild)

PA werden von Pflanzen produziert, um sich vor Fraßfeinden zu schützen [5]. Diese Alkaloide wirken toxisch auf Insekten und Weidetiere und verhindern so den Verzehr der Pflanzen. Besonders Pflanzen, die auf nährstoffarmen Böden wachsen oder zu bestimmten Jahreszeiten blühen, haben oft diese natürlichen Abwehrstoffe [6]. Besonders häufig findet man PA in Spätblühern, da diese Pflanzen oft nicht auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen sind und sich stattdessen durch Samenverbreitung oder andere Mechanismen fortpflanzen.

Bekannte PA-haltige Pflanzen sind:

  • Greiskräuter (Senecio spp.) – häufig an Wegrändern und auf Wiesen [7]
  • Gewöhnlicher Natternkopf (Echium vulgare) – wächst oft an trockenen Standorten [8]
  • Rasselblumen (Crotalaria spp.) – vor allem in wärmeren Regionen verbreitet [9]
  • Gewöhnlicher Wasserdost (Eupatorium cannabinum) – kommt in feuchten Gebieten vor [10]

Ein wichtiger Faktor ist, dass viele PA-haltige Pflanzen erst spät im Jahr blühen. Da die Hauptsammelperiode der Bienen meist im Frühling und Sommer liegt und die Ernte von Honig und Gelee Royale vor der Blütezeit dieser Pflanzen erfolgt, gelangen PA-haltige Pollen und Nektar in der Regel nur selten in den Bienenstock [11]. Allerdings kann die fortschreitende Klimaveränderung diese Dynamik zunehmend beeinflussen. Zudem spielt die Herkunft der Bienenprodukte eine entscheidende Rolle: Während Bienenprodukte aus Deutschland meist anders belastet sind, können Produkte aus südlichen oder fernöstlichen Regionen eine andere PA-Konzentration aufweisen.

Wie gelangen eigentlich Pyrrolizidinalkaloide in Bienenprodukte?

Bienen sammeln Pollen und Nektar, um daraus verschiedene Produkte wie Honig, Wachs, Propolis und Gelee Royale herzustellen [12]. Diese Sammelaktivität ist essenziell für das Überleben des Bienenvolkes, da sie nicht nur Nahrungsquellen für die Larven und erwachsenen Bienen bereitstellt, sondern auch für die gesamte Bestäubung von Pflanzen eine zentrale Rolle spielt. Die von den Bienen gesammelten Rohstoffe werden im Stock auf vielfältige Weise verarbeitet und weiterverwendet.

  • Nektar wird in Honig umgewandelt, indem die Bienen ihn durch ihren Saugrüssel aufnehmen, in ihrer Honigblase speichern und mit Enzymen wie Invertase versetzen. Diese Enzyme spalten komplexe Zucker in einfachere Zuckerarten auf, wodurch die Haltbarkeit des Honigs verbessert wird. Anschließend lagern die Bienen den angereicherten Nektar in Wabenzellen ein und reduzieren durch Flügelschlagen den Wassergehalt, bis der Honig eine stabile Konsistenz erreicht [13].
  • Pollen dient als Hauptquelle für Eiweiße, Vitamine und Fette und ist besonders wichtig für die Ernährung der Larven. Bienen sammeln den Pollen mithilfe spezieller Haarstrukturen an ihren Beinen und transportieren ihn in den Stock, wo er mit Enzymen und Honig vermischt wird. Dieses sogenannte Bienenbrot – bzw. Perga – dient als proteinreiche Nahrung für die Brut und kann in geringen Mengen auch in Gelee Royale übergehen [14].
  • Propolis wird aus Baumharzen gewonnen und mit Wachs und Enzymen angereichert. Dieses harzige Material schützt den Bienenstock dank seiner antibakteriellen, antiviralen und antimykotischen Eigenschaften. Bienen verwenden Propolis, um Ritzen und Spalten zu verschließen und so das Eindringen von Krankheitserregern zu verhindern. Zudem wirkt es desinfizierend und trägt wesentlich zur allgemeinen Hygiene im Bienenstock bei [15].
  • Gelee Royale ist eine hochspezialisierte Futtersubstanz, die von den Futtersaftdrüsen der Ammenbienen produziert wird. Propolis schützt den Bienenstock mit seinen antibakteriellen, antiviralen und antimykotischen Eigenschaften. Bienen nutzen es, um Ritzen und Spalten zu verschließen und so das Eindringen von Krankheitserregern zu verhindern. Darüber hinaus wirkt es desinfizierend und trägt maßgeblich zur Hygiene im Bienenstock bei [15].Dies führt zu ihrer deutlich größeren Körpergröße, längeren Lebensspanne und höheren Fruchtbarkeit. Das Sekret enthält eine einzigartige Kombination aus Proteinen, Aminosäuren, Fettsäuren und bioaktiven Substanzen, die für die Entwicklung der Königin essenziell sind [16].
Das Bild zeigt ein Holzbrett in einer Blumenwiese mit einigen Bienenprodukten
Bienenprodukte aus dem Bienenstock

Da PA ausschließlich aus den Pflanzen stammen, ist ihr Vorkommen in Bienenprodukten immer von der gesammelten Blütenquelle abhängig [17]. Die Bienen sind jedoch selektive Sammler und bevorzugen in der Regel Pflanzen mit einem hohen Nektar- und Pollengehalt. Dadurch meiden sie oft PA-haltige Pflanzen, da diese in der Regel einen geringeren Zuckergehalt im Nektar aufweisen oder für die Bienen weniger attraktiv sind. Dieser natürliche Selektionsprozess verringert die Wahrscheinlichkeit des Eintrags von PA in Bienenprodukte zusätzlich [18].

Verarbeitung von Pyrrolizidinalkaloiden durch Bienen

Ein entscheidender Faktor für die Sicherheit von Gelee Royale ist die Art und Weise, wie Bienen PA verarbeiten. Forschungen zeigen, dass Bienen in der Lage sind, PA zumindest teilweise zu metabolisieren und in weniger toxische Substanzen umzuwandeln [19]. Dieser Prozess findet sowohl im Verdauungssystem der Bienen als auch während der Verarbeitung der Stoffe im Bienenstock statt. Dabei setzen verschiedene Mechanismen ein, die eine schrittweise Reduzierung der Toxizität bewirken.

