Oxymel: Das Elixier mit Honig & Essig für Ihre Gesundheit

Katy Wöll

Autor: Katy Wöll

Über den Autor: Katy Wöll ist Fachapothekerin, leidenschaftliche Imkerin und Mitgründerin der Manufaktur Bienenherz® in Thüringen. Sie bringt nicht nur ihre pharmazeutische Kompetenz in die Entwicklung natürlicher Bienenprodukte ein, sondern engagiert sich auch ehrenamtlich als Trachtbeobachterin beim Landesverband Thüringer Imker (LVTHI) sowie als Vereinsvorsitzende des Saalfelder Imkervereins. Ihre Arbeit steht für höchste Qualität, Nachhaltigkeit und die Verbindung von moderner Apitherapie mit traditioneller Naturheilkunde. Mit über 150 eigenen Bienenvölkern lebt sie den respektvollen Umgang mit der Natur täglich vor.

Letzte Aktualisierung: 12.04.2025

Verfasst unter Berücksichtigung wissenschaftlicher Standards. Erfahre mehr über Bienen.info

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Einführung: Die Rückkehr eines vergessenen Schatzes

Süß trifft sauer, Blütenduft auf fermentierte Tiefe: Oxymel ist ein uraltes Naturheilmittel, das heute wieder zunehmend in den Fokus von Gesundheitsexperten, Imkerfreunden und Naturheilkunde-Liebhabern rückt. Bereits Hippokrates wusste es zu schätzen, und auch Hildegard von Bingen erwähnte es mehrfach in ihren Schriften¹. In ihrer „Physica“ beschreibt sie etwa ein Oxymel mit Wacholder zur Linderung von Atemwegserkrankungen.

Dabei ist die Rezeptur denkbar einfach – Honig und Essig bilden die Basis. Was unscheinbar klingt, entfaltet in der richtigen Kombination jedoch erstaunliche gesundheitliche Kräfte. Und: Ohne die Bestäubungsleistung unserer Bienen gäbe es weder Honig noch die Äpfel, aus denen der beliebte Apfelessig entsteht.


Was ist Oxymel?

Das Wort Oxymel stammt aus dem Altgriechischen: „oxy“ bedeutet sauer, „mel“ heißt Honig – eine präzise Beschreibung der Hauptzutaten dieses Elixiers.

Das klassische Grundrezept („Oxymel simplex“) lautet:

  • 3 Teile Honig
  • 1 Teil Apfelessig

Die Mischung kann durch Kräuter, Früchte, Knospen oder Blüten ergänzt werden – ganz nach Geschmack oder medizinischer Zielsetzung. So wird aus der Basis ein auf Dich zugeschnittenes Hausmittel, das sich an die jeweiligen Bedürfnisse anpassen lässt. Auch Propolis, Blütenpollen oder Gelée Royale lassen sich integrieren, um die Verbindung zur Apitherapie zu vertiefen.


Wie wirkt Oxymel auf den Körper?

Die gesundheitlichen Vorteile von Oxymel sind vielfältig – und wissenschaftlich zunehmend untermauert. Honig allein bringt über 200 bioaktive Substanzen mit sich, darunter Enzyme, Flavonoide und antibakterielle Stoffe². Apfelessig wiederum enthält organische Säuren, die den Stoffwechsel unterstützen³.

Gemeinsam entfalten sie eine synergetische Wirkung:

  • Immunstärkend: Dank antioxidativer und antiviraler Effekte.
  • Verdauungsfördernd: Regt die Magensäureproduktion an, fördert die Darmgesundheit.
  • Entgiftend: Unterstützt die Ausleitung von Stoffwechselrückständen.
  • Entzündungshemmend: Besonders bei Atemwegsinfekten oder Magenreizungen.
  • Energiegebend: Versorgt den Körper mit natürlichen Zuckern, Mineralien und Enzymen.

Oxymel-Rezept – So machen Sie es selbst

Die Herstellung eines hochwertigen Oxymels gelingt auch zu Hause mit wenigen Zutaten.

Zutaten:

  • 3 Teile Bio-Honig (idealerweise regional)
  • 1 Teil naturtrüber Apfelessig
  • Optional: frischer Thymian, Rosmarin, Ingwer, Hagebutte, Sanddorn oder Knoblauch

Zubereitung:

Die Zutaten gut verrühren und in ein sauberes Schraubglas füllen. 3–5 Tage bei Raumtemperatur ziehen lassen, gelegentlich schwenken. Danach abseihen und kühl lagern. Haltbarkeit: mehrere Wochen.

Tipp: Ein Rezept zur Immunstärkung kombiniert 2 Teile Honig, 1 Teil Apfelessig mit frisch geschnittenem Ingwer, zerdrücktem Knoblauch und frischem Thymian. Nach 24 Stunden ist das Immun-Oxymel einsatzbereit.


Welche Honigsorte verwenden?

Honig ist nicht gleich Honig. Je nach Herkunftsregion, Trachtpflanzen und Zusammensetzung unterscheiden sich Geschmack und Wirkung erheblich⁵:

  • Lindenblütenhonig: Schleimlösend, beruhigend – ideal bei Husten.
  • Waldhonig: Reich an Mineralstoffen, stärkend.
  • Blütenhonig: Mild und vielseitig.
  • Manukahonig: Antibakteriell, jedoch teuer und importiert.