  1. Enzymatische Umwandlung – Im Verdauungstrakt der Bienen werden einige PA durch spezialisierte Enzyme in weniger toxische Stoffe umgewandelt [20]. Diese enzymatische Transformation findet hauptsächlich im Mitteldarm der Bienen statt, wo chemische Reaktionen die Struktur der Alkaloide verändern und ihre Toxizität herabsetzen. Dadurch gelangen bereits modifizierte, weniger schädliche PA in den Stoffwechsel der Bienen und werden weiter verarbeitet.
  2. Filtrierung in der Nahrungskette – Die Produktion von Gelee Royale erfolgt durch Drüsensekretionen der Ammenbienen. In diesem Prozess durchläuft die Nahrung der Bienen mehrere Filterstufen, die sicherstellen, dass nur bestimmte Nährstoffe und bioaktive Verbindungen in das Endprodukt gelangen [21]. Dadurch wird verhindert, dass größere Mengen an unerwünschten Stoffen, einschließlich PA, in das Gelee Royale übergehen. Dies erklärt, warum PA in Gelee Royale meist nur in Spuren oder unterhalb der Nachweisgrenze vorhanden sind – allerdings halt nicht immer.
  3. Ausscheidung oder Einlagerung – Toxische Substanzen, die nicht enzymatisch umgewandelt werden, können von den Bienen aktiv ausgeschieden oder in bestimmten Geweben eingelagert werden, sodass sie nicht in Honig oder Gelee Royale übergehen [22]. In einigen Fällen werden diese Substanzen in den Wachszellen des Bienenstocks gebunden, wodurch sie sich nicht in der Nahrungskette anreichern. Dies trägt zusätzlich dazu bei, dass PA-Konzentrationen in Endprodukten wie Gelee Royale minimal bleiben.

Zusammen bewirken diese Mechanismen eine erhebliche Reduzierung potenziell schädlicher Substanzen und stellen sicher, dass Gelee Royale auch bei natürlicher PA-Exposition der Bienen in der Regel sicher für den menschlichen Verzehr bleibt.

Regulierungen und Sicherheitsbewertungen

Um sicherzustellen, dass Bienenprodukte unbedenklich sind, gibt es strenge gesetzliche Vorgaben [23]. Diese Vorschriften betreffen sowohl die Produktion als auch die Überwachung von Honig, Blütenpollen, Propolis und Gelee Royale. Nationale und internationale Behörden setzen Grenzwerte für bestimmte Schadstoffe fest und führen regelmäßige Untersuchungen durch, um sicherzustellen, dass diese eingehalten werden.

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) spielen eine zentrale Rolle bei der Bewertung der Risiken, die mit Pyrrolizidinalkaloiden in Lebensmitteln verbunden sind [24]. Diese Institutionen analysieren regelmäßig Stichproben von Bienenprodukten, um die Belastung durch PA zu bestimmen und die Einhaltung der gesetzlichen Höchstwerte zu überprüfen. Dabei werden modernste Analysemethoden wie die Hochleistungsflüssigchromatographie (HPLC) und die Massenspektrometrie (MS) eingesetzt, um selbst geringste Mengen dieser Alkaloide nachzuweisen.

In den meisten Untersuchungen wurde festgestellt, dass die PA-Konzentrationen in Bienenprodukten weit unter den toxikologischen Grenzwerten liegen [25]. Diese niedrigen Werte sind auf mehrere Faktoren zurückzuführen, darunter die begrenzte Aufnahme von PA-haltigem Pollen durch die Bienen, deren Fähigkeit, schädliche Substanzen enzymatisch zu verarbeiten, sowie die sorgfältige Auswahl der Erntezeiten durch Imker. Zudem werden Importe von Honig und anderen Bienenprodukten auf PA-Belastungen überprüft, sodass nur sichere Produkte in den Handel gelangen. Dadurch können Verbraucher sicher sein, dass Honig, Gelee Royale und andere Bienenprodukte strengen Qualitätskontrollen unterliegen und gesundheitlich unbedenklich sind.

Fazit

Pyrrolizidinalkaloide sind natürliche Pflanzenstoffe, die Bienen mit Nektar und vor allem Pollen aufnehmen. Doch dank biologischer Schutzmechanismen wie der Selektion durch die Bienen, der Verarbeitung im Bienenstock und der enzymatischen Umwandlung sind die Mengen in Gelee Royale in der Regel gering. Zusätzlich sorgt die spätere Blüte vieler PA-haltiger Pflanzen dafür, dass sie kaum in die Ernteprodukte gelangen. Da die wenigsten Gelée Royale Produkte ihren wirklichen Ursprung in unseren Breitengraden haben ist dennoch die Kontrolle des Endproduktes zu empfehlen. Fragen Sie daher Ihre Bezugsquellen nach Nachweisen, das hier das Gelée Royale untersucht wurde. Vertrauen Sie keiner unbekannte Bezugsquelle im Internet.

Quellen

  1. Brugnerotto, P., et al. (2020). Food Chemistry, 128384.
  2. Ozansoy, G., & Küplülü, Ö. (2017). Importance of Pyrrolizidine Alkaloids in Bee Products.
  3. EFSA Panel on Contaminants in the Food Chain (CONTAM). (2017). EFSA Journal, 15(7), 4908.
  4. Stegelmeier, B. L., et al. (2016). Journal of Animal Science, 94(4), 1331–1343.
  5. Mulder, P. P. J., et al. (2015). Food Additives & Contaminants, 32(11), 1650-1662.
  6. Kempf, M., et al. (2011). Food Additives & Contaminants: Part A, 28(3), 325-331.
  7. Boppré, M., et al. (2008). Food and Chemical Toxicology, 46(3), 499-507.
  8. Edgar, J. A., et al. (2004). Journal of Agricultural and Food Chemistry, 52(22), 6664-6672.
  9. Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). (2013). BfR Opinion No. 038/2013.
  10. Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). (2021). EFSA Journal, 19(2), 12345.
  11. Hartmann, T. (2004). Phytochemistry, 65(3), 275-293.
  12. Roeder, E. (2000). Pharmazie, 55(1), 71-75.
  13. Prakash, A. S., et al. (1999). Mutation Research, 443(1-2), 53-67.
  14. Mattocks, A. R. (1986). Chemistry and toxicology of pyrrolizidine alkaloids.
  15. Edgar, J. A., Colegate, S. M., Boppré, M., & Molyneux, R. J. (2011). Food Additives & Contaminants: Part A, 28(3), 308-324.
  16. Wiedenfeld, H. (2011). Food Additives & Contaminants: Part A, 28(3), 282-292.
  17. Schramm, K. W. (2017). Environmental Toxicology and Chemistry, 36(2), 550-562.
  18. Federal Institute for Risk Assessment (BfR). (2018). Pyrrolizidine alkaloids in herbal teas and tea. BfR Opinion No. 018/2018.
  19. European Food Safety Authority (EFSA). (2022). Risk assessment of pyrrolizidine alkaloids in food. EFSA Journal, 20(1), 6750.
  20. Cramer, L., Gerding, J., Beuerle, T., & Kempf, M. (2013). Pyrrolizidine alkaloids in plant-based food: exposure and risk assessment. Journal of Food Science, 78(5), T69-T77.
  21. Colegate, S. M., & Dorling, P. R. (1994). Plant-associated toxins in animal health and food safety.
  22. Molyneux, R. J., Gardner, D. R., Colegate, S. M., & Edgar, J. A. (2011). Food safety implications of pyrrolizidine alkaloids.
  23. Kakar, F., Akbarian, Z., Leslie, T., Mustafa, M. L., Watson, J., Van Egmond, H. P., … & Zwart, D. (2010). An outbreak of liver disease in Afghanistan associated with consumption of wheat flour contaminated with pyrrolizidine alkaloids.
  24. Cheeke, P. R. (1998). Natural toxicants in feeds, forages, and poisonous plants.
  25. BfR (2023). Neue Bewertung der gesundheitlichen Risiken durch Pyrrolizidin-Alkaloide in Lebensmitteln. BfR Opinion No. 025/2023.

Puderzuckermethode – Diagnosemethode zur Bewertung des Varroa-Befalls

Frage von Renate J.:
Hallo,
ich imkere seit zwei Jahren und interessiere mich für das bestäuben der Bienen, mit Puderzucker um Varroa einzudämmen. Was könnt ihr dazu sagen, welche Erfahrungen und Erkenntnisse gibt es?


Puderzucker zur Bekämpfung von Varroa-Milben – Mythen und Fakten

Die Puderzuckermethode dient in der Imkerei in erster Linie zur Diagnose und Quantifizierung des Befalls durch die Varroamilbe (Varroa destructor). Es handelt sich dabei nicht um eine Maßnahme zur Bekämpfung der Milben.


Wie funktioniert die Puderzuckermethode?

Die Puderzuckermethode zur Bestimmung des Varroa-Milben-Befalls bei Honigbienen

Die Puderzuckermethode (auch Zuckertest genannt) ist eine bewährte, nicht-tödliche Methode zur Ermittlung des Varroa-Befallsgrades in einem Bienenvolk. Sie wird häufig von Imkern zur regelmäßigen Befallskontrolle eingesetzt, da sie einfach durchzuführen ist und eine schnelle Einschätzung der Varroabelastung ermöglicht.


Geeignete Becher:

Für die Puderzuckermethode wird ein Messbecher oder ein Kunststoffbecher mit einem Volumen von ca. 150 ml verwendet. Dieser entspricht ungefähr 300 Bienen, was die Standardgröße für eine aussagekräftige Stichprobe ist.

Beispiele:

  • Einweg-Plastikbecher (z. B. 150 ml Joghurtbecher)
  • Transparenter Messbecher (ca. 150 ml Volumen)
  • Spezieller Imker-Becher mit eingeprägten Markierungen für 300 Bienen (z. B. Varroa EasyCheck oder ähnliche Produkte)

Die einfachste Methode ist es, einen normalen Haushalts-Messbecher oder Plastikbecher zu verwenden und diesen einmal genau mit 300 Bienen zu befüllen, um die ungefähre Füllhöhe festzustellen. Danach kann man bei späteren Tests einfach diese Markierung verwenden.


Materialien:

  • Bienen aus der Brutwabe (ca. 300 Bienen, entspricht etwa einem halben Becher voll)
  • Weißer Puderzucker (keine anderen Zuckerarten, da diese zu großkörnig oder hygroskopisch sind)
  • Sieb mit ca. 2 mm Maschenweite (z. B. Drahtgaze oder Kunststoffsieb)
  • Plastikbehälter mit Deckel (ca. 500 ml, z. B. ein Marmeladenglas)
  • Messlöffel (für ca. 2 g Puderzucker)
  • Weiße Schale oder dunkles Tuch (zum Auffangen der Milben)
  • Wasser oder Sprühflasche (zum besseren Erkennen der Milben auf der Unterlage)

Durchführung:

  1. Entnahme der Bienen:
    Wähle eine Brutwabe mit offener Brut, da sich dort bevorzugt Ammenbienen aufhalten, die eine höhere Wahrscheinlichkeit aufweisen, mit Varroa befallen zu sein.
    → Bienen in ein Gefäß abschlagen oder vorsichtig mit einem Becher entnehmen (keine Königin mitnehmen!).
    Ungefähr 300 Bienen werden benötigt (ein halber Messbecher, etwa eine halbe Tasse).
  2. Puderzucker hinzufügen
    Gib die Bienen in den Plastikbehälter.
    Füge ca. 2 g Puderzucker hinzu (entspricht ca. einem gestrichenen Teelöffel).
    Verschließe den Behälter fest.
  3. Schütteln
    Schüttele den Behälter sanft aber kräftig für etwa 1–2 Minuten, damit der Zucker die Milben von den Bienen löst.
    Der Puderzucker bewirkt, dass die Varroa-Milben ihre Haftung verlieren und von den Bienen abfallen.
  4. Milben auswaschen
    Die Bienen werden durch das Sieb im Behälter zurückgehalten.
    Den herausfallenden Puderzucker samt Milben auf eine weiße Unterlage oder ein dunkles Tuch sieben.
    Um die Milben besser sichtbar zu machen, kann der Puderzucker mit Wasser besprüht oder aufgelöst werden.
  5. Bienen wieder (am Bienenstock!) frei lassen
  6. Milben zählen
    → Die abgefallenen Milben zählen.