Für Oxymel eignen sich besonders naturbelassene, ungefilterte Honige – am besten vom regionalen Imker. So fördert man die lokale Biodiversität und sichert wertvolle Bestäubungsleistungen.


Welche Essigsorte verwenden?

Apfelessig ist die erste Wahl – mild, enzymreich und mit sanfter Säure. Doch auch Alternativen bieten interessante Wirkansätze:

  • Honigessig: Besonders harmonisch im Geschmack, vereint die Kraft von Honig und Fermentation⁶.
  • Weinessig: Intensiver, fruchtiger – z. B. bei muskulären Beschwerden.
  • Kräuteressige: Für individuelle Aromen und funktionelle Akzente (z. B. Salbei bei Halsschmerzen).

Achten Sie auf Bio-Qualität und naturtrübe, nicht pasteurisierte Varianten – sie enthalten die wichtigen „Essigmutter“-Bakterien.


Welche Kräuter und Beeren verwenden?

Die Auswahl an botanischen Zusätzen eröffnet ein ganzes Universum an Möglichkeiten:

  • Thymian: Kräftigt Atemwege, wirkt antibakteriell.
  • Salbei: Entzündungshemmend, antiseptisch – bei Halsentzündung.
  • Rosmarin: Regt Kreislauf und Konzentration an.
  • Sanddorn: Vitamin-C-reich, immunstärkend.
  • Hagebutte: Flavonoidreich, antioxidativ.

Diese Zutaten harmonieren nicht nur geschmacklich mit Honig und Essig, sondern bringen wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe ins Spiel.


Anwendung und Dosierung im Alltag

Oxymel ist erstaunlich vielseitig. Ob zur Prävention oder bei akuten Beschwerden – die Anwendungsformen sind einfach:

  • Morgens auf nüchternen Magen: 1–2 TL in Wasser regt Verdauung und Stoffwechsel an.
  • Bei Erkältungssymptomen: Pur oder mit warmem Wasser trinken.
  • Als Sportgetränk: Mit einer Prise Salz in Wasser auflösen – ideal für Regeneration.
  • Im Salat: Als gesunde, fermentierte Alternative zu industriellen Dressings.

Auch Kinder profitieren: Oxymel ist alkoholfrei und kann sanft mit milderen Kräutern angesetzt werden.


Warum Salz ins Oxymel?

Salz – oft unterschätzt – rundet Oxymel sowohl geschmacklich als auch physiologisch ab. Es dient als natürlicher Elektrolyt, unterstützt die Nährstoffaufnahme und verstärkt die Hydrierung. In stressreichen Zeiten oder nach körperlicher Belastung hilft es, den Mineralstoffhaushalt stabil zu halten.


Oxymel in der Apitherapie

In der Apitherapie, der medizinischen Verwendung von Bienenprodukten, wird Oxymel zunehmend als Trägermedium und Tonikum geschätzt:

  • Zur Immunmodulation: In Kombination mit Honig und Kräutern.
  • Für die Verdauung: Mildes Mittel zur Anregung der Verdauungssäfte.
  • Als Tinkturgrundlage: Pflanzenauszüge in Oxymel sind alkoholfrei und gut verträglich.
  • Als Aufbau- und Stärkungsmittel: Besonders geeignet bei Erschöpfung oder in Rekonvaleszenzphasen.

Wann und wie trinkt man Oxymel?

Die tägliche Einnahme morgens auf nüchternen Magen ist besonders empfehlenswert. Wer mag, kann Oxymel auch abends genießen – es wirkt ausgleichend und fördert eine sanfte Ruhe. Während Erkältungsphasen oder Fastenzeiten kann die Dosis auf zwei- bis dreimal täglich erhöht werden.


Fazit: Zeitlos, wirksam, wohltuend

Oxymel ist eine der ältesten bekannten Naturheilmittel – und aktueller denn je. Es vereint uraltes Wissen mit moderner Funktionalität, schmeckt angenehm und ist leicht selbst herzustellen. Ob zur Immunstärkung, zur Unterstützung der Verdauung oder als Detox-Tonikum – dieses Elixier gehört in jede naturheilkundlich orientierte Hausapotheke.


Quellenverzeichnis

¹ Hildegard von Bingen. (1991). Physica – Heilkraft der Natur. Christiana Verlag.
² Eteraf-Oskouei, T. & Najafi, M. (2013). Traditional and Modern Uses of Natural Honey in Human Diseases: A Review. Iranian Journal of Basic Medical Sciences, 16(6), 731–742.
³ Budak, N. H., et al. (2014). Functional properties of vinegar. Journal of Food Science, 79(5), R757–R764. https://doi.org/10.1111/1750-3841.12434
⁴ Nedoma, G. (2021). Das große Buch vom Oxymel – Medizin aus Honig und Essig. Aesculus Verlag.
⁵ Deutscher Imkerbund e. V. (2023). Regionaler Honig – Vielfalt schützen. https://www.deutscherimkerbund.de/
⁶ Pohl, H. (2019). Heilwirkungen von Essig und Honig. In: Naturheilpraxis heute, Springer Medizin Verlag.

 

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