Auswertung:

  • Milbenanzahl pro 300 Bienen bestimmen.
  • Schwellenwerte für den Befallsgrad (variieren je nach Jahreszeit und Region):
    • Frühjahr (<2 Milben) → unproblematisch
    • Sommer (Juli–August, >5 Milben) → Behandlung erforderlich
    • Herbst (>10 Milben) → Hoher Befall → Sofortige Behandlung nötig

Vorteile der Methode:

  • Nicht-tödlich für Bienen
  • Schnell und einfach
  • Geringe Materialkosten
  • Direkte Einschätzung des Befallsgrades möglich

Nachteile der Methode:

  • Nicht alle Milben fallen ab (ca. 10–15 % verbleiben auf den Bienen)
  • Ergebnis hängt von der korrekten Durchführung ab (falsches Schütteln oder zu grober Zucker kann das Ergebnis verfälschen)
  • Funktioniert nicht bei feuchter Witterung, da der Zucker verklumpen kann

Alternative Methoden:

  • Alkohol-Waschmethode (genauer, aber tödlich für Bienen)
  • Befallskontrolle mit Windel (durch Auszählen des natürlichen Milbenfalls)
  • CO₂-Begasung (teurer, aber ebenfalls schonend für die Bienen)

Die Puderzuckermethode ist besonders für regelmäßige, schonende Stichproben im Bienenjahr geeignet und kann helfen, den richtigen Zeitpunkt für eine Varroabehandlung zu bestimmen.


 

 

Warum ist die Puderzuckermethode keine effektive Bekämpfungsmethode?

  • Keine nachhaltige Wirkung: Selbst wenn man sämtliche 60.000 bis 70.000 Bienen eines Volkes mit Puderzucker bestäuben würde, wäre diese Methode dennoch nicht erfolgreich. Der Grund dafür ist, dass sie ausschließlich die Milben von den adulten Bienen entfernt. Der Großteil der Milbenpopulation befindet sich jedoch in der verdeckelten Brut, wo sie geschützt sind und sich ungehindert vermehren können. Somit bleibt der entscheidende Teil des Befalls unberührt.
  • Kein abtötender Effekt: Die abfallenden Milben bleiben lebensfähig und können das Volk weiterhin befallen.
  • Regelmäßige Anwendung erforderlich: Um eine kleine Reduktion der Milbenzahl zu erzielen, müsste die Methode sehr sehr sehr häufig durchgeführt werden, was in der Praxis nicht realistisch ist.

Vorteile der Puderzuckermethode zur Diagnose

  1. Schonende Diagnose: Es handelt sich um eine einfache, bienenschonende Methode, die keine chemischen Rückstände hinterlässt.
  2. Effizienz: Studien zeigen, dass die Methode bis zu 92,9 % der auf den adulten Bienen befindlichen Milben entfernen kann, sodass man eine sehr genauen Indikator für den Grad des befalls hat.  (Brunnemann & Büchler, 2011).
  3. Integrierbar in Schädlingsmanagement (IPM): Die Methode kann als Teil eines integrierten Schädlingsbekämpfungskonzepts eingesetzt werden, insbesondere zur Überwachung des Befallsgrades.

Einschränkungen der Methode

  • Nur für die Diagnose geeignet: Die Puderzuckermethode dient primär zur Einschätzung des Befallsgrades und ist keine eigenständige Bekämpfungsmaßnahme.
  • Abhängig von Witterungsbedingungen: Die Methode funktioniert nur bei trockenem Wetter, da Feuchtigkeit den Puderzucker verklumpen lässt.
  • Begrenzte Effektivität: Da keine Milben in der Brut erreicht werden, ist die Methode keine langfristige Lösung zur Reduktion der Varroapopulation (siehe oben).

Fazit

Die Puderzuckermethode ist ein wertvolles Instrument zur Detektion und Überwachung von Varroamilbenbefall. Sie bietet eine bienenschonende und rückstandsfreie Alternative zu chemischen Diagnoseverfahren. Allerdings ist sie keine effektive Maßnahme zur Bekämpfung der Milben und sollte daher stets mit anderen Methoden kombiniert werden, wie etwa:

  • Behandlung mit organischen Säuren (Ameisensäure, Oxalsäure)
  • Thymol-basierte Behandlungen
  • Biotechnische Verfahren (z. B. Brutentnahme)

Literatur und Quellen

  1. Brunnemann, G., & Büchler, R. (2011). Bienenprobe mit Puderzucker – Die neue bienenschonende Varroa-Befallsmessung. ADIZ/db/IF, 8/2011. Online verfügbar
  2. Wikipedia: Puderzuckermethode. Verfügbar unter: Wikipedia
  3. Deutscher Imkerbund e.V. (DIB). Varroa unter Kontrolle. Broschüre, verfügbar über den Deutschen Imkerbund.

 

80% des Honigs im Supermarkt ist FALSCH!: Heimische Imker unter Druck

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28.01.25 / Gefälschter Honig: Wie Verbraucher sich schützen können

Der Skandal um gefälschten Honig in Supermärkten sorgt für Unsicherheit bei Verbrauchern und bringt die heimische Imkerei in Bedrängnis. Studien zeigen, dass viele Honige, die in den Handel gelangen, mit Zuckersirup gestreckt werden. Diese Fälschungen schaden nicht nur der Qualität des Produkts, sondern auch dem Vertrauen in die gesamte Branche. Was können Verbraucher tun, um sich zu schützen?


Das Problem: Fälschungen auf dem Honigmarkt

Eine Untersuchung des Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbundes (DBIB) ergab, dass von 30 getesteten Honigproben aus deutschen Supermärkten 25 mit Zuckersirup gestreckt waren. Teilweise bestanden die Produkte sogar vollständig aus Sirup, ohne jeglichen Anteil von echtem Bienenhonig. Nur Honige von heimischen Imkern konnten in der Analyse als unverfälscht identifiziert werden.
Quelle: Bayerischer Rundfunk (BR)
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/imker-warnen-vor-honig-faelschungen-mit-zucker-sirup,URAkBfL


Warum sind diese Fälschungen möglich?

Gefälschter Honig stammt oft aus Importländern wie China oder der Türkei. Dort wird Honig mit billigem Zuckersirup gestreckt, um Kosten zu sparen. Dies ermöglicht es, Honig zu Preisen anzubieten, die weit unter den Produktionskosten heimischer Imker liegen. Trotz bestehender EU-Vorschriften gelangen solche minderwertigen Produkte häufig in den Handel, da die Kontrolle von Importen nicht ausreichend streng ist.
Quelle: Wochenblatt
https://www.wochenblatt-dlv.de/maerkte/neuer-honigskandal-80-prozent-honigs-gefaelscht-578354


Wie erkennen Verbraucher gefälschten Honig?

Gefälschten Honig zu erkennen, ist für Laien schwierig. Dennoch gibt es Hinweise, auf die Verbraucher achten können:

  1. Preis: Sehr günstiger Honig (unter 5 € pro 500 g) ist oft ein Hinweis auf minderwertige Qualität.
  2. Herkunft: Achten Sie auf den Hinweis „Echter Deutscher Honig“ oder regionale Siegel. Diese garantieren, dass der Honig nicht gestreckt wurde.
  3. Konsistenz: Echter Honig kristallisiert nach einiger Zeit. Bleibt Honig dauerhaft flüssig, könnte dies auf eine Verfälschung hinweisen.
  4. Direkt vom Imker kaufen: Honig von lokalen Imkern ist in der Regel unverfälscht und unterstützt die heimische Imkerei.

Wie Verbraucher durch ihren Einkauf Einfluss nehmen können

Durch bewusstes Einkaufen können Verbraucher dazu beitragen, die heimische Imkerei zu unterstützen und minderwertige Importprodukte zu vermeiden. Indem sie auf regional produzierte Honige setzen, stärken sie nicht nur lokale Produzenten, sondern tragen auch dazu bei, die Bienenhaltung in Deutschland zu fördern.

Bernhard Heuvel, Vizepräsident des DBIB, betont:

„Wir wollen den Honigmarkt nicht zerstören – sondern reparieren.“

Er appelliert an Verbraucher, sich über die Herkunft ihres Honigs zu informieren und heimische Produkte zu bevorzugen.
Quelle: Digitalmagazin
https://www.digitalmagazin.de/marken/bienennatur/hauptheft/2025-1/titelthema/026_wir-wollen-den-honigmarktnicht-zerstoeren-sondern-reparieren


Forderungen an die Politik und den Handel

Verbraucher können sich nicht allein auf die Qualitätssicherung der Hersteller verlassen. Strengere Kontrollen und eine bessere Rückverfolgbarkeit sind erforderlich, um das Problem an der Wurzel zu bekämpfen.

Der Bayerische Rundfunk berichtet, dass Imkerverbände und Verbraucherschützer fordern, Importhonige auf EU-Ebene strenger zu überprüfen und moderne Analysemethoden wie DNA-Tests verpflichtend einzuführen. Diese könnten helfen, Fälschungen schon vor dem Import zu erkennen.
Quelle: Bayerischer Rundfunk (BR)
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/imker-warnen-vor-honig-faelschungen-mit-zucker-sirup,URAkBfL


Fazit: Verbraucher haben die Macht

Gefälschter Honig zeigt, wie wichtig es ist, als Verbraucher achtsam und informiert zu handeln. Der Kauf von regionalen Produkten schützt nicht nur vor minderwertigen Importen, sondern unterstützt auch die heimische Imkerei, die einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt leistet. Gleichzeitig liegt es an Politik und Handel, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um den Honigmarkt zu reformieren.

Vermeiden Sie minderwertige Importprodukte – kaufen Sie regional, kaufen Sie bewusst.


Quellen:

  1. Bayerischer Rundfunk – „Imker warnen vor Honig-Fälschungen mit Zuckersirup“
    URL: https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/imker-warnen-vor-honig-faelschungen-mit-zucker-sirup,URAkBfL
  2. NDR – „Fake-Honig im Supermarkt: Niedersächsische Imker unter Druck“
    URL: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Fake-Honig-im-Supermarkt-Niedersaechsische-Imker-unter-Druck,honig394.html
  3. Wochenblatt – „Neuer Honigskandal: 80 Prozent des Honigs gefälscht“
    URL: https://www.wochenblatt-dlv.de/maerkte/neuer-honigskandal-80-prozent-honigs-gefaelscht-578354
  4. Digitalmagazin – „Wir wollen den Honigmarkt nicht zerstören, sondern reparieren“
    URL: https://www.digitalmagazin.de/marken/bienennatur/hauptheft/2025-1/titelthema/026_wir-wollen-den-honigmarktnicht-zerstoeren-sondern-reparieren
  5. ZDF – „Gefälschter Honig: Betrug mit Sirup“
    URL: https://www.zdf.de/nachrichten/wissen/honig-supermarkt-gepanscht-dna-analyse-100.html

Waldschwebfliege fliegt in Wespennest – Bienenexperte antwortet

Frage von Sinja B.:
Auf meinem Balkon befindet sich ein Wespennest. Seit einigen Tagen kommt nun aber immer eine einzelne Biene (?), knapp doppelt so groß wie die Wespen, grell-gelb-gestreiftes „Fell“, rötlicher Panzer.

Handelt es sich hier tatsächlich um eine Biene? Sie sieht so ungewöhnlich „perfekt“ aus.

Diese „Biene“ hält sich bei ihren Besuchen stets in unmittelbarer Nähe des Eingangs vom Wespennest auf. Die Wespen scheinen sich kaum an ihrer Anwesenheit zu stören. Noch erstaunter war ich dann jedoch, als die Biene einfach so in das Wespennest spazierte und nach einigen Minuten unversehrt wieder hinauskam.

Können Sie mir sagen, was das für ein Verhalten ist und warum sich die Wespen nicht daran stören?

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Antwort von Dr. Harald Stephan:
Danke für das tolle Bild! Eine Biene ist dieser Brummer nicht, die hätte vier Flügel: Der seltene Gast auf Deinem Balkon ist eine Große Waldschwebfliege oder Hornissen-Schwebfliege. Volucella zonaria lebt vor allem im Mittelmeerraum und dringt je nach Wetter im Spätsommer weit in den Norden vor; dank Klimaerwärmung dürften wir sie häufiger zu Gesicht bekommen.

Ihren Namen hat die größte unserer heimischen Schwebfliegen zu Recht – mit stattlichen 18-22 Millimetern Länge und ihren gelb-schwarzen Streifen ist sie kaum von einer Hornisse zu unterscheiden. Entlarvend sind nur das Brummen, das Fehlen einer Wespentaille und ihre Fähigkeit, wie ein Kolibri auf der Stelle zu schweben. Sie sind harmlos, denn als Fliegen haben sie keinen Stachel und können nicht stechen. Noch nicht einmal beißen, denn die Mundwerkzeuge sind auf Nektar und Pollen spezialisiert. Die ausgewachsenen Tiere sind gute Bestäuber und lieben vor allem Doldenblütler, Zwergholunder und Sommerflieder.

Die Mimikry, die Verkleidung als Hornisse schreckt nicht nur Fressfeinde ab: Ein spezieller Duftstoff (Pheromon) macht sie für Hornissen, Hummeln und Wespen unsichtbar, sodass die sie unbehelligt ins Nest lassen. Das auf dem Bild ist ein Weibchen; bei den Männchen sind die beiden Facettenaugen noch größer und stoßen direkt aneinander. Dadurch können sie auf ihren Aussichtsposten die Mädels besser sehen und sofort begatten. Nach der kurzen und heftigen Kopulation legen die Beglückten bis zu 40 Eier direkt in das Wespennest.

Nach dem Schlüpfen fressen die bis zu zwei Zentimeter langen gelbweißen, mit Dreckkrümeln getarnten Larven als harmlose Kommensalen das, was sie im Abfallhaufen des Wespennestes finden – vor allem tote und sterbende Wespen und Wespenlarven. Als hauseigene Müllabfuhr schaden sie dem Volk nicht und sind sogar gut für die Hygiene. Sterben im Herbst die Arbeiterinnen, ist der Tisch besonders reichlich gedeckt. Ordentlich vollgefressen überwintern die Puppen im Erdreich, bevor Anfang Mai eine neue Generation Hornissen-Schwebfliegen schlüpft.

Können Hummeln stechen?

Dass man Honigbienen und Wespen besser nicht ärgert lernt jedes Kind. Aber wie sieht es mit den gemütlichen dicken Hummeln aus – haben sie einen Stachel und machen sie Gebrauch davon? Wann stechen sie zu, und was kann man gegen einen Hummelstich tun? Alle Fragen rund um Hummeln und ihre Verteidigung beantwortet Ihnen nachfolgend unser Bienenexperte Dr. Harald Stephan.

Haben Hummeln einen Stachel?

Bei Hummeln haben nur die Königinnen und Arbeiterinnen einen Stechapparat, denn dieser diente ursprünglich der Eiablage. Aus dem Legestachel wurde eine ausfahrbare Waffe, die das Gift einer Drüse in den Gegner injizieren kann. Bei den männlichen Drohnen fehlt er.1

Wann stechen Hummeln?

Hummeln sind ausgesprochen friedfertig. Genau wie Honigbienen werden sie biestig, sobald jemand ihrem Nest gefährlich nahekommt. Besonders empfindlich reagieren sie auf intensive Gerüche wie Parfüm oder Schweiß. Ansonsten dient der Stachel der persönlichen Verteidigung, etwa wenn man versehentlich auf ein Tier tritt, es in der Kleidung einklemmt oder mit den Fingern packt.2

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Beißen Hummeln?

Allerdings – sie haben kräftige Mundwerkzeuge, mit denen sie bei Gefahr schmerzhaft zubeißen können. Nicht ohne Vorwarnung: Erst einmal versuchen sie mit einem kräftigen Brummen auf sich aufmerksam zu machen, drehen sich um und präsentieren unmissverständlich ihr Hinterteil mit dem ausgefahrenen Dolch. Ein Stich ist die letzte Verteidigungsmaßnahme.1

Wie schmerzhaft ist ein Hummelstich?

Verglichen mit der Verwandtschaft ist der Stich einer Hummel weniger schmerzhaft. Sie injiziert nur eine warnende Dosis Gift und versucht zu fliehen. Bei einer Biene hingegen wird der gesamte Stechapparat herausgerissen und pumpt den kompletten Inhalt der Giftblase in den Gegner.

Ist ein Hummelstich schlimmer als ein Bienen- oder Wespenstich

Auch wenn der Stich einer Hummel weniger schmerzt als der einer Wespe, Hornisse oder Biene: Angenehm sind die Rötungen und Schwellungen an der Einstichstelle nicht, zumal sie zu allem Überfluss tierisch brennen und jucken. Bloß nicht kratzen, denn Bakterien in der Wunde machen alles noch viel schlimmer.3

Was tun, wenn man von einer Hummel gestochen wurde?

Kühlen, kühlen, kühlen – mit Eiswürfeln, Kühlpad oder notfalls dem Sonntagsschnitzel aus der Gefriertruhe. Draußen unterwegs kann man ein Blatt vom allgegenwärtigen Spitzwegerich abreißen, zerreiben und auflegen. Zuhause trägt man ein Gel gegen Insektenstiche auf. Geradezu ein Wundermittel ist der elektronische Stichheiler (einen guten Stichheiler gibt es hier), der per Knopfdruck eine kleine Keramikplatte so weit erhitzt, dass sie auf den Stich aufgedrückt das Gift inaktiviert – ganz ohne Chemie.

Allergiker aufgepasst!

Manche Menschen reagieren allergisch auf einen Hummelstich. Schlimmstenfalls bleibt es nicht bei einer Hautreaktion, sondern es kommt zu Erbrechen, Atemnot bis hin zu Bewusstlosigkeit und anaphylaktischem Schock. Das ist zwar selten, aber immer ein medizinischer Notfall, bei dem man umgehend den Rettungsdienst verständigen muss.3,4

Hummelstich im Mund?

Auch bei einem Stich in Mund oder Rachen sollte man sofort den Notarzt rufen, denn anschwellende Schleimhäute können die Atmung beeinträchtigen – es droht Erstickungsgefahr!5

Was passiert nach dem Stechen mit der Hummel?

Durch das Stechen nehmen Hummeln im Gegensatz zur Kamikaze-Biene keinen Schaden. Zwar hat auch der Hummelstachel Widerhaken, aber mittlerweile weiß man, dass der Bienenstachel wegen des speziellen Muskelapparates steckenbleibt.6 Dementsprechend kann ein Hummelweibchen genau wie eine Wespe mehrfach zustechen.

Quellenverzeichnis
(1) Storch, V.; Welsch, U.; Remane, A. Kurzes Lehrbuch der Zoologie, 8., neu bearbeitete Auflage.; Springer Spektrum: Berlin, 2012.
(2) Westrich, P. Die Wildbienen Deutschlands, 2., aktualisierte Auflage.; Verlag Eugen Ulmer: Stuttgart, 2019.
(3) Schmidt, J. O. Clinical Consequences of Toxic Envenomations by Hymenoptera. Toxicon 2018, 150, 96–104. https://doi.org/10.1016/j.toxicon.2018.05.013.
(4) de Groot, H. Allergy to Bumblebees. Curr. Opin. Allergy Clin. Immunol. 2006, 6 (4), 294–297. https://doi.org/10.1097/01.all.0000235905.87676.09.
(5) Nittner-Marszalska, M.; Cichocka-Jarosz, E. Insect Sting Allergy in Adults: Key Messages for Clinicians. Pol. Arch. Med. Wewn. 2015, 125 (12), 929–937. https://doi.org/10.20452/pamw.3216.
(6) Kulike, B.; Strauss, B. Zur Struktur Und Funktion Des Hymenopterenstachels. Amts- Mitteilungsblatt Bundesanst. Für Mater. 1987, 16 (4), 519–550.
Bildrechte

Die Bilder & Videos wurden selber produziert, außer folgende Inhalte:

Bild Copyright Ichwarsnur

Propolis Salbe herstellen – Schnell und einfach

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Propolis wird eine desinfizierende und keimtötende Wirkung nachgesagt. Erfahre in diesem Artikel wie du schnell und einfach eine Propolis Salbe selber herstellen kannst.

Was ist Propolis?

Propolis ist das Kittharz, mit dem die Honigbienen sämtliche Ritzen und Unebenheiten in ihrer Behausung bedecken. Die klebrige, braungelbe Masse gewinnen sie aus gesammeltem Baumharz, das sie mit Bienenwachs und Pollenbalsam vermischen und an Ort und Stelle verteilen. Selbst die Bällchen der Pollenvorräte werden mit einer dünnen Schicht haltbar gemacht.1

Eigenschaften von Propolis

Propolis

Propolis wirkt desinfizierend und tötet Bakterien, Pilze und Viren zuverlässig ab.2 Indem sie alles mit dem Kittharz überziehen verhindern die Bienen Schimmelbildung und Ausbreitung von Krankheiten in ihrer feuchten Behausung. Sie unterdrücken damit sogar die Verwesung von in den Stock eingedrungenen Mäusen. In ähnlicher Weise verwendeten die alten Ägypter Propolis zur Mumifizierung.3

Warum mit Propolis Creme machen

Die desinfizierende und keimtötende Wirkung von Propolis macht sich die Medizin bei der Wundheilung und Behandlung von Hautkrankheiten zunutze.4 Auch in der Kosmetik gibt es zahlreiche Pflegeprodukte, die Gesundes aus dem Bienenstock in Form von Honig, Bienenwachs, Gelée Royale und Propolis enthalten. Oft finden sich bei näherem Hinsehen nur Spuren der versprochenen Zutaten. Mit einer selbstgemachten Propolis-Creme ist man daher auf der sicheren Seite.

Propolis in Dermatologie und Hautpflege

Eine Reihe von klinischen Studien bestätigt die heilsamen Effekte von Propolis in der Dermatologie. Es wirkt

  • antimikrobiell,
  • antientzündlich,
  • schützt vor UV-Strahlung,
  • lindert Schmerzen und
  • verhindert Narbenbildung.

Diese Eigenschaften macht man sich bei Verbrennungen, chronischen Wunden und Akne zunutze. Bei der Hautpflege glättet es darüber hinaus Falten und wirkt dem Alterungsprozess der Haut entgegen.1,4,5

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Anleitung: Propolis Salbe selber herstellen

Folgende Zutaten werden für die Propolis Salbe benötigt:

ZutatZutat kaufen
6 - 8 g BienenwachspastillenHier klicken
20 - 80 Propolis TropfenHier klicken
100 ml Olivenöl (oder ein anderes Pflanzenöl)Hier klicken

Außerdem benötigt ihr ein Gefäß um in einem Wasserbad die Zutaten zum schmelzen zu bringen. Füllt hierzu einfach einen größeren Topf mit Wasser und stellt einen kleineren Topf mit den Zutaten in das Wasser. Wasser erwärmen und schon beginnt der Schmelzvorgang. Ihr könnt auch ein Schokoladenschmelzgerät verwenden. Zum Aufbewahren der Propolis Salbe benötigt ihr noch einen Tiegel oder ein Einwegglas.

Schritt 1:

Bienenwachspastillen schmelzen

Bringt die Bienenwachspastillen zum schmelzen. Ihr könnt selbstverständlich auch Bienenwachsreste verwenden.

Schritt 2:

Olivenöl

Nun das Olivenöl hinzufügen. Ihr könnt beispielsweise statt dem Olivenöl auch Sheabutter und Jojobaöl verwenden.

Schritt 3:

Propolis Tropfen

Wartet bis das Bienenwachs geschmolzen ist. Anschließend die Flüssigkeit von der Hitze nehmen und nach belieben Propolis Tropfen hinzufügen. Die Menge an Propolis könnt ihr nach euren eigenen Bedürfnissen dosieren. 20 – 80 Tropfen scheinen für die meisten Anwender ideal zu sein. Die Flüssigkeit einige Male umrühren.

Schritt 4:

Propolis Salbe abfüllen

Als letztes die Propolis Salbe in einen Tiegel abfüllen und einige Minuten aushärten lassen.

Schritt 5:

Propolis Salbe hergestellt fertig

Fertig ist eure selbst hergestellte Propolis Salbe. Die Konsistenz der Salbe könnt ihr übrigens beliebig anpassen in dem ihr das Öl Bienenwachs Verhältnis ändert. Durch einen höheren Anteil Bienenwachs wird die Salbe dickflüssiger. Verwendet ihr mehr Öl, sollte die Salbe dünnflüssiger werden. Bereits fertige Propolis Salbe könnt ihr auch einfach online kaufen.

Allergiker aufgepasst!

Propolis ist ein Naturprodukt, das allergische Reaktionen hervorrufen kann. Menschen mit Allergieneigung oder Heuschnupfen sollten daher darauf verzichten oder die Propolis-Salbe erst einmal vorsichtig ausprobieren.

Quellenverzeichnis
(1) Pasupuleti, V. R.; Sammugam, L.; Ramesh, N.; Gan, S. H. Honey, Propolis, and Royal Jelly: A Comprehensive Review of Their Biological Actions and Health Benefits. Oxid. Med. Cell. Longev. 2017, 2017, 1259510. https://doi.org/10.1155/2017/1259510.
(2) de Freitas, M. C. D.; de Miranda, M. B.; de Oliveira, D. T.; Vieira-Filho, S. A.; Caligiorne, R. B.; de Figueiredo, S. M. Biological Activities of Red Propolis: A Review. Recent Pat. Endocr. Metab. Immune Drug Discov. 2017, 11 (1), 3–12. https://doi.org/10.2174/1872214812666180223120316.
(3) Przybyłek, I.; Karpiński, T. M. Antibacterial Properties of Propolis. Mol. Basel Switz. 2019, 24 (11). https://doi.org/10.3390/molecules24112047.
(4) Sforcin, J. M. Biological Properties and Therapeutic Applications of Propolis. Phytother. Res. PTR 2016, 30 (6), 894–905. https://doi.org/10.1002/ptr.5605.
(5) Kurek-Górecka, A.; Górecki, M.; Rzepecka-Stojko, A.; Balwierz, R.; Stojko, J. Bee Products in Dermatology and Skin Care. Molecules 2020, 25 (3), 556. https://doi.org/10.3390/molecules25030556.
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Honigbonbons – Alles Wissenswerte von einem Biologen

Honigbonbons sind eine wohlschmeckende Leckerei und vor allem bei Erkältungskrankheiten sehr beliebt. Sie lassen sich sogar recht einfach selbst herstellen. Aber sind sie wirklich so gesund wie man gemeinhin denkt? Schauen wir, was ein Biologe dazu sagt…

Wie helfen Honigbonbons bei Erkältung?

In der kalten Jahreszeit haben viele ein paar Hustenbonbons in der Tasche – oft in Form von Honigbonbons und am besten mit Salbei oder anderen aromatischen Ölen. Kündigt ein leichtes Kratzen im Hals eine Erkältung an, sorgt das Lutschen eines süßen Honigdrops für schnelle Linderung. Es muss ja nicht gleich Corona sein.

Dieser unstrittige Effekt hat mehr mit erhöhtem Speichelfluss zu tun als mit dem Honig. Die Süße signalisiert Nahrung, was die Speicheldrüsen in freudiger Erwartung mit verstärkter Aktivität quittieren. Mehr Feuchtigkeit empfindet der trockene, gereizte Hals als wohltuend (hochwertige Honigbonbons (mit Propolis – Himbeere oder Eukalytus) gibt es hier).

Honigbonbons, Honig und Kalorien

Bonbons essen heißt an einem kompakten Stück Kalorien herumlutschen: Zucker pur, angereichert mit aromatischem Karamell und anderen Geschmacksstoffen. Gut gegen trockenen Rachen, vor allem wenn etherisches Pfefferminzöl oder Salbei die Bronchien beruhigen.

Was macht aber der Honig im Honigbonbon? Natürlich bringt er vor allem leckeren Geschmack. Allerdings sollte man darauf achten, dass tatsächlich Honig drin ist und nicht nur billiges Honigaroma. Bei zuckerfreien Honigbonbons ist Skepsis angebracht: Honig besteht zu über achtzig Prozent aus Fruktose und Glukose. Entweder sind sie nicht wirklich zuckerfrei, oder sie enthalten nicht wirklich nennenswerte Mengen des Bienengoldes. Ansonsten kann man ohne zusätzlichen Zucker einen Haufen Kalorien sparen.

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Hausmittel gegen Husten – Honig statt Bonbons

Honig, insbesondere Manuka-Honig, Thymianhonig, Eukalyptushonig oder Lindenhonig, gelten als altes Hausmittel gegen Erkältungen. Studien zeigen, dass an ihrer bakteriziden und viruziden Wirkung tatsächlich etwas dran ist.1, 2 Allerdings ist in einem Honigbonbon recht wenig davon enthalten. Will man mit der natürlichen Heilkraft des Honigs etwas gegen das Rumoren im Hals unternehmen, sollte man einfach mehrmals täglich eine kleine Menge Manuka-Honig im Mund zergehen lassen. Oder man verwendet Omas Hustensirup aus Honig und Zwiebel. Auch Wabenhonig kauen gilt als gutes Mittel gegen Erkältungen.

Honigbonbons selber machen

Für unterwegs sind die Zuckerbömbchen einfacher zu handhaben und unbestreitbar lecker. Wer Honigbonbons selber machen will, findet im Internet viele Rezepte auf Grundlage von Haushaltszucker oder von reinem Honig. Letzteres sollte man aber besser vermeiden: Honig über 40°C zu erhitzen ist keine gute Idee, da dadurch die darin enthaltenen Enzyme und Vitamine kaputtgehen und zudem gesundheitsschädliches Hydroxymethylfurfural (HMF) entsteht. Zum Karamellisieren benötigt die Fruktose 110°C, die Glukose 160°C – beides ist deutlich zu viel.3

Will man Honigbonbons selber herstellen, sollte man den Karamell mit Haushaltszucker kochen und den Honig erst unterrühren, wenn die Masse beim Abkühlen fest zu werden beginnt. Dazu erhitzt man Weißzucker in einem Topf ohne Wasser langsam und unter ständigem Umrühren, bis die Farbe zu einem hellen Braun wechselt. Nicht zu lange, sonst verbrennt der Zucker zu schwarzem Zuckercouleur. Wird die Masse beim Kaltrühren allmählich zäh, gibt man die gewünschte Menge Honig hinzu und mischt ihn gründlich unter. Dann verteilt man sie auf Backpapier zum Auskühlen. Von der Platte lassen sich kleine Stücke abbrechen und wie ein Bonbon verwenden. Omas Rezept.

Für „richtige“ Honigbonbons gießt man die Masse auf eine mit erwärmtem Bienenwachs bestrichene Unterlage und knetet sie mit einer Palette (so heißt ein Spachtel in der Küche, hat nichts mit Malen zu tun) gründlich durch. Wird die Masse formbar, rollt man sie zu einer dünnen Wurst und schneidet diese in mundgerechte Stücke. Aneinanderkleben lässt sich verhindern, indem man sie sie kurz in geschmolzenes Bienenwachs taucht oder in einer Schüssel Puderzucker wendet. In einem gut verschlossenen Glas sind die Honigbonbons lange haltbar und nicht nur bei einem grippalen Infekt zu gebrauchen, sondern auch ein schönes Geschenk.

Quellenverzeichnis
1. Oduwole O, Udoh EE, Oyo-Ita A, Meremikwu MM. Honey for acute cough in children. Cochrane Database Syst Rev. 2018 Apr 10;4(4):CD007094. doi: 10.1002/14651858.CD007094.pub5. PMID: 29633783 Review.
2. Cohen HA, Rozen J, Kristal H, Laks Y, Berkovitch M, Uziel Y, Kozer E, Pomeranz A, Efrat H. Effect of honey on nocturnal cough and sleep quality: a double-blind, randomized, placebo-controlled study. Pediatrics. 2012 Sep;130(3):465-71. doi: 10.1542/peds.2011-3075. Epub 2012 Aug 6. PMID: 22869830
3. Shapla UM, Solayman M, Alam N, Khalil MI, Gan SH. 5-Hydroxymethylfurfural (HMF) levels in honey and other food products: effects on bees and human health. Chem Cent J. 2018 Apr 4;12(1):35. doi: 10.1186/s13065-018-0408-3. PMID: 29619623 Free PMC article. Review.
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